Finn Schliemann sucht Zuflucht auf einem Dach, als seine norddeutsche Heimatstadt Thule von einer gewaltigen Flut überrascht wird. Unter der brennenden Sonne und dem Lärm des Wassers denkt er an seine Kindheit zurück: Er hat einen toten Vater, einen behinderten Bruder und nur wenige Freunde. Zu diesen zählen Tille, ein wachstumsgestörter Albino, Diego, ein übergewichtiger Junge mit einem fehlenden Zeh, und der große Baumann. Als Finn eines Nachmittags in Schwierigkeiten gerät, tritt Katja in sein Leben. Sie ist fantasievoll, selbstbewusst und mutig. Gemeinsam erfinden sie Geschichten, die Finns Welt bereichern: Katja sieht sich als Zeitreisende, und Thule wird zu einem mystischen Ort, überwacht von Agenten des „Büros“, die den Verlauf der Geschichte beeinflussen. Was als Spiel beginnt, wird immer ernsthafter: Sie entdecken Symbole, und Finns sprachunfähiger Bruder gibt orakelartige Hinweise. Katja intensiviert das Spiel und landet schließlich in der Psychiatrie, während Finn sich zurückzieht. Jahre später, auf dem Dach, greift er ihre Geschichten wieder auf, denn Katja hatte die Flut vorausgesehen.
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