Die Lauterburger Kirchengeschichte wird umfassend dargestellt, beginnend mit der Zeit vor und nach der Reformation, die um 1565 auf dem Gebiet der Woellwarths stattfand. Im Jahr 1607 wurde unter Georg Wolf von Woellwarth eine Kirche im Rahmen des Neubaus der Schlossanlage errichtet. 1722 folgte die Stiftung einer eigenen Pfarrei durch Barbara Elisabeth von Woellwarth, wobei Magister Johann Christoph Scholl als erster Patronatspfarrer fungierte.
Die Geschichte der in diesem Buch beschriebenen alten Essinger Wirtschaften beginnen wir erst zu dem Zeitpunkt, ab dem die jeweiligen Inhaber lückenlos nachgewiesen werden können. Die meisten dieser Wirtschaften bestanden jedoch schon wesentlich früher, sei es als reine Schankstätten für Bier oder Wein oder als sogenannte Tavernwirtschaften, die nach der Verpfändung des Dorfes Essingen 1413 samt ihren Gütern als Falllehen in den Besitz der neuen Grundherrschaft von Woellwarth kamen. Nach der Teilung der freiherrlich woellwarthschen Besitzungen Mitte des 17. Jahrhunderts an die drei Linien der Familie von Woellwarth wurden die Untertanen der Heubacher Linie an die Sonnenwirtschaft, die der Essinger Linie an die Löwenwirtschaft und die der Lauterburger Linie an die Bärenwirtschaft gebunden. 1735 erfolgte noch die Forderung der Herren von Degenfeld an Sebastian von Woellwarth, Hochzeitsfeiern von gemeinschaftlichen Beamten künftig abwechslungsweise in einem woellwarthschen und einem degenfeldschen Wirtshaus in Essingen abzuhalten. Erst in den Jahren 1803 bis 1807 wurde diese Wirtshausbindung nach und nach abgeschafft.
Die acht Burgen und Schlösser in den ehemaligen woellwarthschen Orten werden detailliert vorgestellt, wobei ihre historische Bedeutung und architektonischen Besonderheiten im Fokus stehen. Der Leser erhält Einblicke in die Geschichte dieser beeindruckenden Bauwerke und deren Einfluss auf die Region. Zudem werden interessante Anekdoten und Geschichten rund um die Schlösser erzählt, die das kulturelle Erbe lebendig machen. Ideal für Geschichtsinteressierte und Liebhaber von Architektur und regionaler Kultur.
Die Geschichte der Essinger Mühlen wird in diesem Beitrag umfassend dokumentiert, da bisher keine systematische Untersuchung dazu stattgefunden hat. Der Fokus liegt auf der Bedeutung dieser Einrichtungen für den Ort und deren historische Entwicklung.
Carl Wolfgang Christoph Schüz, geboren am 23. Juli 1811 in Lauterburg, war ein bedeutender Nationalökonom und Professor. Nach seinem Studium in Tübingen und einer preisgekrönten Abhandlung wurde er 1842 ordentlicher Professor. Schüz erhielt mehrere Auszeichnungen und verstarb 1875 nach einem Schlaganfall. Diese Schrift würdigt sein Lebenswerk.
Anlässlich der Remstal Gartenschau wurde der 1905 von den Freiherren von Woellwarth nach Plänen des Stuttgarter Gartenbauinspektors Hermann Ehmann angelegte Schlosspark durch die Gemeinde Essingen teilweise neu gestaltet. Heute stehen im rund 3,5 Hektar großen Essinger Schlosspark über 400 Bäume und Sträucher, darunter exotische Gewächse wie Urweltmammutbaum, Riesenmammutbaum, Douglasie, Trompetenbaum, Ginkgobaum, Lederhülsenbaum oder die Kolchische Pimpernuss, nur um einige davon zu nennen. Viele der Bäume sind über 110 Jahre alt – und den Parkbesuchern bisher oftmals unbekannt. Deshalb entstand im Gartenschau-Team die Idee, zumindest die wichtigsten und interessantesten Bäume zu beschreiben, zu beschildern und mittels einer Broschüre den Parkbesuchern aus nah und fern vorzustellen. So wurden in kurzer Zeit über 40 Baumarten beschrieben und mehr als 140 Bäume beschildert. Die Baumtafeln enthalten eine Basisinformation über die jeweilige Baumart mit dem deutschen und wissenschaftlichen Namen sowie die ursprüngliche Heimat. Ein Faltblatt mit kurzer Beschreibung der markantesten Bäume sowie eine fest installierte Informationstafel runden die Sofortinformation ab. So kann der Besucher des Schlossparks in aller Ruhe die Bäume für sich entdecken und Wissenswertes erfahren. In diesem Buch, das keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt, werden die Bäume des Schlossparks zusätzlich ausführlich in Wort und Bild vorgestellt.
Der Essinger Kriegerverein von 1813 ist einer der ersten Kriegervereine in unserer Gegend. Seine frühe Entstehung verdankt er der langen Tradition eines ehemaligen Schützenvereins, der seit 1585 nachzuweisen ist, als die Brüder Sebastian und Georg Wolf von Woellwarth die erste Essinger Schützenordnung erließen. In der Württembergischen Kriegerzeitung von 1931 ist die Fahne des Kriegervereins Essingen als vermutlich älteste Fahne württembergischer Militärvereine abgebildet. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wird 1935 aus dem Militärverein eine Kriegerkameradschaft im NS-Reichskriegerbund. 1945 erfolgt die endgültige Auflösung aller noch existierenden Militär-, Krieger- und Veteranenvereine. 1871 wird auch in Lauterburg ein Krieger- und Veteranenverein gegründet, der zur Jahrhundertwende besonders aktiv ist. Der Verein erlischt nach dem Tod des letzten Mitgliedes um 1930. Die Vereinsfahne „Veteranenverein Lauterburg 1900“ befindet sich heute im Dorfmuseum Essingen.
Am 15. Oktober 1418 erwirbt Georg der Jüngere von Woellwarth von Wilhelm von Jagstheim dem Älteren und dessen Sohn deren Güter, Eigen und Lehen sowie die Leibeigenen im Umkreis von zwei Meilen zwischen Gmünd und Aalen. Inkludiert sind zwei Hirtenrechte, die den Beginn der Schafhaltung im woellwarthschen Gebiet markieren, insbesondere in den Schäfereigütern Baierhof, Lix, Schönburren und Schwegelhof. Jahrhunderte lang dienten die Weiherwiesen als Weiden, ursprünglich im Besitz der Grundherrschaft, bis 2/3 von der Realgemeinde Essingen erworben wurden. Auch die beiden Weiher gelangten in deren Besitz. Am oberen Weiher befand sich eine stark frequentierte Schafwäsche, zu der jährlich über 20.000 Tiere getrieben wurden. Mit der Einführung der Stallfütterung durch die Bauern in Essingen und Lauterburg wurden die Weiher trockengelegt, die Weide verpachtet und in Ackerland umgewandelt. Das Weiherhaus wurde 1856 zum Abbruch verkauft, und die Schafwäsche wurde zur Rems bei der Ölmühle verlegt. Ab 1880 führten kulturelle Veränderungen auf der Essinger Markung zu einem kontinuierlichen Rückgang der Schafhaltung. Die letzten Schafhalter waren die Brüder Wilhelm, Karl und Johannes Holz, Söhne des Matthäus Holz, Pächter auf dem Hofgut Tauchenweiler. 1952 trieb Karl Holz, bekannt als „Tauchenweilerkarle“, letztmals seine Schafe zur Schafwäsche und beendete danach die Schäferei.
Johann Caspar Sahlfelder wird am 10. Oktober 1782 in Essingen geboren. Im Alter von 27 Jahren tritt Sahlfelder 1809 als Unterwundarzt in den sächsischen Militärdienst ein und nimmt an den napoleonischen Kriegen 1809, 1812, 1813, 1814 und 1815 teil. Sahlfelder studiert in Leipzig Medizin, 1825 wird er zum Dr. med. promoviert. Nach dem Tod des sächsischen Generalstabsmedikus Heinrich August Schön wird Caspar Sahlfelder 1828 dessen Nachfolger und übernimmt als Generalstabsarzt des sächsischen Heereskontingents die Leitung des sächsischen Sanitätsdienstes. 1828 heiratet Sahlfelder in Dresden-Plauen Johanna Juliana Laurin, Tochter des Heinrich Friedrich Laurin, Kupferstecher bei der königlichen Kunstakademie in Dresden. 1830 übernimmt Sahlfelder das Ordinariat für Kriegsarzneikunst an der Dresdner chirurgisch-medizinischen Akademie und hält als Professor bis zu7 einer Erkrankung 1847 Vorlesungen über medizinische Propädeutik und Kriegsheilkunde. Seit Dezember 1832 ist er Direktor der Medizinal-Direktion. Am 24. Januar 1850 wird Sahlfelder pensioniert. Wohnhaft in Dresden stirbt Dr. med. Johann Caspar Sahlfelder, Generalstabsarzt a. D., drei Monate nach dem Tod seiner Frau am 21. April 1860 im Alter von 77 Jahren und wird auf dem Eliaskirchhof in Dresden beerdigt.