Mark Arax ist ein seltener investigativer Journalist, dessen Arbeit sich durch die Poesie seiner Prosa auszeichnet. Er taucht tief in das Herz Kaliforniens ein, deckt verborgene Tragödien auf und schildert mit tiefem Mitgefühl das Leben derer, die das Land bearbeiten. Sein Schreiben verbindet meisterhaft persönliche Erzählungen mit weitreichenden historischen Kräften und erhebt die Reportage zu einem hohen literarischen Unterfangen. Arax besitzt einen unnachgiebigen und unermüdlichen Geist bei seiner Suche nach Wahrheit und bietet den Lesern eine einzigartige und fesselnde Perspektive auf den Golden State.
Die drei besten Reportagen der Welt 2019
Die drei Gewinnertexte des True Story Award 2019 werden erstmals auf Deutsch präsentiert. Die Reportagen stammen aus 21 Sprachen und 98 Nationen. Themen sind ein Lehrer und Boxtrainer, der zum Guerillakämpfer wurde, ein Farmbesitzer, der Kalifornien veränderte, und eine rebellische Gruppe von Wanderarbeitern in Shenzhen.
Auf den Spuren von Wasser und Staub durch Kalifornien
Das Wasser ist der große Protagonist in Mark Arax’ epischem Werk, das die Geschichte von der Erschaffung und Erfindung eines Sehnsuchtsortes erzählt, dem tausend Kilometer langen Randstück des nordamerikanischen Kontinents, Kalifornien, das immer schon, gleich ob im Goldrausch oder im Agrarrausch, auf Gedeih und Verderb den wilden Ausschlägen von Dürre und Flut ausgeliefert war. Daneben treten unzählige Personen auf – historische und lebende, namhafte und namenlose –, die jeder und jede ihre eigene Rolle in der Geschichte des Wassers in Kalifornien spielen: Politiker und Großfarmer der Nuss-, Trauben- und Zitrusplantagen, Indigene Einwohner, prekär beschäftigte Landarbeiter und kleine Farmer, die sich um eine nachhaltigere Landwirtschaft bemühen. Und immer wieder tritt Arax als Chronist selbst auf, denn ihn interessiert die Schnittstelle zwischen dem Persönlichen und dem Land, das seine vor dem Genozid an den Armeniern geflüchtete Familie über zwei Generationen geprägt hat. Reportage, Geschichte und Memoir verbinden sich so zu einer groß angelegten Erzählung über Wasser und Land, verfasst in einer mitreißenden, sprachgewaltigen Prosa, die ein lebhaftes Bild des reichsten amerikanischen Staates, in dem Big Ag heute ungeachtet der Weltklimakrise eine Rekordernte nach der anderen einfährt, in all seiner Widersprüchlichkeit zeichnet.
J.G. Boswell is the biggest farmer in America. Over the past fifty years he has built a secret empire while thumbing his nose at nature, politicians, labor unions and every journalist who ever tried to lift the veil on the ultimate "factory in the fields." Now eighty years old, with an almost pathological bent toward privacy, Boswell has spent the past few years confiding one of the great stories of the American West to Mark Arax and Rick Wartzman. The King of California is the previously untold account of how a Georgia slave-owning family migrated to California in the early 1920s, drained one of America 's biggest lakes in an act of incredible hubris and carved out the richest cotton empire in the world. Indeed, the sophistication of Boswell 's agricultural operation -from lab to field to gin - is unrivaled anywhere. Much more than a business story, this is a sweeping social history that details the saga of cotton growers who were chased from the South by the boll weevil and brought their black farmhands to California. It is a gripping read with cameos by a cast of famous characters, from Cecil B. DeMille to Cesar Chavez.