Philosophie, Religion und Wirtschaft
Ein Beitrag zur Grundlegung einer nachhaltigen globalen Wirtschaftsethik
Die historische Entwicklung der Auffassungen von Eigentum und Zinsen zeigt, wie wirtschaftliches Handeln zunehmend von moralischen Einschränkungen befreit wurde. Das System der Marktwirtschaft mangelt an Gerechtigkeit, die sich nicht durch gesetzliche Korrekturen erzwingen lässt. Gesellschaftliche Veränderungen müssen aktiv gesteuert werden, um Wirtschaften gerecht und lebensdienlich für alle Menschen zu gestalten. Der Text argumentiert, dass dies möglich ist, wenn Vernunftdenken und große Religionen wie Christentum, Islam und Buddhismus erkennen, dass sie dieselben Normen für gerechtes wirtschaftliches Handeln vertreten. Eine gemeinsame Anstrengung ist nötig, um diese Normen im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Philosophische Ethik kann die Voraussetzungen für legitimes wirtschaftliches Handeln benennen, erfordert jedoch eine Veränderung der menschlichen Einstellung. Diese Veränderung kann durch die Zusammenarbeit von philosophischer Analyse und intuitivem Verständnis religiöser Inhalte erreicht werden. Ein neuartiger wirtschaftsethischer Ansatz integriert normative Anforderungen und deren Verwirklichung, was theoretisch radikal, aber praktisch evolutionär ist. Ein öffentlicher Diskurs kann das bestehende Wirtschaftssystem so verändern, dass die Verteilung gerechter wird, ohne dessen Funktion zu gefährden. Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Religionen und Vernunftdenken kann der Globalisierung gerecht werd