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Anna Osikiewicz

    ‚Verschwiegenes, das nach Worten verlangt‘: Mangel, Schuld, Entsagung und Tod in den Romanen von Urs Faes
    • 2019

      Der Schweizer Schriftsteller Urs Faes gewährt in seinem literarischen Werk tiefe Einblicke in das Seelenleben des gegenwärtigen Menschen, der versucht, die Welt zu erschließen. Mit großer Intensität behandelt Faes komplexe Probleme, die oft ineinander verschränkt sind. Eine zentrale Tendenz seines Schaffens ist die Problematik des Verschweigens, die sein gesamtes Werk durchzieht. Zu den schwerwiegenden Themen, die in seinen Romanen thematisiert werden, zählen Kindheitstraumata, labile Eltern-Kind-Verhältnisse, familiäre Geheimnisse sowie die damit verbundene Last von Schuld und Versagen. Auch zeitlose Beziehungsfragen wie Angst vor Nähe, Schmerz unerfüllter Liebe und die Tragik auswegloser Verbindungen spielen eine wesentliche Rolle. Das Verschwiegene wird zu einem tragenden Element unserer Zivilgesellschaft und spiegelt sich in emotional gefärbten Ausdrucksformen wider. Faes schafft eine einfühlsame Sprache für die belastenden, oft schuldbeladenen Erinnerungen und Ängste seiner Figuren. Die Schilderung ihrer Denkvorgänge und Gefühle bestimmt die Komposition seiner Romane, wobei das Raum-Zeit-Gefüge aufgesplittet wird. So entstehen gedankliche Brücken, die unübliche Wege zu vertrauten Orten markieren und eine neue Landkarte der scheinbar bekannten Welt entwerfen.

      ‚Verschwiegenes, das nach Worten verlangt‘: Mangel, Schuld, Entsagung und Tod in den Romanen von Urs Faes