Der silberne Knauf des Dolches ragt aus Ninas Brust. Das Blut benetzt die schneebedeckte Eiskruste des Weihers. Ihre verstört wirkende 9-jährige Tochter Clara steht daneben und der fassungslose Lebenspartner Gabriel bricht zusammen. Er hatte jahrelang versucht, die psychisch kranke Nina vor diesem Schritt zu schützen. Wie konnte es dazu kommen? Wer trägt daran Schuld? Können die dunklen Geheimnisse dahinter aufgedeckt werden? Märchenrot ist ein kriminalistischer Reigen mit kammerspielartigen Dialogen, der die zentralen Themen menschlichen Miteinanders und der dadurch induzierten Lebenslügen schonungslos sichtbar und spürbar macht.
Jacqueline Roussety Reihenfolge der Bücher






- 2020
- 2019
Die klassischen Bezeichnungen und Zuweisungen „Genie = männlich“ und „Muse = weiblich“ scheinen heute mehr denn je bei vielen Künstlerinnen einen Negativreflex auszulösen. Die Genie-Musen-Konstellation gründet auf mythische und medizinische Narrative, mit denen seit der Antike menschliche Schöpferkraft erklärt wird. Sie ist bis heute ein konstantes Motiv insbesondere in Künstlerbiographien geblieben und findet sich notorisch in Filmen wieder, in denen das Leben von Künstlern geschildert wird, sei der Plot fiktional entworfen oder an einer Biographie orientiert. Eingeschrieben sind dieser Konstellation immer auch Genderrollen und Machtverhältnisse. In der klassischen Ausprägung dient die weibliche Muse dem männlichen Genie. Denn nach wie vor dominieren, insbesondere in der Filmbranche, die männlichen Autoren, Produzenten und Regisseure. Die klassischen Rollenzuweisungen sind größtenteils auch am Set immer noch weit verbreitet: begehrenswerte Frau (Muse) vor, talentierter und genialer Mann (Genie) hinter der Kamera. Im Mittelpunkt des Buches steht die filmische Umsetzung des Künstlergenies und die der Muse. Dieses kaum erforschte Feld in der Filmgeschichte, das jedoch bewusst oder unbewusst von RegisseurInnen seit Anbeginn des Mediums Film immer wieder im Künstlerfilm als Motiv in Szene gesetzt wird, wird anhand bestehender Filmtheorien, Forschungsergebnisse und eigener Analysen dargestellt.
- 2016
Jacqueline Roussety lässt in ihrem Roman „Wenn das der Führer sähe …“ das schlesische Mohrau wieder lebendig werden: den Alltag in den 30er Jahren, die schlesischen Bräuche, die Jahreszeiten – und das erste Automobil. Doch von 1932 bis 1945 halten die nationalsozialistischen Ideologien auch in Schlesien Einzug und beeinflussen besonders die jungen Menschen. Walter Gröger war eines ihrer Opfer; Hans Filbinger, der Mann, der sein Todesurteil vergaß. Doch Walters Schwester vergaß nie … Schlesien in den 30er Jahren. Walter Gröger und seine Schwester Johanna wachsen behütet in Mohrau auf. Doch nach und nach zerstört der aufkeimende Nationalsozialismus die friedliche Idylle. Trotzdem zieht Walter Gröger freiwillig in den Krieg: Diese Gier nach Abenteuer, nach Heldentum! Er wird auf die „Scharnhorst“ geschickt – das große deutsche Kriegsschiff. Schnell wird aus dem Jugendtraum ein Albtraum. Am 26. Dezember 1943 wird die „Scharnhorst“ von der britischen Marine versenkt. Die Familie trauert, als überraschenderweise ein Brief von Walter aus dem Wehrmachtsgefängnis eintrifft. Er war nach einer durchzechten Weihnachtsfeier nicht auf sein Schiff zurückgekehrt … Daraufhin wird er wegen Fahnenflucht verhaftet und 1945 erschossen. Mitverantwortlich für das Todesurteil war Dr. Hans Karl Filbinger, der spätere Ministerpräsident Baden-Württembergs. Die Sätze, mit denen er versuchte, seine Taten zu rechtfertigen, erschüttern noch heute: „Was damals rechtens war, kann heute nicht Unrecht sein.“ Im hohen Alter erzählt Johanna Gröger die Geschichte vom ungerechten Tod ihres Bruders. Die Autorin Jacqueline Roussety war tief berührt von dem Kampf der alten Frau um die Würde ihres Bruders, der in diesem apokalyptischen Krieg einen sinnlosen Tod sterben musste. Ein Schicksal, das viele andere Soldaten, aber auch Männer in Zivil, Frauen und Kinder erlitten. „Walter Gröger – er stand für mich stellvertretend für 30 000 wegen Desertion verurteilter Wehrmachtsoldaten; davon etwa 20 000 Urteile vollstreckt, verhängt von deutschen Richtern gegen junge Männer, die sich gegen diesen aussichtslosen Krieg entschieden hatten. … Demgegenüber stand ein Mann, der 93 Jahre alt werden durfte, immer gut gelebt hat, in der Politik tätig war – selbst nachdem er hatte zurücktreten müssen. Die Lebensläufe von Walter Gröger (1922–1945) und Dr. Hans Karl Filbinger (1913–2007) konnten nicht unterschiedlicher sein. Ihrer beider Begegnung im März 1945 zog für den einen eine „politische Affäre“ nach sich, für den anderen bedeutete sie den frühen, aus heutiger Sicht ungerechten Tod.“ (Jacqueline Roussety)
- 2011
- 2007
Geschichten, Gedichte, Erz hlungen und vieles mehr von Autoren aus dem Kiez am Klausenerplatz in Berlin-Charlottenburg - darunter solche, die zu den bekanntesten des deutschen Sprachraums z hlen, andere, die das Schreiben semiprofessionell oder vielleicht nur als Steckenpferd betreiben.