Auf Leben und Tod 'Man kann eine Geschichte an jedem beliebigen Punkt beginnen. Diese hier beginnt irgendwann im Sommer. Oder auch ein paar Jahre vorher. Zu einer anderen Jahreszeit. Es schneit also vielleicht gerade, oder man schläft zum ersten Mal bei weit offenem Fenster und tiefer als sonst.' Hausmeisterin Julia Wawerka hat sehr jung geheiratet. Ihren gewalttätigen Mann wirft sie nach Jahren des Duldens hinaus. Sorgt allein für ihren Sohn, hält das Haus in Schuss. Nach und nach lernt man die Mieter kennen, spürt ihre Ängste, ahnt verborgene Vorgeschichten. Und dann findet der zerbrechliche Hausfrieden jäh ein gewaltsames Ende: Mord!
Anne Goldmann Bücher
Anne Goldmann wuchs in einer kinderreichen Familie auf dem Land auf und begann früh zu schreiben. Nach anfänglichen literarischen Erfolgen und Veröffentlichungen verwarf sie später ihre frühen Werke und entdeckte das Schreiben erst in den letzten Jahren wieder. Sie finanzierte ihre Ausbildung zur Sozialarbeiterin durch verschiedene Tätigkeiten und arbeitete einige Jahre in einer Justizvollzugsanstalt, wobei sie sich derzeit der Betreuung von Straffälligen nach der Haft widmet. Ihre Prosa zeichnet sich durch ein tiefes Verständnis menschlicher Erfahrungen aus, thematisiert oft Randgruppen der Gesellschaft und bietet Einblicke in die Komplexität der menschlichen Natur.




Lichtschacht
- 284 Seiten
- 10 Lesestunden
Lena ist neu in der Stadt. Sie schlägt sich mit allerlei Jobs durch und genießt das Privileg, die schöne Dachgeschosswohnung einer weltreisenden Freundin für sich zu haben. Eines Abends gönnt sie sich nach getaner Arbeit ein, zwei Gläschen Wein und einen Joint. Entspannt sich. Beobachtet müßig drei Leute, die auf dem Dach eines nahen Hauses sitzen und offenbar etwas feiern. Plötzlich sind es nur noch zwei: ein Mann, eine Frau. Wo ist die Dritte hin? Hat Lena soeben ein Verbrechen beobachtet, oder geht ihre Phantasie jetzt mit ihr durch? Das Ereignis lässt sie nicht mehr los. Sie ist fast sicher, dass da vor ihren Augen etwas Schlimmes geschehen ist. Doch an die Polizei mag sie sich nicht wenden – zum einen hat sie keinerlei Beweis, zum anderen war sie selber in berauschtem Zustand. Freunde oder Vertraute hat sie hier noch nicht. Ihr bleibt nur, selbst ein paar Nachforschungen anzustellen, die jedoch nichts erbringen. Falscher Alarm also? Nach ein paar Tagen fällt ihr auf, dass über dem fraglichen Dach ständig Vögel kreisen … Die Meisterin des leisen Unbehagens erzählt die Geschichte einer ortlosen jungen Frau und entwickelt eine kriminalistische Parabel über Manipulation, Initiative und das Ergreifen von Gelegenheiten.
Rita fürchtet sich vor Hunden. Ela fürchtet ihre Alpträume. Marisa fürchtet alles Mögliche, aber am meisten ein Leben ohne Liebe. Und Tom fürchtet sich vor Anfeindungen, wie er sie schon so oft erfahren hat … In Anne Goldmanns neuem Thriller ist die Kälte unserer Welt zu spüren, doch ihre Figuren glühen vor Leben.
Fast hat sie geglaubt, ihr Leben im Griff zu haben. Doch in Theres steckt noch immer das bis ins Mark verunsicherte Mädchen, das sie einmal war. Ein Anruf, und das ganze wohlgeordnete Arrangement fliegt ihr um die Ohren. Ana ist bloß die Putzhilfe, Theres’ Familienidyll samt Ballast lässt sie kalt wie der Alltag der meisten Mittelständler, für die sie den Dreck wegmacht. Nur zur alten Frau Sudić hat sie ein besonderes Verhältnis. Die hat die Schrecken des Bosnienkriegs erlebt und sich nicht kleinkriegen lassen von Ohnmacht und ausufernder Gewalt … Jede der drei Frauen hütet Geheimnisse. Und eine von ihnen wird schrecklich herausgefordert: Reale und imaginäre Bedrohungen steigern sich zur eskalierenden Achterbahnfahrt – bis jemand zu Tode kommt. Mit der ihr eigenen zärtlichen Präzision geht Anne Goldmann den Verstrickungen nach, die bei so vielen Frauen Souveränität und Handlungsfähigkeit untergraben, und erschafft ein packendes Triptychon weiblicher Ängste und Konflikte.