Mikael Torfason zeichnet ein eindringliches Porträt einer Generation, die in zerrütteten Familienverhältnissen und verwirrten Rollenbildern Halt in sexuellen Obsessionen und einer tiefen Wut auf die elterliche 68er-Generation sucht. Marteinn Máni Saevarsson, 28 Jahre alt, befindet sich in einer existenziellen Krise. Nach einer Krankschreibung wird der verunsicherte Sportjournalist unfreiwillig zum Familienvater und Hausmann, doch seine Kinder zeigen ihm gegenüber Desinteresse. Nur die mittlere Tochter liebt ihn bedingungslos, doch Marteinn vermutet, sie sei das Ergebnis einer Affäre seiner Frau mit einem Schauspieler. Zudem hat er einen künstlichen Darmausgang und befürchtet, die Ärzte hätten etwas vergessen. In dieser Situation hat er jegliche Lust auf Sex verloren und kämpft darum, sich selbst zu finden, während er versucht, die Fehler seiner Eltern nicht zu wiederholen. In schonungslosen Monologen offenbart er die inneren Kämpfe eines Mannes, der zwischen dem Ideal der modernen, gefühlvollen Männlichkeit und dem Bild des selbstbestimmten Vaters hin- und hergerissen ist. Torfason, 1974 in Reykjavík geboren und in Kopenhagen lebend, ist auch als Drehbuchautor tätig und hat bereits mehrere Werke veröffentlicht.
Mikael Torfason Bücher
Mikael Torfason ist ein gefeierter isländischer Autor, dessen Werke sich durch tiefgründige Einblicke in die menschliche Natur und gesellschaftliche Dynamiken auszeichnen. Er schafft fesselnde Erzählungen, die oft in der isländischen Landschaft verwurzelt sind und sich mit komplexen Beziehungen und existenziellen Fragen auseinandersetzen. Sein Schreibstil ist für seinen starken erzählerischen Antrieb und seine Fähigkeit bekannt, den Leser in tiefgreifende emotionale Erfahrungen eintauchen zu lassen. Torfasons literarische Beiträge haben sowohl im Inland als auch international Anerkennung gefunden und ein vielfältiges Lesepublikum angesprochen.



Nach den autobiographischen Romanen »Lost in Paradise« und »Die Fallenden« schließt Mikael Torfason seine Isländische Familien-Trilogie mit dem Band »Brief an Mama« ab. In einem intimen Zwiegespräch mit der Mutter rekapituliert Torfason sein Leben – die Abwesenheit der oft depressiven Mutter, die Nähe zum glamourösen, sexbesessenen und alkoholfreudigen Vater – und die eigene Rolle als Sohn, Schriftsteller und Familienvater. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen in Island von den 80er Jahren bis in die Gegenwart berichtet Torfason ungeschönt über die Höhen und Tiefen der Reykjavíker Familie und findet schließlich zurück zu der Frau, die ihm das Leben schenkte, die er aber noch einmal ganz neu kennenlernen musste.
Der zweite Teil von Mikael Torfasons Island-Familiensaga nach „Lost in Paradise. Islands arme Könige … ein amerikanischer Himmel … und ich, Torfis zweiter Sohn“. Mikael, inzwischen in den Vierzigern, begleitet seinen Vater beim Warten auf eine lebensrettende Transplantation. In prägnanten Dialogen und intensiven Rückblenden erzählt der Autor von seiner turbulenten Kindheit und Jugend, von einer außergewöhnlichen Vater-Sohn-Beziehung und der schillernden Karriere seines Vaters in den 1980er und 1990er Jahren in Island. Dieser Vater, Torfi Geirmundson, ist „größer als das Leben“, eine Theater- oder Romanfigur, ein isländischer Peer Gynt.