Wir sind auf dem Dach geblieben, bis es hell wurde; jetzt gehe ich runter zur U-Bahn und sehe, wie für ein David-Bowie-Konzert plakatiert wird. Bowie als Ziggy Stardust, schwarz-weiße Kopiererästhetik. Ich bin dreizehn Jahre alt und repräsentiere alle vernünftigen Mädchen weltweit. Ein Lächeln steigt innerlich und äußerlich auf, denn ich begreife, unsere Verwandlung hat begonnen. Wir werden Christiane F. sein.
Christiane Frohmann Bücher
Christiane Frohmann beschäftigt sich mit Phänomenen der Netzkultur wie Cat Content und Selfies sowie der Kultur des Teilens, einschließlich Flow, Remix/Mashup und Fragen des Originals/der Kopie. Ihre wissenschaftlichen Interessen konzentrieren sich auf das Gemeinschaftsgefühl, das aus diesen Phänomenen entsteht. Als Digitalverlegerin hält sie Vorträge über das ästhetische und soziale Potenzial von E-Books und die verschwimmenden Grenzen zwischen Verlegen, Schreiben und Lesen. Ihre Arbeit hebt die Vernetzung von Inhalten und ihren Schöpfern hervor.



In ihrem zweiten Buch widmen sich die Präraffaelitischen Girls magischen Vorstellungen, Figuren, Werkzeugen und Praktiken. Sie regen an, diese in neue Wirklichkeiten zu überführen, manchmal bedeutet dies auch nur ein Wiedererkennen. Empfindsame Menschen seien gewarnt: Bei aller Fiktion wird sich sehr suggestiv auf reale Gewalt bezogen.
Die jungen Frauen auf Gemälden präraffaelitischer Maler sehen immer schön, aber entrückt und entseelt aus. Als schöne Leichen verkörpern sie das Weiblichkeitsideal des späten 19. Jahrhunderts. Christiane Frohmann animiert die präraffaelitischen Girls zurück aus der Zukunft, indem sie sie mit analytischem Blick und eigener Stimme versieht und eigensinnige Betrachtungen zu digitalen Phänomenen anstellen lässt.