Der Stellenwert der Wissenschaftlichen Weiterbildung an der Hochschule
Eine kritische Untersuchung über Möglichkeiten der Differenzierung der Wissenschaftlichen Weiterbildung innerhalb der Hochschule
Wissenschaftliche Weiterbildung (WWB) ist eine im Hochschulrahmengesetz verankerte Aufgabe deutscher Hochschulen. Der Autor untersucht den Stellenwert der WWB aus organisationstheoretischer Sicht, basierend auf ihrer Ideen- und Entwicklungsgeschichte. Früher konnte WWB als eigenständiges Feld betrachtet werden, doch aufgrund tiefgreifender sozio-ökonomischer Veränderungen muss sie sich nun in einem neuen Umfeld positionieren. WWB ist kontextabhängig, was sowohl die Begrifflichkeiten als auch die Rolle der Akteure betrifft. Die Studienstrukturreform hat die Unterscheidung zwischen Erstausbildung und Weiterbildung verwischt. Zudem ist das Verhältnis der WWB zu den traditionellen Hochschulaufgaben Forschung und Lehre sowie ihre Position im Dreieck dieser Bereiche noch unklar. Dies führt zu einer unsicheren Lage für die WWB, die trotz öffentlicher Anerkennung oft in einer prekären Randposition verbleibt. Die Ursachen für diese Situation und mögliche Differenzierungsmöglichkeiten innerhalb der Hochschule werden hinterfragt. Diese Umstände werfen Fragen zur Pfadabhängigkeit der WWB auf, wobei der Fokus auf den Beziehungen und dem Aktivitätsmodus innerhalb der Hochschule liegt. Es wird ein Klärungsbedarf hinsichtlich ihrer Standortfrage und der Integration als Hochschulaufgabe sowie deren zukünftiger Entwicklungspfade deutlich.
