Französisch Guayana, Mitte der 20er Jahre: In dem Straflager, in dem ihr Vater Kommandant ist, lernt die 7jährige Chretienne, die schon früh auf sich gestellt ist, das Leben von seiner grausamsten Seite kennen
Paule Constant Bücher
Paule Constant ist eine französische Romanautorin, deren Werk stark von ihren langen Auslandsaufenthalten, insbesondere in Afrika, Asien und Südamerika, geprägt ist. Ihre Romane erforschen häufig Themen wie Identität, Kultur und den Zusammenprall der Zivilisationen mit einem einzigartigen stilistischen Gespür und scharfer Beobachtungsgabe. Constant widmet sich den komplexen Beziehungen zwischen Menschen und ihrer Umwelt und enthüllt universelle menschliche Erfahrungen vor exotischen Kulissen. Ihr literarischer Beitrag wurde mit der Aufnahme in die renommierte Académie Goncourt gewürdigt.






Ein Verbrechen hat die idyllische Kleinstadt Rosebud, Virginia erschüttert: Die siebzehnjährige Candice wird vergewaltigt und auf grausamste Weise ermordet. Schnell findet man den vermeintlichen Täter: David Dennis, Candices letzter Liebhaber, wird vom Gericht zum Tode verurteilt. Die Schriftstellerin Aurore Amer wird auf den Fall David Dennis aufmerksam und stößt auf alarmierende Widersprüche: Aber kann sie die Hinrichtung noch verhindern?
Ouregano
Roman
Ouregano, das ist ein vergessenes Nest in irgendeiner französischen Kolonie irgendwo in Zentralafrika. Dort, an diesem Un-Ort mit sumpfigen Plantagen, zerfallenden Hütten der Schwarzen, einem Ghetto für Leprakranke und einer Missionsstation, hat sich die weiße Kolonialgesellschaft eine korrupte Welt nach eigenen Gesetzen errichtet. In diese groteske, abenteuerliche Umgebung inmitten einer wild-wuchernden Vegetation gerät zu Beginn der fünfziger Jahre unversehens die achtjährige Tiffany, deren Vater als Militärarzt nach Ouregano versetzt wurde. Tiffany, von ihren Eltern vernachlässigt und sich selbst überlassen, registriert mit dem unverstellten Blick des Kindes, wie Macht ausgeübt, Rassismus praktiziert wird, und sie erkennt dahinter die Unzugänglichkeit der Erwachsenen, die, Opfer ihrer eigenen Eitelkeit, sich in Ämter, Funktionen und lächerliche Vergnügungen flüchten. Als plötzlich ein Mord geschieht, droht die trügerische Ordnung der Gemeinschaft auseinanderzubrechen.
Eine bedeutende Gegenwartsautorin ihrer Heimat entführt die Leser in einen Gerichtssaal, wo Catherine beschuldigt wird, ihr Kind getötet und Jeff zum Mord an ihrem Mann angestiftet zu haben. Während die Umstände der Tat ans Licht kommen, wird die Schuldfrage zunehmend komplex. Der Roman vereint klassische Tragödienzüge mit einem fesselnden Thriller und skizziert das subtile Porträt einer Frau, deren Leben durch Schicksalsschläge aus den Fugen gerät. Nach achtzehn Jahren Ehe erfährt Catherine, dass ihr Mann Tony nicht nur sie, sondern auch ihre Freundin Maude schwanger gemacht hat. Tony verlässt sie, und Catherine fühlt sich verlassen. In dieser schweren Zeit tritt der übergewichtige Jeff in ihr Leben, der sich als Helfer und Beschützer anbietet. Doch bald erkennt Catherine, dass seine Fürsorge obsessive Züge annimmt. Im Gerichtssaal kommen Richterin, Verteidiger, Zeugen und die Angeklagte zu Wort, jeder mit seiner eigenen Sicht der Wahrheit. Der Roman stellt die drängenden Fragen: Wie konnte es so weit kommen? Wer trägt die Schuld? Ein verstörendes Werk mit enormer Sogwirkung, das mit der Sensibilität von Siri Hustvedt und der Spannung von Scott Turow überzeugt.
»Das Schicksal verfolgte sie noch bis an diesen behütetsten aller Orte, eine Küche voller Frauen, mitten im Zentrum Amerikas, in einem angeblich friedlichen Staat, an einem Frühlingsmorgen in einer Stadt, die sich anschickte, Ostern zu feiern.« Wir sind in Middleway, Kansas. Erste Sonnenstrahlen am Morgenhimmel kündigen einen scheinbar harmlosen Tag an. Im Haus der namhaften Literaturprofessorin Gloria Patter erwachen vier Frauen, Freundinnen, die an einem feministischen Kongress der Universität teilgenommen haben: Aurore Amer, eine erfolgreiche französische Schriftstellerin; Lola Dhol, die weltbekannte norwegische Filmschauspielerin; Babette Cohen, eine nach Amerika ausgewanderte Jüdin und rothaarige Powerfrau; und Gloria selbst, afroamerikanische Frauenkämpferin und Organisatorin des Kongresses.
Der zwanzigjährige Victor, ein Grünschnabel wie er im Buche steht, hofft auf schnellen Reichtum: Für ihre afrikanischen Filialen wirbt eine Import-Export-Firma in einer Zeitungsannonce »dynamische junge Männer an, die gerne Verantwortung übernehmen«. Und da keine Diplome verlangt werden und man ihm zudem die Hinreise bezahlt, zögert Victor keine Sekunde. Er wird »Direktor« einer heruntergekommenen »Filiale« mitten im afrikanischen Busch angestellt. Dort, am Rande einer gigantischen Bananenplantage, muss er, wie es sein Vertrag vorschreibt, zusammen mit seinen merkwürdigen Gehilfen H. und B. die absurdesten Produkte der westlichen »zivilisierten« Welt an den Mann bringen. Denn: »Das Mutterland und die ganze Welt entluden ihre Über- und Fehlproduktionen in Afrika.« Seine Lage scheint aussichtslos. Schließlich trifft er auf Lola, die kleine Mulattin und Prostituierte, die mit allen Mitteln versucht, ihre Haut weiß und die Haare blond zu färben, und eine Liebesgeschichte beginnt.
Princesses et grandes aristocrates, elles n'étaient pas toutes les femmes mais elles en furent le miroir, le modèle ou le mythe. Part la plus aimable et la plus aimée de l'humanité, elles furent élues pour être le reposoir des vertus de la féminité comme le garant des grandes vertus féminines. A toutes les époques, elles bénéficièrent de soins et d'attentions infinies, elles reçurent les éducations les plus raffinées, elles acquirent les connaissances et les talents les plus distingués. Leur destin occupa les esprits les plus éminents de leurs siècles. Elles furent les DEMOISELLES, et pour elles on refit le monde. Prix de l'Essai de l'Académie française, 1987.
