Die deutsche Filmindustrie im Dritten Reich brachte viele unvergessliche Filme und Schauspieler hervor, darunter „Tanz auf dem Vulkan“ und „Zu neuen Ufern“. Doch wer im streng kontrollierten Staat in Ungnade fiel, wurde oft aus dem Filmgeschäft entfernt. Robert Dorsay, geboren 1904 in Bremen, war ein talentierter Sänger, Tänzer und Schauspieler, der in den 30er Jahren in Berlin große Anerkennung erlangte. Als Star im „Kabarett der Komiker“ trat er mit Witz und Unbefangenheit auf, ohne zu ahnen, dass der Reichspropagandaminister auf eine Gelegenheit wartete, ihn zu eliminieren. 1943 wurde Dorsay wegen eines ironischen Briefes, in dem er sich über Hitler lustig machte, verhaftet und zum Tode verurteilt. Er wurde im Herbst 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Sein Vetter Volkrat Stampa, Dipl.-Ing. und bis 2004 in der Stadtplanung in Bremen tätig, hat über Jahre hinweg Dorsays Lebensgeschichte und Schicksal erforscht. In diesem Buch sind Materialien und Reaktionen zu Dorsays Leben zusammengefasst. Zudem wird das Kriegsgerichtsverfahren gegen ihn und dessen Bedeutung im Kontext der Wehrmachtsjustizforschung von Militärhistoriker Dr. Roland Kopp behandelt.
