Kimono meisen
- 207 Seiten
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Meisen-Seide wurde in Japan zwischen dem späten 19. und der Mitte des 20. Jahrhunderts hergestellt, wobei sie besonders in den 1910er- bis 40er-Jahren beliebt war. Die innovative partielle Färbe- und Webmethode ermöglichte es, mit farbigen Pasten und Papierschablonen den Eindruck aufwändiger, vielfarbiger Kasuri Ikat-Stoffe zu erzeugen. Diese in größeren Stückzahlen produzierten Meisen-Kimonos waren die ersten erschwinglichen Prêt-à-porter-Kimonos, die in Warenhäusern erhältlich waren. Eine junge Generation japanischer Designer entwarf die Vorlagen, indem sie klassische Muster mit westlichen Kunstströmungen wie Jugendstil und Art déco kombinierte, die selbst stark vom Japonismus des 19. Jahrhunderts beeinflusst waren. Die Muster sind ein bislang wenig bekannter Beitrag zur Textilkunst des frühen 20. Jahrhunderts und zeigen kühne Art déco-Formen, fantasievolle Vergrößerungen traditioneller Designs sowie farbenfrohe Blumenmotive und geometrische Entwürfe in lebhaften Farben oder Pastelltönen. Als modische Kleidungsstücke wurden Meisen-Kimonos oft nach ein oder zwei Saisons durch neue Modelle ersetzt, wodurch viele gut erhalten geblieben sind. Heute sind sie bei Sammlern sehr geschätzt.