So wie das unendliche Lichtspiel der Sonne durch die Baumkronen, kreieren Kurzgeschichten in diesem Erzählband, gleich einem Filmprojektor, eine stets sich wandelnde Welt von Metaphern und Bildern, in der die Menschen Kleider eines Films tragen und Kleider für den Film von morgen kaufen. Dabei geraten sie ins Bild, oder eine Rose wird aus dem Bildschirm gehoben. In ihrem Tun lässt sich die Einfachheit erfahren, in der sich alles spiegeln und zuweilen berührend, skurril, humorvoll und auch melancholisch wirken kann. Auch kommt es vor, dass das Spiegelbild dem Spiegel entweicht. Es ist eine beherzte Art das Leben zu beschreiten, die staunend ist - mit Absicht, doch ohne Zweck, begleitet von der spielerischen Essenz in etwas Wahrem ohne Ablenkung aufzugehen, einfach weil es gerade so ist, wie es möglich scheint und sich nur bedingt bestimmen lässt. René Sommers Prosa verkörpert eine poetische Reflexion einfacher Dinge und Tätigkeiten in einer alltäglichen, ungewöhnlichen, manchmal surrealen und komplexen Welt. Wolkenwandlerisch ereignen sich Versuche von Suchenden, in denen es um Erfahrungen eines tief verwurzelten Wirklichkeitssehnens und -erlebens geht, das wir im Grunde alle kennen, aber auch eigentümlich verborgen, einmalig und irgendwie etwas verrückt erscheint. So ist es nicht weiter verwunderlich, wenn Teppiche zu fliegenden Teppichen werden. Etwas, das sich eben nur beschränkt in zweckbedingtes Denken gebieten lässt - so wie das zeitgleiche Lichtspiel der Sonne.
René Sommer Reihenfolge der Bücher






- 2024
- 2024
Der Protagonist Golo erkundet in einer surrealen Welt voller unerwarteter Begegnungen und Ideen, die ihn inspirieren. Der Kontrast zwischen unendlichen Möglichkeiten und heiterem Handeln schafft Spannung. Die Erlebnisse reflektieren ein offenes Miteinander und laden dazu ein, die Geheimnisse des Lebens zu erkennen und zu erfahren.
- 2023
In diesen Kurzgeschichten wandelt der Protagonist Golo mit gemächlicher Gelassenheit durch eine imaginäre Welt. Die einfache Sprache des Autors schafft einen Raum für das Surreale, während Golo in achtsamer Kommunikation mit seiner Umgebung eine Balance zwischen Nähe und Weite, Gegenwärtigkeit und Sehnsucht findet.
- 2023
Mit einer inneren Feder zur Hand, kreiert René Sommer sprachliche Bildwelten, Wendungen, verbindet offensichtliche mit sich spielerisch webenden Fragmenten in einer virtuellen Couleur des Erzählens. Was die Couleur zum Spiel und das Spiel zur Couleur macht, erscheint wie ein endlos anmutender Spaziergang, auf welchem der Promeneur Golo sich selbst und eine unablässig resonierende Welt der Dinge, der Lebewesen und der Natur, in einem sich öffnenden Dazwischen, achtsam ergründet. Bei jedem Abzweig stehen die Lesenden mit ihm vor dem Los, im Anderssein das Selbst oder im Selbst das Anderssein zu erkennen, als würden sie mit ihm in der freundlich dissonanten Luft, von einer diskursiven Manier inspiriert, wandeln und sich zuweilen sacht vom sanften Hauch verborgener Zweifel und subtiler Faszination berühren lassen. Es gibt nichts, ausser dem, was gerade ist. Denn hier ist Wirkland. Freundliche Ideen, genuine Ansprachen, aparte Verfügbarkeiten, Keime einnehmender Wirkkraft von Gefälligkeiten - und da ist ein Ringen um Würdigung, Fürsorge und Respekt, im verspielten Versuch, letztlich authentisch und ohne sich zu verlieren im respondierenden Sein eine beschwingte Herzkurve zu kriegen.
- 2021
Verwildert im Grasland
Gedichte
Leise Grotesken ohne Finale - das utopische Unterwegssein in René Sommers Poesie erkürt weder Vorausahnendes noch Gewesenes, sinniert sich als ein Gehen, jenseits raumzeitlicher Barrieren, in einer unvermittelten und doch sich narrativ spiegelnden Präsenz. Nuancierte Resonanzen zwischen einer Weite von beseelten Einfällen und einer pittoresken Künstlichkeit implizieren ein leichtfüssiges Verweilen in interessierter Unbefangenheit, deren munter spielerischen Affinitäten letztlich kein inszeniertes Diktum in die Quere zu kommen vermag. Wie Comic oder eine Kunst der diskreten Absurdität kommen die Gedichte dieses Bandes schier und offenkundig daher, disponieren sich über wesenhafte Assoziierungen von Besonderheiten und Eigentümlichkeiten, die an Träume erinnern, welche das Leben in einer einzigen Nacht fühlbar erwischen, uns immer wieder im selben Masse von befremdenden Fimmeln befreien, wie wir zunehmend in Musse und bestenfalls glücklich verwildern - im bunten Wirrwarr wechselnder Sphären, als hätte sie der Wind hergetragen.
- 2021
Fledermaus im Federhaus
Kurzgeschichten
Was hängt da über Kopf im Dunkeln und fliegt famos im Dämmerlicht? - Leseohren, die sich vom eigensinnig subjektiven Zugang des Autors zur Ideengeschichte einer sich unentwegt transzendierenden Parallelwelt inspirieren lassen wollen, entdecken den intuitiven Reigen zahlreicher Akteure gleich Turas in einem Uhrwerk. In ihrer ziellosen Bereitschaft zu einer unbekümmert stimulierten Überformung, die sie annähernd aus der Tauglichkeit kippen lässt, evozieren sie kontinuierlich einen behänden Auftritt neuer Schlüsselfiguren, welche die arbiträr gefallenen Mikado Stäbe auf elegante Weise vor dem Sinnlosen retten. Dabei figuriert die eigentliche Antriebsfeder der szenisch extravagierten Erzählweise keineswegs mechanisch, sondern geradezu verdreht und überschwänglich wie die Flugbewegungen einer Fledermaus, die sich auf ihr Echoortungssystem verlässt. Die dichterisch irreale Perspektive lässt eine eigene Sprache kapriziöse Inspirationen und Vokabeln umkreisen, uns einiges über die brüchige Verfasstheit ungenierter Bedingtheit erfahren, offenbart die nichtrationale Seite einer regsamen Allgegenwart, deren Signale in den Fugen einer fragil einmütigen Gewissheit unwiderstehlich aufblitzen: Keine Geste, keine Bewegung ist belanglos.
- 2021
Fernab
Roman
"Hallo, ich bin ..." wirkt wie eine Zauberformel. Wir betreten eine Figurenwelt, fernab konventioneller Erzählnormen, betrachten und erfahren den prosaischen Kanon eines Hier und Jetzt, eines sich unscheinbar und doch unerbittlich wandelnden Interaktionszirkels - gleich einem subtil stetigen und doch abenteuerlichen Formationsvergnügen von Wolkengebilden fernab am Horizont, wo nichts unmöglich scheint, wenn wir denn genau hinsehen. Im wandelnden und beinah schwerelosen gemeinsamen Tun zahlreich auftretender Akteure spiegeln sich skurrile Besonderheiten, das Zusammenspiel fügt sich einem Ideenspektrum menschlichen Tuns, ursprünglich sozial affektive Realitäten verflüchtigen sich, eine nachvollziehbar schelmisch transzendierte Wirklichkeitsferne stellt sich ein. René Sommers origineller Sprachatem lässt einfache, zu alltägliche Dinge passieren, die vielleicht nicht der Rede wert wären, ohne das vielfältige Faszinosum allgegenwärtiger sich eröffnenden und verflüchtigenden Gelegenheiten, kleine Episoden die unverwirrlich und unaufhaltsam menschlichen Eigenarten Raum gewähren und unablässig anmutig überraschen.
- 2021
Schwan im Spiegel
Kurzgeschichten
Im Gehen und Vergehen in René Sommers Kurzgeschichten weht eine stete Brise des Erschaffens von Peripherem, das offensichtlich wird, insistiert und uns auffordert den Dingen zu lauschen, gleich einem prickelnden Hinhören im Wiederschein dauernder Gegenwart. Während sich virtuose Figuren in absurden, banalen und höchst widersprüchlichen Reflexionen spiegeln, imponiert die intonierende Erzählweise dadurch, dass sie Unerklärliches zulässt. Spontane Dialoge und gemeinsames Handeln haben ihren Auftritt und geben subtile Kostproben unendlicher Ressourcen einer imaginären Welt, wo in Schrägem und Unentdecktem die Ahnung kleiner Stetigkeiten und Verbundenheit entstehen. Dabei lässt eine smarte und narrative Logik einfache, alltägliche Bewegtheit nicht zufällig geschehen, sondern führt sie unausgesetzt in ein Kontinuum surrealer Wirklichkeiten. Illustre Gestalten erfinden immer neue Kombinationen, kreieren gemeinsame Geschicke. Eine Thematik oder Gewissheiten lässt der Autor eher erahnen, als dass er sie ausbuchstabiert. Seine Sprache bespielt eine Art zu sehen in der Kunst des Sich-Sein-Ahnens.
- 2020
Der farngrüne Tiger
Kurzgeschichten
Eine mögliche Erfahrung kommt oder kommt nicht - sie ist ein zuteilwerdendes Präsent, das uns akzentuierte Momente atmosphärischen Erlebens immer unmittelbar und unwiderstehlich beschert. Im Prosaband «Der farngrüne Tiger» stellt die Erfahrung der zahlreich auftretenden Figuren mit der Welt der Dinge einen Symbolvorrat dar, der uns eindringlich vor Augen führt, dass wir mit der nichtmenschlichen Welt in unseren Ideen, Vorstellungen und Träumen auf besondere Weise stimmungsvoll verbunden sind. Ein immanent beseelter Raum, der uns stets Weltzugang und freie Weltdeutung fern jeglicher selbstinszenierter Steigerungslogik vermittelt. Was ist oder sein kann, lässt sich nicht steigern, nur erkennen und zu eigen werden. René Sommer erzählt Kurzgeschichten, in denen illustre Akteure unter lebhaften Dialogen Teams hervorbringen, dabei zu einem gelassenen Tun oder Nicht-Tun gelangen. Gedanken, Gefühle und die Sprache selber kommen in einfacher Gestalt zu Wort, so dass scheinbar Unumstössliches in der Sprache sich unscheinbar auflöst und auch gleich noch Ungedachtes, das wiederum noch Ungedachtes bewirkt, eine Art Regenbogen über dem Wasserfall, aufscheinen lässt.
- 2020
Ultramarin und Rosmarin
Gedichte
Einfache Wörter entfalten im Gedichtband "Ultramarin und Rosmarin" eine ungewöhnliche Perspektivierung. Das falsche Richtige oder das richtig Falsche beschränkt sich nicht auf eine gewohnte Logik des Wirklichen. Es entwickelt eine Vielstimmigkeit, eine grazile Auffächerung in fiktiver Präsenz und narrativem Flair, als faszinierende Independenz, in der alles, auch das Unerwartete, passieren kann. Mit einem realen Gespür für das offenbar Unwahrscheinliche scheut sich der Autor nicht, die rätselhafte Nähe zu dem, was wir als wahrscheinlich erkennen auf heitere Weise erfahrbar zu machen und zugleich eingespielte Geschicke des Miteinanders als humorvolle Kuriosität in Frage zu stellen. René Sommers apart leichtes Bildwerk freier Assoziationen verleiht seiner erzählerischen Poesie eine luftig metaphysische Traumnote, öffnet die Tür, Möglichkeiten unserer Anwesenheit spielerisch zu erkunden. Denn keine Facette, die einem begegnet, ist einem gänzlich fremd, da das nur Fremde, das sich immanent unterscheidet, sich nicht auf uns bezieht, uns nicht begegnen kann, wir es nicht wahrnehmen.