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Bookbot

Timo Luks

    Schiffbrüchige des Lebens
    Die Ökonomie der Anderen
    In eigener Sache
    • In eigener Sache

      Eine Kulturgeschichte der Bewerbung

      »Der moderne Mensch ist Arbeitsuchender. Um sich auf Arbeitsmärkten gegen Konkurrenz durchzusetzen, bedarf es bestimmter Fähigkeiten. So wird die Bewerbung im 19. Jahrhundert zu einer zentralen Kulturtechnik in modernen Arbeitsgesellschaften: Sie entstand aus der älteren Tradition der Bittschriften und wurde im Lauf der Zeit zu einem Werbeprospekt in eigener Sache.Wo Bewerberinnen und Bewerber sich einst veranlasst sahen, Anstellungsgesuche mit ausufernden Erzählungen persönlicher Schicksale zu begründen, da rückten spätere Bewerberinnen und Bewerber ihre Eignungen und Qualifikationen in den Vordergrund, veranschaulicht in ausbildungsbezogenen Lebensläufen.Der Historiker Timo Luks erzählt nun erstmals die Geschichte der Bewerbung vom späten 18. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert. Eine Geschichte, die auch von den Veränderungen sozialer Beziehungen erzählt.Sein Buch, anschaulich und elegant geschrieben, ist reich an Beispielen und gibt dabei vor allem Aufschluss über die Funktionsweise des Arbeitsmarkts: nicht als abstrakte, makroökonomische Realität, sondern als Bezugspunkt des täglichen Ringens um ein Auskommen.«--Site Web de l'éditeur

      In eigener Sache
    • Timo Luks beobachtet, dass die Wiederbelebung von Kapitalismustheorie und -kritik mit einem wachsenden Interesse an nicht-westlichen Wirtschaftsweisen einhergeht. Konzepte, die seit dem späten 19. Jahrhundert in der Ethnologie zur Beschreibung „primitiver Wirtschaften“ entwickelt wurden, gewinnen an Attraktivität. Praktiken wie die Gabe und Gegenseitigkeit in vorkapitalistischen Gesellschaften, der Kula-Ringtausch im Westpazifik und das Potlatch in Nordwestamerika dienen als Bezugspunkte für die Suche nach ökonomischen Alternativen. Der Autor rekonstruiert die Geschichte der Auseinandersetzung mit außereuropäischen Wirtschaftsweisen und zeigt, dass die Begegnung von Ökonomie und Ethnologie seit Marx eine Wahrnehmungsweise hervorgebracht hat, in der die Ökonomie der Anderen und der moderne Kapitalismus spiegelbildlich zueinander stehen. Der ökonomisch-ethnologische Diskurs untersucht zentrale Begriffe, die das wirtschaftliche Denken in westlichen Gesellschaften prägen, wie Akkumulation, Geld, Gewinnstreben, Kapital, Konkurrenz und Markt. Aus wissensgeschichtlicher Perspektive wird die Frage beleuchtet, wie das Studium entfernter Gesellschaften in Papua-Neuguinea, Afrika oder Amazonien zum Verständnis unserer eigenen Wirtschaftsweise beitragen kann.

      Die Ökonomie der Anderen
    • Schiffbrüchige des Lebens

      Polizeidiener und ihr Publikum im neunzehnten Jahrhundert

      Wie wurden Handwerker, Soldaten oder Dienstboten im neunzehnten Jahrhundert zu Polizeidienern? Der Polizeidienst war Teil eines prekären Arbeitsmarkts, der im Buch in alltags- und sozialgeschichtlicher Perspektive rekonstruiert wird. Die Herauslösung der Polizeidiener aus dem dichten Geflecht sozialer Beziehungen, das damit verbunden war, erweist sich als notwendige Voraussetzung für die Etablierung einer modernen Polizei. Solange Polizeidiener als ehemalige Handwerker, Soldaten oder Dienstboten ihren Herkunftsmilieus verbunden blieben, musste die Ausübung der Staatsgewalt vor Ort immer wieder an Grenzen stoßen. Behörden arbeiteten daher kontinuierlich daran, diese Beziehungen zu kontrollieren, Bindungen zu kappen und so zwischen Polizei und Publikum eine soziale Distanz zu erzeugen. Der Autor analysiert die Selbstbildung einfacher Polizeidiener vor dem Hintergrund dieses Distanzierungsprozesses.

      Schiffbrüchige des Lebens