Proportio artificiosa raro usitata
Taktmetrische Erweiterungen als originäres Moment im kompositorischen Werk Ferdinand Hillers
- 461 Seiten
- 17 Lesestunden
Obwohl Hiller das Prinzip kombinierter Rhythmen nicht erfand, entwickelte er es auf eine Weise, die eine umfassendere und genauere Beurteilung ermöglicht als bei anderen Komponisten. Liszts Behauptung, dass Hillers Rhythmische Studien „nicht so wenig des Neuen“ bieten, deutet auf ein fruchtbares Novum hin. Diese rhythmische Frage, die Liszt aufwarf, lässt sich trotz aller Differenzen aus Hillers kompositorischem Werk ableiten. Das Buch untersucht zunächst die Historie der Versuche, die Einschränkungen einer dichotomen Taktmetrik zu überwinden, beginnend mit Wolfgang Caspar Printz’s proportio artificiosa raro usitata aus dem Jahr 1668. Hillers rhythmische Grenzgänge von 1851 werden in diesen historischen Kontext eingeordnet. Von hier aus wird eine Verbindung zu Liszts großen Sinfonien und den 5/4-Takten im dritten Akt von Tristan gezogen. Im Anhang findet sich das erste umfassende Werkverzeichnis von Hiller.
