Alles unser Bemühen daher, uns im Einfachen und Beschränkten abzuschließen, ging verloren, als Mozart auftrat... (Johann Wolfgang Goethe) Das Klavierkonzert bildet im Leben Mozarts, ebenso wie in der allgemeinen Musikgeschichte, einen gewichtigen Wendepunkt. Für Mozarts künstlerischen Werdegang wirkte es sich entscheidend aus, dass sich der Übergang vom Cembalo zum Hammerklavier nicht nur in seiner Umwelt, sondern auch bei ihm selber vollzog. Mit einem tiefen Einschnitt teilt sich sein Leben in zwei ganz verschiedene Perioden ein: Salzburg, Kindheit, Familie, große Konzertreisen als Wunderkind, Anstellung im Orchester des Erzbischofs... Und in einen zweiten Abschnitt bis zu seinem frühen Tod: Wien, Bruch mit dem Erzbischof, keinerlei feste Anstellung, Lösung aus den familiären Bindungen, Heirat, Ruhm und Ehre, bisweilen hoher Verdienst, meist aber drückende finanzielle Not. Unberührt von allem äußeren Geschehen aber strömt die Musik aus Mozart hervor in unerklärbarer Fruchtbarkeit. Auf dem Weg durch die Klavierkonzerte wird das Leben Mozarts auf sensible und berührende Weise gezeichnet. ... eine geistige Welt, deren feinste Verkörperung Mozart war.
Hans Graeser Bücher


Zwiesprache mit Ruinen
Impressionen und Meditationen
Die Zwiesprache mit Ruinen, ein wunderbares, geistiges Spiel und bisweilen erschütterndes Abenteuer, wenn es gelingt, die Zeitferne zu überlisten, sodass uns plötzlich längst verstorbene Menschen fast leibhaftig entgegentreten, dass wir verstehen und nachfühlen, was nirgends berichtet wurde und doch unzweifelhaft so geschehen sein muss. Die Steinplatten beispielsweise des Forum Romanum, zwischen denen jetzt friedliche Blüten spriessen, müssen noch den Hall der Schritte Julius Caesars in sich tragen. Geheimnisvoll sind auch die Wegscheiden, wo sich der Gang der Geschichte für Jahrhunderte entschieden hat. Da kann ein Berg, eine Ebene, ein Strand symbolhafte Bedeutung erlangen. Auf der Insel Ischia erhebt sich einsam und unbeachtet ein kleines Vorgebirge aus dem blau-grünen Meer, nur etwa 80 Meter hoch, ein Hügel, nicht mal ein Berg. Er ragt als kleine Halbinsel ins Meer vor und fällt an drei Seiten mit steilen Flanken ab. Menschenverlassen, mit friedlichen Weingärten auf seinem flachen Rücken, ein Hügel wie viele andere. Niemand unter den zahlreichen Sommerfrischlern ahnt wohl, dass man den Monte Vico die Geburtsstätte Europas nennen könnte.