In der Mehrheit der endemischen Burkitt-Lymphome (BL) ist das Epstein-Barr-Virus (EBV) nachweisbar, während nur einige sporadische Fälle EBV-positiv sind. Dies wirft Fragen zur Rolle des EBV in der Pathogenese des BL auf. In einer retrospektiven Studie wurde die Seroprävalenz für EBV bei pädiatrischen Patienten mit BL, die in die NHL-BFM-Studien (Berlin-Frankfurt-Münster) eingeschlossen waren, zum Diagnosezeitpunkt bestimmt und mit Patienten anderer Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) Subtypen verglichen. Es lagen seroepidemiologische Daten von 1.147 Patienten vor, die zwischen Januar 1999 und Dezember 2007 behandelt wurden. Patienten im Alter von 6 Monaten bis 18 Jahren mit BL, T-Zell lymphoblastischem Lymphom (T-LBL), lymphoblastischem Vorläufer B-Zell-Lymphom (pB-LBL), diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) und großzellig anaplastischem Lymphom (ALCL) wurden einbezogen. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied in der EBV-Seropositivität: 68,6% der BL-Patienten waren EBV-positiv im Vergleich zu 58,1% der T-LBL-Patienten. Besonders bei Patienten mit BL unter 6 Jahren war die EBV-Seropositivität signifikant höher. Es wurde ein reduziertes eventfreies Überleben bei VZV-negativen Patienten mit pB-LBL, DLBCL und ALCL festgestellt, jedoch ohne Assoziation zu den untersuchten Virusinfektionen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine frühe EBV-Exposition auch in Mitteleuropa zur Pathogenese der BL beiträgt und die Unterscheidung z
Vera Vaillant Bücher
