Rehzi Malzahn Bücher

Obwohl Strafe ein Kern von Herrschaft ist, weil sie immer Institutionen bedarf, die sie ausführen, und immer bedeutet, dass sich ein Individuum über das andere erhebt, ist die Kritik der Strafe und des Gefängnisses als zentrale Strafinstitution moderner Gesellschaften in linken Kreisen eine Seltenheit. Noch weniger als über Strafe und Gefängnis wird aber über mögliche Alternativen gesprochen, geschweige denn Entsprechendes ausprobiert. Dieses Einführungswerk soll hier Abhilfe schaffen. Der Sammelband vereint zum ersten Mal Kritik an Strafe und Gefängnis mit einer Präsentation möglicher Alternativen für ein linkes Publikum. Neben Vorstellungen von Straftheorien und kritischer Kriminologie stehen Beiträge über Gefängniskritik, Wortmeldungen aus dem Gefängnis und Gedankenspiele zu seiner Abschaffung. Mit den Konzepten Restorative Justice und Transformative Justice — zu deutsch irgendetwas zwischen «heilende Gerechtigkeit» und «transformierende Unrechtsbewältigung» — werden handfeste Alternativen aufgezeigt. Wissenschaftliche, essayistische und politisch-aktivistische Beiträge ergänzen dabei einander.

Die Linke in Deutschland ist seit Jahrzehnten vor allem eine Jugendbewegung, doch was geschieht mit denjenigen, die auch im Alter von 40, 50 oder 60 Jahren aktiv bleiben? In fast 30 Interviews untersucht Rehzi Malzahn, was diese Aktivist_innen motiviert, weiterhin auf die Straße zu gehen, Aktionen zu planen und ihre radikale Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen auszudrücken. Die Interviewten stammen aus verschiedenen linken Bewegungen und reflektieren über ihr Leben, den Beginn ihres Engagements, ihre Herausforderungen und die Dinge, die sie ermutigen oder frustrieren. Sie stellen die Frage, ob Job und Familie wirklich Gründe sind, sich aus dem Einsatz für eine bessere Welt zurückzuziehen, oder ob es sich um vorgeschobene Argumente handelt. Die Autorin fasst die Erkenntnisse aus den Gesprächen in der Einleitung zusammen. Dieses Buch richtet sich an alle Generationen und Lebenswege: Wer aktiv bleibt, erfährt, wie es anderen geht; Aussteiger erhalten Einblicke in ein Leben, das sie nicht gewählt haben; und diejenigen, die weiterhin aktiv sein möchten, finden Inspiration. Auch für Pausierende bietet es Reflexionsmöglichkeiten über die Bedingungen des Aktivseins, während es Neulingen einen Einblick in das Leben derjenigen gibt, die den Kampf um eine bessere Welt als Teil ihres Daseins betrachten.