Der Abschluss der grossen Afrika-Trilogie Intensive Geschichten aus Afrika: Wir begegnen ihr erneut, der selbstzerstörerischen Samantha, aber auch der temperamentvollen Sofie, halb Dänin, halb Inuit, die sich auf dem afrikanischen Kontinent zum ersten Mal zu Hause fühlt. Wir steigen tief hinab in die afrikanischen Diamantminen, wo sich Kinder wie Erwachsene täglich unter erbärmlichen Bedingungen abrackern und auf bessere Zeiten hoffen. Jakob Ejersbo (1968-2008) wuchs in Dänemark und Tansania auf, wo seine Eltern als Entwicklungshelfer arbeiteten. Bereits mit seinem ersten Roman Nordkraft (2002), für den er den Dänischen Buchpreis erhielt, gelang ihm in Dänemark der Durchbruch. Sein wilder, anarchistischer Stil begeisterte Kritiker wie Publikum. Seine grosse Afrika-Trilogie Liberty, Exil und Revolution war 2009 die literarische Sensation des Jahres in seinem Heimatland. Er bekam dafür posthum den Grossen Preis des Dänischen Rundfunks verliehen, die Bücher standen wochenlang auf Platz 1 der Bestsellerliste
Jakob Ejersbo Reihenfolge der Bücher
Jakob Ejersbo war ein Schriftsteller, der der dänischen Literatur eine neue Art von Realismus verlieh. Sein Roman Nordkraft, der mit dem Goldenen Lorbeer ausgezeichnet wurde, fing den Geist der desillusionierten Jugend ein und spiegelte die dänische Gesellschaft mit schonungsloser Ehrlichkeit wider, wodurch er sich vom Minimalismus des vorangegangenen Jahrzehnts abgrenzte. Seine unvollendete Trilogie, die die komplexen Beziehungen zwischen dem Westen und der Dritten Welt, hauptsächlich in Afrika, erforscht, unterstreicht seine Tiefe und seinen Ehrgeiz. Diese umfangreichen, formal innovativen Werke sind voller roher Beobachtungen und schonungsloser Einblicke in die menschliche Existenz, auch wenn sie keine einfachen Lösungen oder Happy Ends bieten. Ejersbo war ein bedachter und origineller Autor, der in der Lage war, die „Anti-Poesie der Existenz“ in fesselnder Sprache zu beschreiben und sich damit einen Platz unter den modernen dänischen Literaturgroßen sicherte.




- 2012
- 2012
Ein Roman unter Strom: wüst, wild, hungrig nach Leben Die junge Samatha ist gebürtige Engländerin und lebt seit ihrem dritten Lebensjahr in Tansania. Auf ihren Vater – ein ehemaliger britischer Elitesoldat, der sich als Söldner verdingt und Waffen schmuggelt – ist kein Verlass, die alkoholabhängige Mutter verlässt die Familie schon bald in Richtung Europa. Kein Wunder, dass Samantha sich im Internationalen Internat in Moshi am Kilimandscharo einsam und verloren fühlt. Ein wenig Halt findet sie allenfalls in ihrem dänischen Mitschüler Christian, aber auch dieser kann sie nicht abhalten von ihrem selbstzerstörerischen Furor, in den sie sich bald bedingungslos stürzt.
- 2011
Die große Afrika-Trilogie des Dänen Jakob Ejersbo TANSANIA IN DEN ACHTZIGER JAHREN: Christian ist der Sohn dänischer Eltern, die in Afrika als Entwicklungshelfer arbeiten und deren Ehe unter großen Spannungen leidet. Er fühlt sich zunehmend allein gelassen und freundet sich in seiner Not schließlich mit Marcus an, einem schwarzen Jungen aus einer noch problematischeren Familie. Die Dinge spitzen sich zu, als die Streitigkeiten seiner Eltern immer schwerwiegender werden und seine Schwester bei einem Autounfall ums Leben kommt. Er sucht Trost und Halt in seiner Freundschaft zu Marcus, aber auch hier läuft nicht alles so wie gedacht: Der weiße Junge wünscht sich nichts sehnlicher, als schwarz zu sein – und der schwarze Junge nichts mehr, als ein Weißer zu sein …
- 2004
Ein schockierender Bestseller, ein hyperrealistisches Generationsporträt, ein literarischer Kick, abgefahren und angeturnt, besser als jede Droge: der Houellebecq aus Dänemark. Nordkraft erzählt mitreißend von den Kindern der 68er-Generation, die in den 90er Jahren eigentlich hätten erwachsen werden sollen, aber sich selbst aus dem Leben in eine Drogenumlaufbahn katapultierten: lauter angeknackste aber liebenswerte Existenzen - ob es die junge Maria ist, die von der Flucht aus dem Elternhaus und von ihrem Zusammenleben mit dem Dealer Ansger berührend erzählt, ob Allan, der Maschinenschlosser, der nach einer dramatischen Katastrophe auf einem Öltanker für immer gezeichnet überlebt und einen Neuanfang mit den alten Freunden im Dealermilieu versucht, oder Steso mit dem stechenden Blick, der den Rausch zum Lebenszweck gemacht hat und eines Tages von seinen Eltern tot im Wohnzimmer gefunden wird - die Menschen in Nordkraft kämpfen trotzig um ein Stück Glück im Leben. Jakob Ejersbo gelingt in seinem raffinierten und einfallsreichen Roman voll nuancierter Stimmen in packenden Dialogen das Kunststück, Sympathie und Mitgefühl für seine unvergesslichen Figuren zu erwecken. „Dieser Roman ist so berührend und seltsam ermutigend, weil er es durch sprachlichen Erfindungsreichtum und Rücksichtslosigkeit schafft, vom Nullpunkt der Existenz zu erzählen - und vom Überleben.“ Politiken