Empathie und Leseverstehen
Kognitionspsychologische, neurowissenschaftliche und literaturwissenschaftliche Grundlagen einer Didaktik des empathischen Lesens
Die Fähigkeit zur empathischen Begegnung ist eine zentrale Schlüsselkompetenz in der heutigen Zeit. Die Bedeutung von Empathie für das Leseverstehen, insbesondere bei literarischen Texten, wird untersucht, da es oft die Figuren und ihre Geschichten sind, die Leser fesseln. Diese Publikation vereint internationale Forschungsergebnisse aus verschiedenen Fachrichtungen, die aufzeigen, was im Kopf der Leser geschieht, wenn sie in die Welt eines Buches eintauchen und das Schicksal der Figuren miterleben. Die Erkenntnisse führen zu einem systematischen Modell des empathischen Lesens, das den Zusammenhang zwischen Empathie und literarischen Leseverstehensprozessen beleuchtet und Anknüpfungspunkte für den Literaturunterricht bietet. Um die Erkenntnisse für die Praxis nutzbar zu machen, werden erzähltechnische Mittel extrahiert, die das empathische Wirkungspotenzial eines Textes beleuchten, sowie didaktische Methoden vorgestellt, die empathische Leseverstehensprozesse unterstützen. Im Bereich der Grundschuldidaktik wird exemplarisch eine Empathiepotenzialanalyse zum Text „Anton taucht ab“ von Milena Baisch durchgeführt, um die methodische Umsetzbarkeit aus verschiedenen Perspektiven darzustellen.
