"Zuhause, zusammen, im Sommer!" fängt das Leben im algerischen Stadtteil Beau Fraisier ein. Dichter Habib Tengour und Künstlerin Pascale Bougeault zeigen in Texten und Bildern ein harmonisches Familienleben und die Erinnerungen von Exilanten. Das Buch vermittelt ein Gefühl von Heimat und Sehnsucht.
Habib Tengour Bücher






In Begleitung von Erwachsenen eignet sich dieses Buch auch für Kinder zum Vorlesen. Habib Tengour und Pascale Bougeault widmen Beau Fraisier, einem bekannten Stadtteil Algiers, in der Nähe von Bab El Oued, dieses Buch. Während der Dichter in knappen, assoziativen Texten Bilder und Gedanken entstehen lässt, zeichnet die Künstlerin Menschen in Beau Fraisier und in der Region von Paris, Exilanten aus Algerien, die sich an Beau Fraisier erinnern. Künstlerin und Dichter reagieren dabei auch aufeinander. Die Ebenen des Hier und Damals sind ineinander verwoben, so wie die skizzierten Frauen sich einmal in einem Bild wiedererkennen, das die Künstlerin gezeichnet hat und wovon der Dichter berichtet ... das Hin und Her zwischen imaginären und realen Momenten verleiht dem ganzen Buch etwas Schwebendes. „Beau Fraisier“, was auf Deutsch soviel heißt wie „Schönes Erdbeerfeld“, ist ein zärtliches, poetisches Buch, das hin und herwandert, das Eindrücke eines geselligen, alltäglichen Familienlebens im Sommer versammelt, unvergesslich gerade auch denen, die weit von Algerien im Exil leben, in Frankreich oder anderswo. „Beau Fraisier“ wird zum Synonym eines Heimats- und Sehnsuchtsort, der eine innere Orientierung bietet, mit seinem friedlichen, nachdenklichen Miteinander.
Er gilt als „eine der kraftvollsten und phantasievollsten dichterischen Stimmen des postkolonialen frankophonen Maghreb“ (Pierre Joris). Gleichsam visionär greift Habib Tengour in seinen Büchern Themen auf, die erst Jahre später in den medialen Fokus rücken. Im Alten von Berge, an dem er von 1977-1981 schreibt, spürt er dem religiösen Totalitarismus nach, fragt nach der Verantwortung des Intellektuellen gegenüber Krieg, Korruption und ideologischer Verhärtung, der Eignung von Religion, Wissenschaft, Politik als gangbaren Wegen zur „Wahrheit“.
Übers Meer
Poem mediterran
zweisprachig französisch-deutsch Übers Meer (Traverser im Original) ist ein für Habib Tengour ganz zentraler Text aus einer Reihe autobiographisch inspirierter Langgedichte, die den Autor seit Jahrzehnten begleiten. ›Grenzüberschreitung‹ ist das Stichwort schlechthin für einen Autor wie Tengour, dessen écriture sich, nachgerade prototypisch für postkoloniales Schreiben, aus divergierenden Quellen speist. Als polyphone Geschichte multipler Querungen des Mittelmeers, von den Griechen, Phöniziern und Arabern der Antike bis hin zu den Emigranten und Flüchtlingen der Gegenwart, im Tangieren und Anzitieren vielfältiger Diskurse, Überlieferungsstränge und Erzähltraditionen des Mittelmeerraums, von Heraklit und Homer zu Seferis, Camus und Rimbaud, in kritischer Dekonstruktion maghrebinischer Volkslegenden, Migrantenviten und der mündlichen algerischen Überlieferung, ist Übers Meer ein quicklebendiges Beispiel für den Einschluss des Fremden ins Eigene, des Eigenen aber auch ins Fremde: dank der Alchimie des Worts.
Der Fisch des Moses
Roman
Habib Tengour erzählt die Geschichte dreier junger Algerier, die in Afghanistan gegen die Sowjets kämpften und nach deren Abzug unterschiedliche Wege einschlagen. Kadirou, angetrieben von Abenteuerlust, kommt nicht lebend aus Afghanistan. Hasni, „der Afghane“, wurde in Paris von Islamisten indoktriniert und sieht seinen Einsatz als Heiliger Krieg. Er plant, in Algerien einen totalitären Gottesstaat zu gründen und scheut vor Intrigen und Gewalt nicht zurück. Mourad, aus bürgerlichen Verhältnissen und Doktor der Physik, wird von unheilbarem Weltschmerz in den Krieg getrieben. Koranmeditationen und Träume von einem besseren Leben in Australien prägen sein Dasein. Ein Jahr später sucht Mourad in Paris Hasni, um an Geld für die Rückkehr zu gelangen. Doch anstelle eines glücklichen Endes wird er in einen Strudel aus Elend, Erpressung, Gewalt und Mord gezogen. Der Roman bietet eine spannende äußere Handlung, Einblicke in arabische Erzähltraditionen und Poesie sowie stimmungsvolle Bilder von Städten und Landschaften. Besonders die Gespräche und Gedanken zum Islam als Religion, Weltanschauung und Lebensform verleihen dem Werk seine Prägung und Bedeutung. Leser werden vieles besser verstehen.
The Parley Tree
- 217 Seiten
- 8 Lesestunden
The poets anthologized here - from North Africa, Sub Saharan Africa and the Arab World - have long wished to escape from artificial pigeon-holing and rather to be associated with common threads. The past half-century has confirmed their work as poetry of great literary quality, full of a unique vitality and presence.
Habib Tengour is one of the leading visionary writers of post-colonial Algeria. Rooted in Maghribi cultural identity and memory, his poems consider the experience of exile in a voice that is by turns unsentimental and surreal. He is one of a group of Algerian writers who choose to write in French, but the long heritage of Arabic and Imazighen poetries reverberates through his work alongside the voices of the storytellers of his childhood and the urgent 'desire-scream' of raï music. Tengour is a prolific writer of both poetry and prose, and his work has been translated into a number of languages and is celebrated worldwide. This collection features poems from his most recent collection - as yet unpublished in French - with its mix of playful poem-puzzles and longer prose poems reflecting on forms of loss, and includes an afterword by Shash Trevett. "[Consolatio] is often playful and light-hearted, although it also contains laments for the lost, others and selves." - M Lynx Qualey, ArabLit