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Bookbot

Ulla Lessmann

    Hedwigs Rache
    Helenens gestörte Ruhe
    Wir sehen das hier nicht so eng
    Das Lachsmesser im Marzipanschwein
    Risse im Balkon
    • Risse im Balkon

      Nachrichten vom Wahnsinn des Alltags. Kurzprosa.

      5,0(1)Abgeben

      AuszugRisse im Balkon Nachrichten vom Wahnsinn des Alltags So nennt Ulla Lessmann treffend ihre in diesem Buch gesammelte Kurzprosa. In diesen Geschichten treffen wir auf seltsame Zeitgenossen: Menschen mit sonderbaren Angewohnheiten, Zwängen und außergewöhnlichen Leidenschaften. Vereinsamte, Vergessene, durch Krankheit und Alter Hilf- und Sprachlose, denen die Autorin durch besondere Erzähltechniken ihre Stimme zurückgibt. Wir nehmen unmittelbar teil an ihren Gedanken und Gefühlen, befinden uns direkt in ihren Köpfen, können ihre Ängste und Nöte, die unseren eigenen oftmals ähneln, nachempfinden. Und das geschieht nicht ohne Humor. Man merkt, wie sehr Ulla Lessmann ihre Figuren am Herzen liegen. Dem Leser geht es nach der Lektüre nicht anders. Ein großes Lesevergnügen. „Ich finde es phantastisch, dass Ulla Lessmann sich traut, sich nahezu von sämtlichen Erzählkonventionen seit Kafka - mit dem ihre Texte manchmal eine gewisse Verwandtschaft zeigen - zu befreien und nahezu konsequent eine Perspektive des nicht-linearen, nicht-logischen Schreibens mit starker Betonung des inneren Monologs einzunehmen. (…) Ferner beindruckt mich sehr, dass die Autorin den Wahnsinn des Alltags oder Alltag des Wahnsinns, der sich letztendlich in uns allen abspielt, und zwar nicht nur im Albtraum, schonungslos aufdeckt, ohne Angst, selbst für wahnsinnig gehalten zu werden. Die ganz normale, brutale Verrücktheit der Kleinen und Unauffälligen, der Angepassten und Spießer und S-Bahn-Fahrer – die sich ja tatsächlich immer mal wieder in Amokläufen und Attentaten Luft macht – das ist der Tenor dieser Texte, und das ist sehr gut so. (…) Jede Figur hat den zu ihr passenden Ton. Kein Wort überflüssig oder aufgesetzt.“ Dr. Eva Weissweiler, Autorin

      Risse im Balkon
    • Man ist ja tolerant, und wenn die neue Nachbarin sich noch nicht vorgestellt hat, wartet man besser damit, ihr das mit dem Treppeputzen zu erklären, bis sie ihre Gardinen hat. Wir sehen das hier nicht so eng. Köstliche Satiren der Kölner Autorin aus dem ganz normalen Wahnsinn des Alltags.

      Wir sehen das hier nicht so eng
    • Helene, klug, blond und elegant, hat sich ihr Leben prächtig eingerichtet: Nicht mehr ganz jung, aber attraktiv, verdient sie gut mit dem Schreiben von Pornos und genießt es, allein zu wohnen. Eigentlich will Helene vor allem ihre Ruhe. Hin und wieder fehlt freilich ein bißchen Spaß, und so beschließt sie, ein wenig in der Intimsphäre anderer Leute herumzuschnüffeln: als Privatdetektivin. Kein Problem für Helene, die der Meinung ist, alles unter Kontrolle zu haben - vor allem ihre Seelenruhe. Dies aber ändert sich radikal, als sie gleich beim ersten Auftrag auf eine andere kluge Blondine trifft. Schlagartig dreht sich alles nur noch um Blondinen: lebende und plötzlich verstorbene. Zu ihrer größten Beunruhigung muß Helene feststellen, daß es noch Menschen mit großen Gefühlen gibt. Und dies ausgerechnet im ihr so vertrauten Milieu der Bonner Journalisten- und Politszene. Helene läßt sich auf ein gefährliches Rollenspiel ein. Daß außer ihr auch andere ihre Spielzüge machen, merkt Helene erst, als es fast zu spät ist.

      Helenens gestörte Ruhe
    • Ein bißchen sehr eigenartig kommt sie ihren Nachbarn schon vor, die alte Hedwig Bauer: pflegt ihren Garten wie mit dem Lineal, geht mit der Stoppuhr zur Straßenbahnhaltestelle, begießt regelmäßig den Grabstein ihrer Mutter, verteilt Pfennige an Junkies, läßt niemanden in ihr Häuschen und ist dick, ohne zu essen. Daß sie außerdem ein offenbar schwer gestörtes Verhältnis zu den städtischen Verkehrsbetrieben hat, kann man ihr dagegen wirklich nicht verdenken. Denn wer ärgert sich schließlich nicht über unpünktliche Straßenbahnen und unfreundliche Fahrer? Hedwigs zwanghafter Kampf gegen die Uhr und für die korrekte Einhaltung des Fahrplans fordert seine Opfer, und irgendwann interessiert sich auch die von ihr verachtete Nachbarschaft für die dunklen Geheimnisse der skurrilen Alten. Die kleine und gar nicht heile Welt eines Kölner Vororts, bildet den Hintergrung für diesen spannenden psychologischen Roman.

      Hedwigs Rache