Viele Jahre lang lernen die Schülerinnen und Schüler die lateinische Grammatik: Formen, Syntax, satzwertige Konstruktionen. Denn das brauchen sie ja fürs Übersetzen. So die Theorie. Und wie ist es in der Praxis? Lena Florian ist es in ihrer Videografie-Studie gelungen, den Schülern beim Übersetzen „in den Kopf“ zu schauen: Sie zeigt das reale Vorgehen der Schüler und macht ihre Denkprozesse sichtbar. Mit verstörenden Ergebnissen, die die bestehende Praxis des Lateinunterrichts infrage stellen.
Lena Florian Reihenfolge der Bücher



- 2017
- 2015
Heimliche Strategien
Wie übersetzen Schülerinnen und Schüler?
Textverstehen ist ein komplexer und für den Lateinunterricht konstitutiver kognitiver Prozess, dessen einzelne Elemente sich nur schwer ohne empirische Untersuchungen analysieren lassen. Viele Theorien – zum Teil entliehen aus anderen Disziplinen – versuchen, die Prozesse beim Übersetzen aus dem Lateinischen zu erklären. Empirische Überprüfungen und Untersuchungen hierzu liegen bisher jedoch kaum vor. Mit Hilfe qualitativer Methoden wurde nun das intuitive Vorgehen von Schülerinnen und Schülern abgebildet und analysiert. Die Ergebnisse gewähren Einblicke in den Prozess des Übersetzens, Verstehens und der Wörterbucharbeit, die durch die üblichen Diagnoseverfahren in der Schule nicht geboten werden können, und ermöglichen einen neuen Blick auf bestehende Theorien.