Der frisch promovierte Betriebswirt und Politologe Konrad Meinardus findet durch die Heirat mit Anne Schold Zugang zu einer wohlhabenden Apothekerfamilie. Seine Absicht ist es, sich und seiner privaten Handelsschule, die er demnächst in der dritten Generation übernehmen wird, die nötige Reputation in der gehobenen, bürgerlichen Gesellschaft Kölns im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts zu verleihen. Der clevere und agile Geschäftsmann erlangt alsbald das Vertrauen seines Schwiegervaters Justus, während dessen Frau Elisabeth ihm gegenüber skeptisch bleibt. Nicht ohne Grund, denn während die Schule gedeiht, wächst auch das Interesse Konrads am weiblichen Personal des Hauses. Immer wieder muss Ehefrau Anne mit Entlassungen junger Hausmädchen korrigierend eingreifen. Dennoch oder gerade deswegen schenkt sie ihm in Bälde zwei Söhne. Zwei Jahre später bewirbt sich Gerti Hergen als Sekretärin. Es dauert nicht lange, bis sie mit einem Kind von Konrad schwanger wird. Der entscheidet daraufhin, den unehelichen Spross an Sohnes statt anzuerkennen und Sohn Robert zusammen mit seiner Mutter in seine Familie aufzunehmen. Diese Entscheidung, mit der er im Grunde seiner Zeit weit voraus war, legte er den Grundsteine für einen Konflikt, der Generationen überdauerte.
Albert Rohloff Bücher



Seitenspiegel
- 140 Seiten
- 5 Lesestunden
"Seitenspiegel" beschreibt die Erlebnisse und Erfahrungen eines nicht mehr ganz jungen Journalisten zur unmittelbaren Nachwendezeit im brandenburgischen Neuruppin, der mit der westlichen Gesellschaft nicht, wohl aber mit der ostdeutschen zurecht gekommen ist. Eine Rückblende macht den Unterschied deutlich, den der Protagonist zwischen den Menschen in West und Ost erkennt. Seine einzige Kritik am Osten: Er hat sich viel zu rasch dem Westen angeglichen.
Der Autor hat seine Kreuzfahrt auf der seit Frühjahr 2014 als Expeditionsschiff eingesetzten MS Quest (Polar-Kreuzfahrten, Fietz GmbH) mit gestochen scharfen Bildern und informativen Texten dokumentiert und daraus einen wirklich schönen Reisebericht kreiert, der dazu anregt, sich ebenfalls vielleicht auf die Reise nach Spitzbergen zu machen, um auch noch einmal den Norden mit seinen Gletschern zu bestaunen, solange es ihn noch gibt.