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Trezza Azzopardi

    1. Jänner 1961

    Trezza Azzopardis Schriften tauchen mit einem feinen Gespür für emotionale Nuancen in die Komplexität der menschlichen Psyche und zwischenmenschlicher Beziehungen ein. Ihre Erzählungen erforschen häufig Themen wie Identität, Erinnerung und die Suche nach Zugehörigkeit. Azzopardi verfasst fesselnde Geschichten mit einer reichen Atmosphäre und viel Liebe zum Detail, die den Lesern ein eindringliches Erlebnis bescheren. Ihre Prosa ist sowohl zugänglich als auch kunstvoll und etabliert sie als eine herausragende Stimme in der zeitgenössischen Literatur.

    Turmalin
    Das Versteck
    • Frank Gauci erlebt Glück, als er 1948 von Malta nach Cardiff zieht und sich mit seinem Freund Salvatore im Moonlight-Cafe selbstständig macht. Dort trifft er Mary, die seine Frau wird. Doch als Spieler setzt er alles auf einen Sohn, verliert jedoch alles, als das sechste Kind erneut ein Mädchen zur Welt bringt. Von diesem Moment an verfolgt die Familie das Unglück. Jahre später kehrt Franks jüngste Tochter, Dolores, zur Beerdigung ihrer Mutter nach Cardiff zurück und erinnert sich an ihre Kindheit: den langsamen Wahnsinn der Mutter und den Zorn des Vaters, der die Familie verlässt, als er erfährt, dass nicht alle Töchter von ihm sind. Der Kampf um Anerkennung unter den Geschwistern ist für Dolores von vornherein verloren, besonders nach einem Brand, bei dem sie ihre linke Hand verletzt. Sie wird als „Krüppel“ wahrgenommen, während sie gleichzeitig als „Ausgezeichnete“ gilt. Allmählich, gegen den Widerstand ihrer Schwestern, erfährt Dolores, warum ihre Mutter zum Zeitpunkt des Feuers nicht zu Hause war. Trezza Azzopardi entwirft mit Feingefühl die von Pioniergeist, Mafiatum und Verwahrlosung geprägte Welt der maltesischen Einwanderer, in der alltäglicher Schrecken und bittere Komik zu einer stillen Emanzipation und einer literarischen Hommage an den Überlebenswillen verschmelzen.

      Das Versteck
    • Von seinem Zwillingsbruder ist Lewis nur ein Silberarmband geblieben und der jahrelang genährte Hass gegenüber Cal, den er für dessen Tod verantwortlich macht. Weder über den Verlust des Bruders noch über den Gesichtsausdruck der Mutter, als sie sah, welcher ihrer beiden Söhne überlebt hat, ist Lewis je hinweggekommen. Anna fühlt sich verpflichtet, ihrer alternden Mutter beizustehen, und bricht nach Norfolk auf, zu der kleinen Pension, die diese dort führt, in allem das glatte Gegenteil ihrer selbst: laut, unbekümmert, lebenslustig und frivol. Frustriert von der Tatsache, der Mutter auch diesmal nichts recht machen zu können, trifft Anna hier auf Lewis. Es ist Liebe auf den ersten Blick - auch wenn es für einen Moment so aussieht, als stieße dieses bergeversetzende Phänomen bei diesen beiden in Einsamkeit trainierten Menschen an seine Grenzen. Mit Sensibilität und kraftvoller Poesie erzählt Trezza Azzopardi eine bewegende Geschichte, die den Leser gespannt durch die Seiten treibt. Dabei gewinnt sie den menschlichen Tragödien auch ihre komischen Seiten ab. Turmalin ist ein trauriger und zugleich heiterer, unbedingt lesenswerter Roman.

      Turmalin