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Pierre Bourdieu

    1. August 1930 – 23. Jänner 2002

    Pierre Bourdieu war ein bedeutender Soziologe, der sich mit Machtdynamiken und sozialen Beziehungen auseinandersetzte. Seine wegweisenden Konzepte wie kulturelles, soziales und symbolisches Kapital sowie Habitus und Feld bieten Werkzeuge zum Verständnis, wie Weltanschauungen geformt und soziale Strukturen wirksam werden. Bourdieu lehnte die Vorstellung des intellektuellen Propheten ab und verband stattdessen theoretische Analyse mit empirischen Daten, um das Zusammenspiel von externen sozialen Strukturen und individueller Erfahrung zu vermitteln.

    Pierre Bourdieu
    Über den Staat
    Rede und Antwort
    Manet
    Die Regeln der Kunst
    Das politische Feld
    Die feinen Unterschiede
    • Die feinen Unterschiede

      • 878 Seiten
      • 31 Lesestunden
      4,4(95)Abgeben

      »Bourdieus Analyse des kulturellen Konsums und des Kunstgeschmacks ist trotz der hohen Anforderungen, die sie an den Leser stellt, nicht bloß für Sozialwissenschaftler, Kunstschaffende und Philosophen von Interesse, sondern für alle, die geneigt sind, ihre eigenen, meist als selbstverständlich aufgefaßten kulturellen Vorlieben und Praktiken zu prüfen. Auch wenn in unserem Land die Kultur einen weitaus geringeren Stellenwert hat als in Frankreich und die westdeutschen Klassenunterschiede weniger augenscheinlich sind als die französischen, sind doch die Strukturen der Distinktion überraschend ähnlich. Der Reiz und auch das Verdienst des Buches liegen darin, daß Bourdieu immer im Kontakt zur konkreten Alltagswirklichkeit bleibt. Dafür sorgen schon die zwischen die schwierigen theoretischen Ausführungen und die Masse des empirischen Materials häufig eingeschobenen Fallbeispiele. Sie laden den Leser zur Identifikation ein, so daß er nicht bloß außenstehender Beobachter bleibt, sondern sich selbst als Gegenstand der Analyse entdeckt. Dadurch wird die Lektüre der Feinen Unterschiede für alle, die sich darauf einlassen wollen, zu einem spannenden Selbsterfahrungsprozeß.« Joachim Weiner

      Die feinen Unterschiede
    • Das politische Feld

      • 140 Seiten
      • 5 Lesestunden
      4,6(5)Abgeben

      Pierre Bourdieus soziologische Beiträge waren und sind immer auch mehr oder weniger offensichtliche Beiträge zur Politik. Dabei weiß Bourdieu, dass die soziologische Beschäftigung mit Politik durch deren Funktion im gesellschaftlichen Kontext gefährdet ist. Als Erklärung des politischen Feldes trägt sie die dortigen Kämpfe aus und zur Legitimierung von Machtansprüchen und -verhältnissen bei. Als bloße Beschreibung politischer Mechanismen stabilisiert sie oft nur die herrschende Ordnung. Pierre Bourdieu will mehr. Er will das politische Feld, also den Rahmen der Möglichkeiten, den die politisch Handelnden sehen und den sie der Gesellschaft gegenüber legitimierend darstellen, soweit explizit machen, dass Handlungsmöglichkeiten außerhalb dieses Rahmens sichtbar und denkbar werden. Bourdieu formuliert diesen Anspruch in einem Paradox: Politik denken, ohne politisch zu denken. Er thematisiert das Konstituierende und Selbstverständliche, nicht die Inhaltsfragen des Politischen. Der Band enthält neben einer Einführung und einem Interview von Philippe Fritsch die folgende Aufsätze Pierre Bourdieus: - Das politische Feld - Die politische Repräsentation - Formen politischen Handelns und Existenzweisen von Gruppen - Kurze Bemerkung über die Antinomie des kollektiven Protests - Sozialer Raum und politisches Feld - Politische Monopolisierung und symbolische Revolutionen

      Das politische Feld
    • Die Regeln der Kunst

      Genese und Struktur des literarischen Feldes

      • 552 Seiten
      • 20 Lesestunden
      4,5(11)Abgeben

      „Im 19. Jahrhundert hat sich das literarische Universum herausgebildet, das wir heute kennen - ein von staatlichen Institutionen und Akademien losgelöstes Feld. über das, was geschrieben werden sollte, und über die Regeln des guten Geschmacks kann nun nicht mehr von einer herrschaftlichen Instanz entschieden werden; Anerkennung und Bestätigung ergeben sich aus den Positionskämpfen im literarischen Feld zwischen Autoren, Kritikern und Editoren. Am Beispiel von Flauberts Erziehung des Herzens rekonstruiert Pierre Bourdieu die soziale Genese und die Struktur des literarischen Feldes. Das ästhetische Projekt Flauberts entfaltet sich genau zu der Zeit, in der die Durchsetzung der Autonomie der Kunst in ihre entscheidende Phase tritt. Bourdieu zeigt, was das Werk Flauberts der Konstitution des literarischen Feldes, den verschiedenen Strömungen, Schulen und Autoren der Epoche verdankt. Indem er die Regeln der Kunst freilegt und die Logik ans Licht bringt, der die Autoren und die literarischen Institutionen folgen - eine Logik, die sich in sublimierter Form in den Werken ausdrückt - , löst Bourdieu die Illusion von der Allmacht des schöpferischen Genies auf. Zugleich liefert er die Grundlagen für eine »Wissenschaft der Werke«, deren Gegenstand nicht nur die materielle Produktion eines Werkes als solchen, sondern auch die Produktion seines Wertes ist.“

      Die Regeln der Kunst
    • Manet

      Eine symbolische Revolution

      4,6(5)Abgeben

      Wie vollzieht sich eine symbolische Revolution? Wann hat sie Erfolg? Am Beispiel des Begründers der modernen Malerei, Édouard Manet, geht Pierre Bourdieu diesen Fragen in seinen bahnbrechenden Vorlesungen am Collège de France aus den Jahren 1998 bis 2000 nach. Bourdieu situiert Manets Malerei in der Krise der Kunst Mitte des 19. Jahrhunderts. Manet bricht mit den Regeln der akademischen Malerei und revolutioniert die gesamte ästhetische Ordnung. Seine Gemälde sind eine Kampfansage: an den Akademismus, den Realismus, den Eklektizismus und sogar an den Impressionismus. Solche symbolischen Revolutionen, so Bourdieu, sind nur vor dem Hintergrund der Konstellationen des gesamten kulturellen Feldes zu erklären. Mit seinen Studien zu Manet hat Bourdieu ein Grundlagenwerk der Kunstsoziologie vorgelegt.

      Manet
    • Rede und Antwort

      • 236 Seiten
      • 9 Lesestunden
      5,0(1)Abgeben

      In dem vorliegenden Band gibt Pierre Bourdieu Selbstauskünfte über sein Werk - in der Form ausführlicher Gespräche mit Kollegen, von Vorträgen und Debatten mit Spezialisten der verschiedensten Gebiete (Ethnologen, ökonomen, Soziologen) über ganz unterschiedliche Themen: die Kunst, die Religion, die Literatur usw. Er verdeutlicht bestimmte Aspekte seiner Arbeit, beleuchtet die philosophischen Voraussetzungen seiner Untersuchungen, beschreibt seine konkrete Forschungslogik und diskutiert oder widerlegt gegen seine Thesen vorgebrachte Einwände. Die Lebendigkeit des gesprochenen Wortes von Pierre Bourdieu erlaubt den Nachvollzug der »allmählichen Verfertigung der Gedanken beim Reden«. Indem Bourdieu die von ihm vertretene Methode der Analyse kultureller Produkte auf sich selbst anwendet, bietet das vorliegende Buch die Möglichkeit eines ebenso objektiven wie umfassenden Verständnisses seines Werkes: Zugleich ist dieser Band ein Beispiel dafür, wie - über die gegenseitigen Verdächtigungen hinaus - die Kontroverse zwischen den Wissenschaften vom Menschen und der Philosophie in zugleich rigoroser und loyaler Weise geführt werden kann.

      Rede und Antwort
    • Kaum ein Wissenschaftler war politisch so engagiert wie der große französische Soziologe Pierre Bourdieu. Umso mehr überrascht es, dass er dem Staat, dieser bis heute zentralen politischen Institution, dieser großen »kollektiven Fiktion«, keine eigene Monographie gewidmet hat. Dass er sich intensiv mit dem Thema beschäftigte, belegen nun seine Vorlesungen am Collège de France, deren fulminanter Auftakt »Über den Staat« bildet. Bourdieu widmet sich darin auf einer ganz konkreten Ebene sowohl Fragen zur Methodologie und Theorie bei der Untersuchung des Staates als Forschungsobjekt als auch solchen zur historischen Genese dieser Institution etwa in Frankreich, England, China oder Japan. Er analysiert zentrale Unterscheidungen des »Denkens des Staates« wie die zwischen öffentlich und privat und diskutiert Phänomene wie Korruption und den Einfluss der Massenmedien. Das außerordentlich reiche Werk, das nicht zuletzt auch den begnadeten Lehrer Bourdieu zeigt, schließt mit einer Betrachtung zur Geschichte und Konstruktion des Politischen. »Über den Staat« ist eine große Synthese – und das eigentliche Hauptwerk Bourdieus zur politischen Soziologie.

      Über den Staat
    • Pierre Bourdieus Werk stellt für die etablierten Denkweisen der Sozial- und Geisteswissenschaften nach wie vor eine Herausforderung dar. Der vorliegende Band unternimmt im kritischen Dialog mit Bourdieu den Versuch einer Rekonstruktion seiner Erkenntnis-, Praxis- und Gesellschaftstheorie, legt die Grundlagen seiner allgemeinen Anthropologie frei, an deren Entwicklung er seit Beginn seiner wissenschaftlichen Karriere arbeitete, und gewährt Einblick in Bourdieus Werkstatt – in seinen Denk- und Forschungsstil, bei dem die Selbstreflexion ein zentrales und unabdingbares Medium der Forschungspraxis selbst ist. »Die Einladung, mit Bourdieu zu denken, ist auch eine Einladung, über Bourdieu hinaus und gegen ihn anzudenken, wann immer es nötig ist.« Loïc J. D. Wacquant

      Reflexive Anthropologie
    • Sozialer Sinn

      Kritik der theoretischen Vernunft

      • 503 Seiten
      • 18 Lesestunden
      4,2(7)Abgeben

      Die Analysen von Soziologen, die unser Verhalten in Bezug auf Regeln oder Rituale beschreiben, stoßen oft auf Widerstand. Im Gegensatz dazu akzeptieren wir ethnologische Betrachtungen über sogenannte primitive Völker ohne Einwände. Diese Doppelmoral wirft Fragen auf: Warum sind wir gegenüber anderen objektivistisch, während wir für uns selbst Subjektivität und Freiheit beanspruchen? Ein umfassendes Verständnis von Praxis erfordert eine doppelte Aufgabe, die über Objektivismus und Subjektivismus hinausgeht. Es gilt, sowohl objektive Strukturen, wie statistische Regelmäßigkeiten, als auch inkorporierte Strukturen, wie soziale Wahrnehmungskategorien, zu objektivieren. Dies setzt eine Distanz durch Techniken der Objektivierung voraus. Gleichzeitig muss die Objektivierung selbst hinterfragt werden, einschließlich der Operationen, die den Zugang zur "objektiven Wahrheit" ermöglichen, sowie der Perspektive, aus der sie agiert. Diese Reflexion führt zur Erkenntnis, dass es eine Objektivität des Subjektiven gibt. Der Forscher muss die Vorstellungen der Akteure über ihre Praxis hinterfragen, um die objektiven Strukturen zu erfassen. Dabei zeigt sich, dass kollektive Illusionen nicht illusorisch sind, sondern Teil der objektiven Realität.

      Sozialer Sinn
    • Ein soziologischer Selbstversuch

      • 150 Seiten
      • 6 Lesestunden
      3,5(2)Abgeben

      In seiner letzten Vorlesung am Collège de France im März 2001 erprobte Pierre Bourdieu seine reflexive Sozialwissenschaft am eigenen Lebenslauf und lieferte mit dieser Selbstanalyse zugleich ein prägnantes Beispiel für seine wissenschaftliche Methodik. »Ich weiß sehr genau, daß mir erst nach und nach die Grundsätze klar geworden sind, die meine Arbeit bestimmt haben.« Pierre Bourdieu

      Ein soziologischer Selbstversuch
    • Wie die Kultur zum Bauern kommt

      Über Bildung, Klassen und Erziehung

      4,0(5)Abgeben

      Seit seinen frühen bildungssoziologischen Studien hat Pierre Bourdieu sich immer wieder dem Thema Bildung und Erziehung gestellt. Zusammenhänge gibt es zum einen zu den Schlüsselbegriffen seiner soziologischen Theorie und Methode, wie Habitus, Kapitalformen, sozialer Raum. Zum anderen steht die Auseinandersetzung mit dem Anspruch auf Selbstreflexivität der eigenen Stellung als Universitätslehrer und engagierter Intellektueller in Verbindung. Letzteres wiederum bewirkt die politische Sprengkraft dieses Themas: das Ziel der Sichtbarmachung des ungleichen Zugangs der verschiedenen Klassen zum Bildungssystem, die trotz 'Bildungsexpansion' ständig wachsende Bedeutung der Bildung für die Reproduktion und Legitimierung sozialer Ungleichheit. Perspektivisch zeigen Bourdieus Analysen aber auch die Möglichkeiten für eine wachsende Autonomie der Individuen durch Bildung und damit für den sozialen Wandel. So wendet sich Bourdieu gegen die instrumentalistische Sichtweise auf das 'Humankapital', das für seine bestmögliche ökonomische Verwertung ausgerüstet werden soll. Eine emanzipatorische Bildung zielt stattdessen auf die Wiederaneignung der Kultur durch die kulturell enteigneten Klassen, auf die Wiedergewinnung der Sprache durch die Sprachlosen und auf die Eröffnung von Chancen für die bislang Chancenlosen.

      Wie die Kultur zum Bauern kommt