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Marta Quatrale

    Zeichen der Gegenwart
    • 2023

      Zeichen der Gegenwart

      Christologische Variationen und heilsgeschichtliche Selbstwahrnehmung im Luthertum in vorkonkordistischer Zeit

      Luthers Entfaltung des christologischen Lehrstückes der Idiomenkommunikation zeigt auf sprachlogischer und ontologischer Ebene eine wechselseitige Mitteilung der Eigenschaften zwischen göttlicher und menschlicher Natur. Dieser ungewöhnliche Bezug zu einem traditionellen theologischen Element führte den Reformator zu einer Theopaschie, die schwer mit altkirchlichen Dogmen und klassischen philosophischen Axiomen vereinbar war. Dennoch bildete sie das Herzstück seiner Theologie und rief sowohl ablehnende Reaktionen als auch strenge Verteidigungen hervor. Eine Kompromisslösung wurde erst mit der Konkordienformel (1577) erreicht, die eine reichsrechtlich anerkannte und theologisch glaubwürdige Konfession begründete. Dies war ein notwendiger Schritt zur Entstehung einer reifen lutherischen Kirche und Orthodoxie, jedoch zu einem hohen Preis. Die Mittel des vororthodoxistischen Luthertums erwiesen sich als unzureichend, um die Bedürfnisse in Treue zum Wortlaut Luthers zu decken. Trotz der Verluste sind Spuren geblieben, die verfolgt werden können. Diese Untersuchung zielt darauf ab, die Komplexität der geflochtenen Linien zu beleuchten, die zur Entstehung des scheinbar einfachen Ergebnisses einer Kompromisslösung führten, in der Überzeugung, dass ihr Echo ebenso mächtig ist wie das Echo dessen, was erhalten blieb.

      Zeichen der Gegenwart