Anne Carsons Werk untersucht den bittersüßen Eros, inspiriert von Sappho, im Kontext der griechischen Alphabetisierung. Als Dichterin und Philologin verbindet sie poetische Reflexion mit psychologischen Einsichten über Liebe und Hass. Ihr Buch, erstmals 1986 erschienen, beleuchtet die moderne Bedeutung dichterischen Denkens.
Anne Carson Bücher
Anne Carson ist eine kanadische Dichterin und Essayistin, die auf meisterhafte Weise klassische Traditionen mit moderner Sensibilität verbindet. Ihre Werke schöpfen aus einem tiefen Hintergrund in Klassischer Philologie, Vergleichender Literaturwissenschaft und Anthropologie und interpretieren oft antike Texte für ein zeitgenössisches Publikum neu. Carsons einzigartige Fähigkeit, Poesie, Essay, Prosa und Kritik zu vermischen, schafft ein zutiefst originelles und intellektuell anregendes Leseerlebnis. Ihr innovativer Ansatz in Form und Inhalt macht sie zu einer der bedeutendsten zeitgenössischen literarischen Stimmen.






Eine Frau und ein Mann pilgern auf dem Jakobsweg. Ein anderer Mann und eine andere Frau – oder sind es dieselben? – reisen durch die Rocky Mountains nach Los Angeles. Ein Schwimmer erobert sich einen Waldsee. Erkundungsreisen, in denen sich das ewige Staunen über das Leben und die Verschiedenheit von Männern und Frauen mit intensiven mitunter surrealen Landschaftsbildern mischen. Inspiriert von der Kunst des Haibun, dessen erzählerische Kraft in aller Schlichtheit unmittelbares Erleben mit Gedankenbildern berühmter Dichter und Mönche aus vergangenen Zeiten in Einklang setzt, erkundet die große Lyrikerin Anne Carson die Kraft der suchenden Bewegung. Ihre Worte und Gedanken fließen, sprudeln, rauschen und stauen sich, hüpfen und verlieren sich wieder. Die intensiven Momentaufnahmen, in denen Carson ganz nebenbei eine Anthropologie der Geschlechter unternimmt, offenbaren die Spannweite der Dichterin: die Klangkraft ihrer Poesie, die erzählerische Konkretion der Prosa, den subtilen Humor und den Atem des Denkens.
Anne Carson verbindet in vier poetischen Streifzügen Dichtung, Essay und Theater und zeigt, wie Geschichten und Mythen unsere Realität prägen. Der Band umfasst Themen wie Forellen, Rembrandt und das Leben des Malers Perugino. Carson feiert die Stärke von Frauen und deren Verständnis für das Wesen des Lebens.
» Wer von Ihnen je Proust gelesen hat, weiß, wovon ich spreche, wenn ich sage, dass man sich nach der Lektüre der Recherche in einer Nachproust-Wüste befindet … weil einem nichts mehr lesenswert erscheint, und das Einzige, was du dir wünschst, ist, dass dieser Proust noch mal von vorn anfängt, aber natürlich kann er das nicht mehr, und so liest du planlos alles über Proust, Kritisches wie Biografisches, aber das ist nicht dasselbe, und so gibst du es irgendwann wieder dran und stellst fest, dass du schon ’ne ganze Weile in einem Proust-Entzug lebst, und das Leben geht weiter, nur eben etwas grauer.« Gegen diese Entzugserscheinungen betreibt Anne Carson in Albertine. 59 Liebesübungen ihre ganz persönlichen, eigenen Sprach- und Klangbildern folgenden Verrenkungen : 59 Aphorismen samt 16 Appendices zu Albertine, Proust, Samuel Beckett und Roland Barthes. Solch Lakonie war nie.
Rot
Zwei Romane in Versen
Der rote Junge Geryon ist unsterblich in Herkules verliebt, der dem Jüngling nicht zu widerstehen vermag. Auf dem Höhepunkt ihrer erotischen Beziehung lässt Herkules Geryon fallen und stürzt diesen in tiefstes Leid. Doch da reist Geryon auf magische Weise aus der Antike in die Gegenwart - und findet Trost in der Fotografie. Die Lyrikerin Anne Carson hat das Unbändigste und Verrückteste geschaffen, was die Literatur zur Zeit zu bieten hat. Sie setzt Homer in einen Teilchenbeschleuniger, um in der Zersplitterung alter Bedeutungen ein Spiegelbild unserer Gegenwart zu zeichnen. »Rot« ist ungeheuer erotisch und böse wie die griechischen Mythen, melancholisch und lasziv wie Velvet Underground. »Rot« vereint zwei Werke in einem Band: »Autobiography of Red« und »Red Doc>«.
Decreation
Gedichte, Oper, Essays
Anne Carson ist eine der große Lyrikerinnen der Gegenwart, eine Meisterin, deren oszillierende Kreativität weit ausgreift: von Gedicht zu Essay, von Oper zu Ballett findet sie Gesten, um die Gegenwart zu bannen. Sappho, Simone Weil, Monica Vitti – mit ihnen führt Anne Carson Telefonate: Stimmen und Ideen erreichen sie über eine Spanne von Jahrhunderten und auch nur Tagen. Ihre Fragen bringen alle Gewissheiten ins Wanken: das Selbst, die Form, die Identität, das Geschlecht. Im Erforschen dieser Fragen entsteht eine zartes und widerständiges Gewebe aus Bildern, Worten und Gedanken, das seit Jahrzehnten die Bewunderung der Leser und Dichter auf sich zieht: »unbestechlich« (The New York Times).
If Not, Winter / fehlst du, ist Winter
Fragments of Sappho / Fragmente der Sappho
Fujiko Nakaya zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen Japans. Als Mitglied des New Yorker Kollektivs Experiments in Arts and Technology (E. A. T.) gelang ihr in den 1960er-Jahren der künstlerische Durchbruch mit ihren grenzüberschreitenden Nebelkunstwerken, die sich über die traditionellen Konventionen der Bildhauerei hinwegsetzten und einen neuartigen Dialog mit dem Publikum ermöglichen. Schon früh beschäftigt sich Nakaya mit ökologischen Fragen und arbeitet mit Wasser und Luft – Elementen, die angesichts der Klimakrise eine besondere Bedeutung haben. Von den frühen Gemälden bis hin zu ihren Nebelskulpturen, Einkanal-Videos, Installationen und Dokumentationen, die Nakayas kulturelle und soziale Bezüge zeigen, bietet dieser Band einen umfassenden Überblick über das Schaffen der Künstlerin. FUJIKO NAKAYA (*1933, Sapporo) studierte in den 1950er-Jahren an der Northwestern University in Illinois. 1966 schloss sie sich der Künstlergruppe E. A. T. um Robert Rauschenberg an und zeigte ihre wegweisenden Nebelskulpturen erstmals 1970 auf der Weltausstellung in Osaka. 2018 erhielt sie den renommierten Praemium Imperiale, mit dem der japanische Staat alljährlich herausragende Leistungen auf künstlerischem Gebiet würdigt.