Warum Friedenschließen so schwer ist:
Frühneuzeitliche Friedensfindung am Beispiel des Westfälischen Friedenskongresses
- 457 Seiten
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Die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten, im Südsudan, in der Ukraine und Kolumbien sowie die Annäherung von USA und Iran verdeutlichen die Herausforderungen, (kriegerische) Auseinandersetzungen zu beenden und Frieden zu schließen. Dieses langwierige Ringen um Frieden ist kein modernes Phänomen. Die komplexen Beziehungen der Frühen Neuzeit waren geprägt von einer spezifischen Bellizität und gleichzeitigem Streben nach Frieden. Die Auseinandersetzung mit vormodernen Friedensprozessen fördert das Verständnis für die Bedingungen und Schwierigkeiten des Friedenschließens und unterstützt die Entwicklung adäquater diplomatischer Instrumente. Der Westfälische Friedenskongress (WFK) wird als besonders geeignetes Fallbeispiel hervorgehoben, da er sich mit komplexen religiös-konfessionellen Konflikten und inneren sowie äußeren Staatsbildungsprozessen auseinandersetzen musste. Er gilt zudem als Geburtsstunde des modernen Völkerrechts und des Westfälischen Systems, das von souveränen staatlichen Akteuren geprägt war. Der Sammelband dokumentiert die Tagung vom 31.08./01.09.2017 in Bonn, die im interdisziplinären Dialog die Bedingungen für Frieden untersuchte. So wird das Potenzial der Beschäftigung mit dem WFK aufgezeigt.