In Werner Rysers Folgeroman zum «Walliser Totentanz» wird die Geschichte von Jakobea erzählt, die als Magd von Kaspar Stockalper, dem mächtigen «Roi du Simplon», ausgebeutet wird. Ihre Kindheit in Armut und die erlittene Gewalt prägen sie, bis ihre unterdrückte Wut schließlich zum Ausbruch kommt.
Werner Ryser Bücher




Wendelin und Lila
und das geheime Volk im Eulenforst
Eines Tages wird Wendelin, ein kleiner Junge, beim Arzt des Dorfes in einem Korb vor die Tür gelegt. Balthasar Melchior kümmert sich um dieses Findelkind und nimmt es bei sich auf. Einige Zeit später gibt er auch dem Mädchen Lila und ihrer Mutter ein Zuhause. Wendelin und Lila sind gleichaltrig und wachsen wie Geschwister miteinander auf - die beiden sind ein richtig gutes Team. Eines Tages geraten sie durch eine Nebelwand in den Eulenforst – in den Wald, von dem alle Dorfbewohner glauben, er sei verhext. Dort treffen Wendelin und Lila auf Wassergeister, auf Elfen, Feen, Drachen, Zwerge, Hexen und Geister. Als Wendelin einmal den Mut verliert, ist es Lila, die furchtlos voranschreitet, dann ist es wieder Wendelin, der sich nicht ins Bockshorn jagen lässt. Und so besiegen sie gemeinsam den Drachen, bestehen noch weitere Abenteuer und retten am Ende das magische Reich Seeland.
«Jetzt kehre ich als Bettler dorthin zurück, wo man Vater um sein Erbe betrogen hat.» Am 18. Juli 1930 verlässt Hannes mit seiner Familie Georgien, das Land, in dem er geboren wurde. Simon, sein Vater, war 1866 in Langnau im Emmental aufgebrochen, um in Grusinien, wie die Russen Georgien nannten, seinen Traum zu verwirklichen: ein Geschlecht von angesehenen Bauern zu gründen. Als Simon 1918 starb, hinterliess er Hannes einen Gutshof mit mehr als tausend Kühen. Doch nach dem Einmarsch der Roten Armee und der Machtübernahme der Bolschewiki in Transkaukasien verliert die Familie ihren ganzen Besitz. Die Schweizer Auswanderer dürfen nicht mehr mitnehmen, als in einem Koffer Platz hat. Und sie haben noch Glück: Die deutschen Kolonisten werden deportiert – viele von ihnen verlieren in Sibirien ihr Leben. Der letzte Band von Werner Rysers kaukasischer Tetralogie hat beklemmende Parallelen zu aktuellen Ereignissen auf der Welt. Es scheint, als wiederhole sich die Geschichte. Immer wieder. «Kaukasische Sinfonie» ist der dritte Band einer Familiensaga, die mit den Romanen «Geh, wilder Knochenmann!» und «Die grusinische Braut» begonnen hat. Der Roman spielt vor dem Hintergrund weltgeschichtlicher Ereignisse: des Grossen Kriegs von 1914/18 und der Russischen Revolution, die das Schicksal der Menschen im kleinen Land zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer prägen.
Im August 1866, rund drei Monate nachdem er im Emmental aufgebrochen ist, erreicht der achtzehnjährige Simon Grusinien, wie die Russen Georgien nannten. Er, der früh seine Eltern verlor, um sein Erbe betrogen und verdingt wurde, möchte in diesem wilden, weiten Land seinen Traum verwirklichen: Besitzer eines grossen Guts werden, Kinder zeugen und mit ihnen ein neues Geschlecht von angesehenen Bauern gründen. Werner Ryser nimmt uns in seinem Folgeroman zu "Geh, wilder Knochenmann!" mit aufs Gut Eben-Ezer, wo Simon als Senn arbeitet: Zum Gutsbesitzer Baron von Fenzlau, der im Dienst des Zaren eine grosse Schuld auf sich geladen hat. Zu Thilde, die allen Männern den Kopf verdreht. Zu Mayranoush, der guten Seele auf dem Hof. Zu Sophie, Thildes Tochter, die nicht wissen darf, wer ihr Vater ist. Und natürlich zu Simon, dem Wortkargen, der nicht weiss, wie man eine Frau um ihre Hand bittet...