Im Gegensatz zur Cheshire-Cat von Lewis Carroll weiß die ma- thematisch-metaphorische Katze Zeta genau, wie man über den richtigen Weg nachdenkt. Um keine Antwort verlegen, hilft sie Alice, sich in der wundersamen Welt von Wissenschaft und Kli- mawandel zu orientieren. Doch das Mädchen unternimmt nicht nur eine Reise durch Computermodelle, in denen sie die Eiszeit im Zeitraffer erlebt und der Regenwald vertrocknet, sie erlebt auch eine innere Reise durch Schuld- und Mitgefühl. Sie be- tritt die Bibliothek der Wahrheit, die ihr die Grenzen des Wissens zeigt, eine Error-Bar, welche von zwielichtigen Ratten betrie- ben wird und schließt Freundschaft mit einem Walross. Als das Mädchen schließlich in eine Klimakonferenz gerät, die zur Ge- richtsverhandlung mutiert, muss sie Farbe bekennen. Weiß sie ge- nug? Wem kann sie trauen? Nicht nur sie und ein kleines Kanin- chen, auch die wind- und wetterkundige Albatros-Dame Molly Mauk gerät zwischen die Fronten von Logik und Lyrik. Dabei werden Alice Emotion und Empathie beinahe zum Verhängnis.
Margret Boysen Bücher


Wenn Worte geteilte Erinnerungen sind, welche Erinnerungen teilen wir dann nicht? Und was können wir noch ahnen? Die ungewöhnlichen Metaphern Margret Boysens führen uns in ein von der Imagination geborgtes Land und hinter unsere Denkbarrieren. Sie schreibt von den schwierigen Dingen – Einsamkeit, Liebe, Tod – als wären es einfache und von den scheinbar einfachen – Korallen, Tulpen, Schneeflocken – als wären sie unergründlich. Schwankend zwischen dem Wunsch, unsichtbar zu sein und dem Willen, Farbe zu bekennen, mit der Einsamkeit vertraut, aber geborgen in der Sprache, nimmt uns die Lyrikern mit auf ihre „Flucht vor der Laternenordnung”.