Verkehrssicherungspflichten in Wohnungseigentumsanlagen
Pflichtenträger, Haftungssphären und Sorgfaltsmaßstab
Die Thematik der Verkehrssicherungspflichten in Wohnungseigentumsanlagen umfasst sowohl das Wohnungseigentumsrecht als auch das Schadenersatzrecht. Die Judikatur hat sich bereits in zahlreichen Entscheidungen mit Pflichtenträgern, Haftungssphären und Sorgfaltsmaßstäben auseinandergesetzt. Die Einführung der ÖNORM B 1300, die „Objektsicherheitsprüfungen für Wohngebäude“ vorschreibt, verleiht diesem Thema zusätzliche Brisanz. Diese Arbeit beleuchtet die Verkehrssicherungspflichten in Wohnungseigentumsanlagen umfassend und kritisch für Wissenschaft und Praxis. Es werden zentrale Rechtsfragen behandelt, darunter die passive Legitimation der Eigentümergemeinschaft im Rahmen relevanter Anspruchsgrundlagen sowie die Verantwortlichkeit der Eigentümergemeinschaft und der Wohnungseigentümer für bestimmte Liegenschaftsteile. Zudem wird das Phänomen der „Übertragung“ der Verkehrssicherungspflichten dogmatisch eingeordnet und die Möglichkeit, diese Pflichten auf die Wohnungseigentümer zu übertragen, erörtert. Die Haftung der Eigentümergemeinschaft gegenüber geschädigten Wohnungseigentümern oder Mietern wird ebenfalls thematisiert. Darüber hinaus wird die persönliche Inanspruchnahme des Verwalters, als primäres Handlungsorgan der Eigentümergemeinschaft, sowie die Konkretisierung des Sorgfaltsmaßstabs behandelt. Diese Arbeit wurde mit dem Franz-Gschnitzer-Preis ausgezeichnet.