»Ich will den Finger in die Wunde legen!« Carolin Kebekus über Frauen an der Spitze. Es klingt einfach: Eine begabte und kluge Frau kann es nach oben schaffen. Doch oft ist der Platz bereits besetzt, denn es scheint ein dämliches Gesetz zu existieren: Eine Frau reicht, mehr brauchen wir nicht. Die große Komikerin, Sängerin, Schauspielerin und Feministin schreibt pointiert und komisch, dass es an der Zeit ist, alte (Männer-)Gesetze abzulehnen. Überall sieht man die eine Frau, die sich durchsetzt. In der Bibel ist es die jungfräuliche Maria, die den Anfang des Unheils markiert. Märchen zeigen die eine Prinzessin, schön und naiv. Die sündige Eva und die böse Stiefmutter sind Beispiele dafür, was passiert, wenn Frauen Macht anstreben: Sie werden aus dem Paradies geworfen oder verbrannt. Diese Prägung führt dazu, dass Frauen in Konkurrenz um begrenzte Plätze treten, während man ihnen unterstellt, von Natur aus rivalisierend zu sein. Kebekus geht dem auf den Grund und untersucht alte und neue Geschichten, um zu zeigen, warum Frauen glauben, um einen Platz – im Fernsehen, in der Firma, im Karneval usw. – kämpfen zu müssen. Ein wichtiges Buch, das aufklärt und gleichzeitig unterhält.
Carolin Kebekus Bücher
9. Mai 1980


Pussyterror
Aus dem Leben einer Straßendiva
Ob Fernsehen, Bühne oder jetzt in ihrem ersten Buch: Die Ausnahmekünstlerin Carolin Kebekus ist bekannt für ihr ungezügeltes Mundwerk. Ihre Paraderolle: eine junge Frau, die ihre Wurzeln in der Kölner Bronx nicht verheimlicht. Warum auch? Gosse kann so sexy sein. Die Comedienne parodiert den ganz normalen Wahnsinn des Lebens bis ins Detail: Ob Pubertätsverwirrungen, Fernsehtrash, Konsumterror oder Porno – unerbittlich konfrontiert sie uns mit den Stereotypen der Geschlechterrollen und spielt mit der ganzen Breite des Ausdrucks: von Mädchen-Charme über Pöbeljargon bis zum Tabubruch – Pussyterror at its best!