An der Schwelle zum Schlaf, unterwegs durch die Großstadt, begegnen wir Nikolai Gogol und Marianne Faithful, Sockendandys und Partymädchen, Versehrten und Abgehängten, »mit dem gesicht nach unten«, »am broadway an der haltestelle«, »für zehn, fünfzehn minuten wirklich«. Sie sind »der spiele so müde, selbst die messer haben das stechen satt«. Denn was ist das Herz anderes als ein »muskulöses hohlorgan« — Kraken haben drei davon, wir Menschen: »eine plötzliche angst vor zügen«.Mit untrüglichem Rhythmusgefühl und einem Ohr auf der Tanzfläche horcht Juliane Liebert in ihren flirrenden Gedichten auf »die einsamen, die lauten, die leichten dinge« und schreibt Verse von solcher Zartheit, dass sogar die Battlerapper getröstet werden. Denn selbst wenn die Erde »immer langsamer rotiert« und die Niagarafälle »abends abgestellt« werden — »morgens stellt man sie wieder an«.
Juliane Liebert Bücher
1. Jänner 1987



Hurensöhne!
Über die Schönheit und Notwendigkeit des Schimpfens
In "Hurensöhne! - Über die Schönheit und Notwendigkeit des Schimpfens" feiert Juliane Liebert die Kunst des Schimpfens als Ausdruck von Zorn und Kreativität. Mit Analysen von Gedichten und Songs hinterfragt sie sprachliche Normen und soziale Kontrolle. Begleitet von Erman Aksoys provokativen Bildern, regt das Buch zur Reflexion über Emotionen an.