Ich sage Hallo und dann NICHTS
Ein intensiv erzählter Jugendroman über die Begegnung und Freundschaft mit einer Persönlichkeit, die Viele ist. Ab 14 Jahren
- 200 Seiten
- 7 Lesestunden






Ein intensiv erzählter Jugendroman über die Begegnung und Freundschaft mit einer Persönlichkeit, die Viele ist. Ab 14 Jahren
Gegen die Ikone kindlicher Anarchie und grenzenloser Selbstbestimmung, Dini Donnerstein, gibt es Protest: Die nach ihr benannte Grundschule soll aufgrund des kolonial-rassistischen Impacts der weltberühmten Dini Bücher umbenannt werden. Ehemalige reisen an, um mit allen Mitteln die Umbenennung ‚ihrer Schule‘ zu verhindern. Sie kämpfen für die Zeitlosigkeit von Poesie. Hoch betagt, clever, liebenswert, unmöglich und hoffnungslos dement: ein kleiner Prinz, Rosa Zorres und Dini Donna Stein höchst selbst. Sie haben nichts mehr zu verlieren. Als Jugendliche hat Yeter Güneş Nachrichten an Mitgefangene in Pullover gestrickt, verschlüsseltes Alphabet gegen das Militärregime im Foltergefängnis ‚Mamak‘, Ankara. Die junge Lehrkraft Bil lädt die „echte Heldin“ in ihre:seine Klasse ein. Fasziniert spielen die Kinder das Erzählte nach und was sie noch dazu erfinden. Für sie steht fest, wie ihre Schule heißen wird. Ein explosives Ringen um Erinnerungen und Geschichte(n).
Niemand kennt Lan, der sich beim 100-Meter-Lauf an die Spitze setzt und alle anderen hinter sich lässt. Das Publikum jubelt, als er seine Siegerrunde durch das Stadion dreht – der schnellste Läufer der Welt. In seinem Glückstaumel bemerkt er nicht, dass ihm etwas aus der Tasche fällt. Ein Tampon. Eigentlich nur ein Stück Watte. Aber Miles, der dieses Mal nur Zweiter geworden ist, hat es gesehen... Ein Buch über den Mut, (Körper-)Markierungen zu überwinden und eigene Bahnen zu ziehen, ganz egal, was die anderen sagen.
Niemand fragt, was los ist, und niemand sagt, was los ist, weil nicht klar ist, was los ist. Minh, Hannes, Reza, Ayo und Tony – das sind ALLE FÜNF. Bisher haben sie miteinander geteilt, was sie bewegt, doch die Dinge, die jetzt passieren, sind nicht so einfach auszusprechen. Machtmissbrauch durch einen Lehrer verunsichert die Freundschaften und das Begehren der Jugendlichen. ALLE FÜNF ringen um Worte und suchen Klarheit, bis die Manipulationen sichtbar und als solche aufgedeckt werden. Seid noch wach, bitte. Nicht träumen, jetzt nicht träumen. Ayo läutet. Noch einmal. Es muss jetzt sein. Keinen Tag, keine Nacht später. Die Klingel klingelt lauter als alle Klingeln dieser Welt. Keine Reaktion, nicht das leiseste Summen der Gegensprechanlage. Alle schlafen. Verdammt, ihr Nullen. Ayo gibt auf. Die Stadt war nie wach.
Man stelle sich vor, der schnellste Läufer der Welt wäre vielleicht gar kein Mann. – nach ihrem Debütroman „Dorn“ erscheint von Lilly Axster nun eine Geschichte rund um Queerness, Sans-Papiers und Wahlfamilien. Just in dem Moment, als Lan mit einer Goldmedaille als schnellster Mensch der Welt ausgezeichnet wird, droht dieser Sieg gleich wieder hinterfragt zu werden – obwohl im Männer-Leistungssport, anders als bei den Frauen, eigentlich keine Geschlechtskontrollen vorgesehen sind. Also läuft Lan weg – einmal mehr, denn Lan ist bereits als kleines Kind, damals noch unter dem Kindernamen Ata, angesichts der ständigen Streitereien der Eltern als blinder Passagier auf einem Frachtschiff aus Lans Herkunftsland fortgegangen. Doch diesmal führt Lans Weg nicht in ein anderes Land – Lan entzieht sich vielmehr Erwartungen und Ansprüchen, findet für sich selbst heraus, auf welche Fragen Antworten wichtig sind und auf welche nicht, und begegnet nicht zuletzt Freundschaft und Liebe. Ausgehend von der mythischen Figur Atalanta, der schnellsten Läuferin der Welt, entwickelt Lilly Axster in „Atalanta Läufer_in“ einen Roman von großer erzählerischer Stärke, in dem Orte und Menschen durch die außergewöhnliche Sprachkraft mit allen Sinnen erlebbar werden. Lilly Axster lässt eine völlig andere Figur Atalanta entstehen, deren Geschichte zugleich poetische und politische Auseinandersetzung ist.
Projektwoche Sexualerziehung in der Klasse 4c
Pippa und Philippa, Enkelin und Großmutter, verbindet nicht nur der gleiche Vorname, und doch trennt sie auch vieles: Die Großmutter war schillernde Kämpferin für Frauenrechte in internationalen Gremien und einst Mutterkreuzträgerin; die Enkelin lebt in einer Wohngemeinschaft, lehnt Geschlechterkonventionen ab und beteiligt sich an antifaschistischen Politaktionen. Als die Großmutter stirbt und offensichtlich wird, dass diese früher überzeugte Nazi war, ist Pippa mit einem vielschichtigen widersprüchlichen Erbe konfrontiert. Sie trägt Bruchstücke aus der tradierten Familiengeschichte zusammen, geht Spuren nach. In diesem Prozess schreibt sie die Geschichte ihrer Großmutter und damit ihre eigene mehrfach um. Im Spannungsfeld von emotionaler Nähe und politischer Distanz gerät ihr Bezug zur Geschichte ihrer Familie und der Gesellschaft ins Wanken …
Es steht fest – Leonie zieht um. Nach Istanbul. Und dabei spricht sie kein Wort Türkisch! Da ihre Mutter eine neue Stelle angenommen hat, steht Leonie inmitten sich stapelnder Kisten, die sie am liebsten wieder ausräumen würde. Wie wird es sein, in dieser fremden Stadt? Wird sie Freundinnen finden? Wird sie sie verstehen? Werden sie Leonie verstehen? Und wo vor allem wird sie sie finden? Am Küchentisch beginnt eine imaginäre Reise in die Straßen Istanbuls, bei der Leonie auf jene Freundinnen trifft, die bereits alles für ihre Ankunft vorbereiten und dafür die Welt auf den Kopf stellen. Fidan und Susan haben ihre eigenen Zugänge, sich auf Leonies Eintreffen vorzubereiten. Während Fidan gleich ihr Zimmer umbaut, um Raum zu schaffen, stellt Susan zunächst genaue Berechnungen an, ob für Leonie überhaupt noch Platz im Haus ist. Ganz genau wird das Ankommen der neuen Freundin geplant und auch in Frage gestellt. Aber eines steht fest: Leonie ist wichtig in ihrem neuen Zuhause. In diesem dynamischen Mädchenbuch tauchen wir ein in die Ängste und Sehnsüchte der Protagonistin ein, die mit ihrer „alten“ neuen Heimat konfrontiert wird. Stimmungsvolle Bilder und lebendige Dialoge stehen im Mittelpunkt des Aufbruchs in eine neue spannende Welt, die es zu entdecken gilt.
Jenny besucht Max. Max ist ihr Vater. Ist Max wirklich aus Papier? Jenny erscheint es fast so, denn die Besuche bei ihm sind immer zu wenig und die wenigen sind zu kurz. In diesem lebendigen Kinderbuch wird nicht nur die traditionelle Geschlechterkonstruktion auf den Kopf gestellt, sondern auch die Positionen innerhalb der Familie hinterfragt. Im Zentrum steht die neue Vaterrolle, die einen anderen Stellenwert bekommt: Den Sorgen und Nöten des Kindes, das mit den Schuldgefühlen, zu spät gekommen zu sein und somit die Trennung der Eltern nicht verhindert zu haben, kämpft, wird die Offenheit des Vaters gegenübergestellt, der ebenfalls von Ängsten geplagt wird, sein Kind könnte sich von ihm abwenden. Ein offenes aufeinander Zugehen, ein konstruktives Ansprechen der Unsicherheiten aber auch Hoffnungen auf beiden Seiten, machen den Geburtstag der nunmehr siebenjährigen Jenny für Vater und Tochter zu einem ganz besonderen Tag: Geschenkt wird die Leichtigkeit, ein neues Lebensjahr schwungvoll und voll Neugierde zu beginnen: „Die Welt kann kommen!“ sagt Jenny, der an diesem Abend ganz leicht und beschwingt ums Herz ist. Im dynamischen Wechselspiel von klaren Worten und gefühlvollen Bildern wird dieses sensible Thema sowohl Kindern als auch alleinerziehenden Vätern nahegebracht. Ausgezeichnet mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2006!