Dr. med. Bernhard B. arbeitet als Arzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapie in seiner Stadtpraxis im süddeutschen Raum. Sein Beruf ist anstrengend und gleichzeitig sehr abwechslungsreich. Zu ihm, dem Hausarzt, kommen die Menschen mit vielen Anliegen, die weit über eine medizinische Betreuung hinausgehen. So ist er oft nicht nur Arzt, sondern auch Seelsorger und Sozialarbeiter. Obwohl er seine erweiterten Aufgabenfelder inzwischen adaptiert und akzeptiert hat, fragt er sich an manchen Tagen, ob er dafür Medizin studiert hat. Es kostet ihn viel Kraft und Mühe, das Chamäleon EBM zu verstehen und auch die absurdesten Paragrafen zu beachten. Bei seinem Kampf gegen die Windmühlen der Bürokratie, die in jeder deutschen Amtsstube den Takt angibt, erkennt er immer wieder, dass das Absurde zum Wahnsinn neigt. Und natürlich sind da noch die Patienten, die ihre schlechten Angewohnheiten nicht vor der Praxistür ablegen: Nörgler, Besserwisser, Flegel, Egoisten. Diese Eigenschaften verbinden sich ganz ausgezeichnet mit den Launen des medizinischen Fachpersonals, wenn man sich an der Anmeldung der Praxis gegenübersteht. Glücklicherweise hat er eine Methode gefunden, ab und zu aus der Hektik und dem Chaos auszubrechen. Dann beamt er sich gedanklich an den Strand von Nauplia, wo seine Imbissbude steht.
Rita Ahrendt Bücher


Marie ist Pfarrerin in einer Berufsschule, in der sie Religionsunterricht gibt. Seit fast 30 Jahren ist sie mit Bernhard, einem Arzt und Psychotherapeuten, verheiratet; sie haben drei inzwischen erwachsene Kinder. Maries Welt wird durch - einandergebracht, als sie durch einen Flashback mit ihrer frühen Kindheit konfrontiert wird. Der Wechsel zwischen tiefen Depressionen und Wut, der sie in den darauf folgenden Monaten quält, führt sie schließlich in die Psychotherapie. Mit der Aufarbeitung ihrer Kindheit und der Erinnerung an lange verdrängte Erlebnisse beginnt für Marie eine Zeit des Umbruchs. Sie hinterfragt religiöse Normen genauso wie bestehende oder vergangene Beziehungen. Ein neues, körperlich anstrengendes Hobby begleitet diesen heilenden Prozess der Selbstfindung: Marie schleift alte Möbel ab.