Trotz jahrzehntelanger feministischer Kämpfe und Errungenschaften sind Männer und Frauen im Arbeitsmarkt und in der Sozialversicherung weiterhin ungleichgestellt. Der Gender Pay Gap und die erhöhte Altersarmut bei Frauen sind nur einige der anhaltenden Auswirkungen der Geschlechterungleichheit im 21. Jahrhundert. Dieser Band widmet sich der Geschichte von Geschlechterhierarchien in Arbeitskontexten und reiht sich in die Tradition frauen- und geschlechterhistorischer Forschungen ein. Die Beiträge untersuchen, wie Ungleichheit zwischen den Geschlechtern historisch immer wieder neu hergestellt und gesichert wurde. Sie beleuchten die komplexen Wechselbeziehungen von Arbeit und Geschlecht und analysieren deren Verknüpfungen mit anderen Ungleichheitskategorien, insbesondere mit Stand und Klasse. Im Fokus stehen Akteur*innen, die an der Durchsetzung von Hierarchien beteiligt waren oder sich gegen diese zur Wehr setzten. Die Protagonistinnen sind häufig weibliche Arbeitskräfte, die unter prekären Bedingungen ihren Lebensunterhalt sichern mussten. Die Aufsätze erweitern somit die Geschlechtergeschichte von Ungleichheit, Diskriminierung und Prekarität, aber auch von Handlungsmacht und Eigensinn in Arbeitsverhältnissen.
Jessica Richter Reihenfolge der Bücher


- 2023
- 2023
Die Produktion besonderer Arbeitskräfte
Auseinandersetzungen um den häuslichen Dienst in Österreich (1880–1938)
Mit der Dienstbotenfrage Ende des 19. Jh.s mehrten sich die Debatten und Konflikte um den häuslichen Dienst. Waren Hausbedienstete als ArbeiterInnen oder eher als Haushaltsangehörige zu sehen? Wie sollten ihre Dienste reguliert und bewertet werden? Die Arbeit untersucht die Auseinandersetzungen multiperspektivisch und diskutiert, wie sich der häusliche Dienst in Österreich bis zum Anschluss an das nationalsozialistische Dt. Reich verändert hat.