Liverpool war einer der wichtigsten Häfen des British Empire. Durch die Stadt strömten aus aller Welt Menschen, Waren, Kulturen und ihre Geschichten nach Europa. Aber mit diesem Wohlstand gingen auch Sklavenhandel, Slums und bittere Armut einher. Für Schiffsreisende aus Amerika bot Liverpool den ersten Eindruck Europas. Doch nach dem wirtschaftlichen Niedergang von Industrie und Hafen Ende des 20. Jahrhunderts wurde Liverpool zu einer der ärmsten Städte Englands. Erzählungen, Schicksale und Erlebnisse in diesem Band zeigen europäische Geschichte in einer Stadt, die sich heute durch die Wiederentdeckung ihres kulturellen Erbes erneuert.
Sebastian Raho Bücher






Yorkshire ist, wo weite Moorlandschaften auf das einsame Meer treffen. Lassen Sie sich von Emily Brontë zeigen, wie der Wind durch die Heidelandschaft fegt, von Daniel Defoe durch das römische York führen und lesen Sie wie John Betjeman Liebe im Lakritzfeld fand. Aber Yorkshire ist auch der industrielle Motor Englands: George Orwell besichtigte Minen und Maschinen, um von Ruß und Revolution zu berichten, Ted Hughes dichtete von der Kehrseite der Zivilisation, und seien Sie aus sicherer Entfernung dabei, wenn Bram Stokers Dracula in Whitby an Land geht und die Natur aus den Fugen gerät. Nirgends lässt sich die Schönheit und Vielfalt Englands besser Erfahren als in Yorkshire, wo verwilderte Landschaften und faszinierende Städte auf Entdeckung warten.
Es ist Mittag! Zeit, aus dem Büro zu kommen, durch die Straßen zu gehen, mit den Kollegen Essbares zu suchen und sich über Immobilienpreise zu beschweren. Kurz dem Alltag entrissen, erscheint die Großstadt lebendig. Die Straßen und Gastgärten schwirren vor Menschen und ihren Gegensätzen. Während die einen ihr Mittagessen genießen, betteln andere vorm Schaufenster. In seltenen Momenten weitet sich die eigene Wahrnehmung, für wenige Augenblicke sieht man sich selbst mit schrecklicher Klarheit: Während das Verlangen nach intensiverem Leben und größerer Freiheit immer drängender wird, scheint die Verwahrlosung, die einem jeden Tag begegnet, immer ungeheuerlicher. Was geschieht, wenn jemand kurz aus dem Nebel seines Alltags hinaussteigt, wenn die Dinge sich bei genauerer Betrachtung öffnen und weiten? – Plötzlich wird gefühlt, wie ungewöhnlich es ist zu existieren.
Kaum eine Stadt wirkt aus der Ferne so vertraut wie Los Angeles. Hollywood, Palmen, Jetset. Die Stadt, wo Träume produziert werden, nimmt selbst einen traumartigen Charakter an. Vor etwas mehr als hundert Jahren war Los Angeles noch ein kleines Nest jenseits der Wüste, von Bergen und Meer umringt. Heute ist L. A. die zweitgrößte Stadt der USA und scheint im Mittelpunkt der Welt zu stehen. Die Vielfalt der Kulturen und Lebenswelten dieser Metropole spiegeln sich in den kontrastreichen Geschichten der Bewohner und Reisenden wider: Ureinwohner. Pioniere. Cowboys. Konquistadoren. Tycoons. Gangster. Junkies. Exil-Europäer. Und natürlich: Dichter. L. A. ist eine Stadt, die scheinbar mehr aus Bildern besteht, als aus Ziegeln und Stein, eine Stadt, die sich gerne selbst betrachtet, die sich unverschämt bewundert, aber sich selbst auch oft verschmäht. Eines ist sicher: Über Los Angeles lesen ist die beste Art, die Stadt ohne Auto zu erkunden. Wer weiß, vielleicht ist über Los Angeles lesen, sogar die einzige Art dieser veränderlichen, aufregenden Stadt für einen Augenblick habhaft zu werden.