„SIch spreche zu Beginn über meine Gedichte, übers Gedichteschreiben. Für mich sind die ersten Sätze besonders wichtig. Am manchen Tagen fallen mir ganz viele erste Sätze ein, die Tage hängen voller erster Sätze. Nach und nach füllen die sich dann – vielleicht am selben Tag oder danach – mit anderen Sätzen, bis die Zeilen insgesamt rund werden. Ich achte auch bei Gedichten anderer Autoren und ebenso bei Romanen und Erzählungen gern auf erste Sätze. … Meine ersten Sätze fallen oft aus dem Alltag heraus. Beispielsweise, eines meiner Gedichte fängt an: Es sind immer zwei Träume in einem. Ich weiß bis heute nicht, wie mir plötzlich, urplötzlich, dieser Satz in den Sinn gekommen ist. Aber er hat sich dann mit Erlebnissen und Begegnungen aus dem Alltag gemischt und plötzlich fügt sich eins zum anderen zusammen.„ Aus: Literarische Selbstgespräche, … keine Fragen stellte Astrid Nischkauer “Ihr großes Thema ist die Zeit, die Vergänglichkeit. Das lyrische Ich ist fest in der Gegenwart verortet, aber es hat immer die Vergangenheit, die Geschichte und auch die Zukunft im Blick." Renate Schmidgall, FAZ
Barbara Zeizinger Bücher






Der kleine Drache
23 Haiku
Die Studentin Maria Pohl hat für ihre Dissertation ein The- ma gewählt, das eng mit der Geschichte ihrer Familie zu- sammenhängt. Ihre Mutter und Großmutter stammen aus dem Sudetenland, erzählen aber nur ungern von ihrem Leben dort. Schon gar nicht sprechen sie über Marias tschechischen Großvater Filip, dessen Spur verloren zu sein scheint. Durch ihre Doktorarbeit hofft Maria, dem Geheimnis dieses Schweigens näher zu kommen. Gleichzeitig befindet sie sich selbst in einer Krise und muss eine wichtige Entscheidung treffen. Vor dem Hintergrund eines schwierigen Kapitels der deutsch-tschechischen Ge- schichte erzählt der Roman über Liebe, Verrat und die Wahrheitssuche innerhalb ei- ner Familie.
Barbara Zeizingers Gedichte „sind in ständiger Bewegung“, schrieb Astrid Nischkauer auf fixpoetry über den letzten Lyrikband der Autorin. Dies trifft auch für die neuen Gedichte zu. In ihnen spricht sie vom Weggehen, von nicht immer freiwilligen Abschieden und vom Ankommen, von einer Welt, in der man sich stets neu verorten muss. Sowohl bei Gedichten, in denen ein biografischer Hintergrund durchschimmert, als auch in solchen, die das lyrische Ich mit dem Fremden konfrontiert, immer eröffnet die Autorin in poetisch dichter Sprache unbekannte Räume. Trotz der von Empathie getragenen Grundhaltung der Gedichte verweigern sie einfache Antworten.
Am weißen Kanal
Roman
Am weißen Kanal, Roman Der achtzigjährige ehemalige Staatsanwalt Günther Rosenbach aus Gernsheim ertrinkt im Rhein, als er völlig unüberlegt helfen will, einen vierjährigen Jungen zu retten. Seine Enkelin, die dreißigjährige Journalistin Irene Fischer, trauert um ihren Großvater, bei dem sie große Teile ihrer Kindheit und Jugend verbracht hat. Es bleibt ihr überlassen, die Wohnung des Verstorbenen auszuräumen und die Hinterlassenschaft zu sichten. Dabei entdeckt sie mehrere alte Fotos von einem etwa vierzehn Jahre alten Jungen und dem jungen Günther Rosenbach in Uniform. Einer Notiz auf der Rückseite eines der Fotos mit dem Namen des Jungen, Giorgio, entnimmt sie, dass die beiden sich näher gekannt haben mussten. Obwohl sie die Zusammenhänge nicht erkennen kann, spürt sie, dass über dieser Begegnung ein Geheimnis schwebt, von dem ihr Großvater nie gesprochen hat. Je mehr sich Irene mit diesen Fotos beschäftigt, umso mehr glaubt sie, herausfinden zu müssen, welche Rolle dieser unbekannte Junge im Leben ihres Großvaters gespielt hat. Bei der Beerdigung erfährt sie von ehemaligen Kollegen des Großvaters, dass er im Krieg im Podelta stationiert war. Als dieser Kollege sagt, Großvater habe immer nach der Wahrheit gestrebt, entschließt sie sich, nach Italien zu reisen und auf Spurensuche zu gehen. Dort wird sie in einem kleinen Dorf mit der Vergangenheit konfrontiert. Der Roman spielt vor historischem Hintergrund, die Handlung bewegt sich auf zwei Zeitebenen. Zum einen wird die Spurensuche von Irene im Jahr 2005 beschrieben. Zum anderen wird die Geschichte des jungen Günther Rosenbach erzählt, der als junger Soldat während des Krieges von 1943–1945 in Italien war. Und schließlich hat zusätzlich der Junge Giorgio eine wichtige Stimme, denn er hat als Einziger der drei Hauptpersonen wirklich gelebt. Der Roman wurde mit einem Arbeitsstipendium des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst gefördert.
Weitwinkel nah
- 75 Seiten
- 3 Lesestunden
Barbara Zeizinger, *1949, studierte Germanistik, Geschichte und Italienisch in Mannheim und Frankfurt. Lebt in Darmstadt. Sie schreibt Lyrik, Prosa und Reiseberichte. Beteiligung an deutsch-polnischen Poesieprojekten. Regelmäßige Rezensionen für Fixpoetry, Redaktionsmitglied bei den Zeitschriften Bawülon und Matrix des Pop-Verlags. Mitarbeit beim jährlichen Internationalen Poesiefestival in Frankfurt am Main. Ihr Roman Am weißen Kanal wurde ins Italienische übersetzt. In Zusammenarbeit mit dem Darmstädter Komponisten Cord Meijering entstanden zwei Libretti, die an der Darmstädter Akademie für Tonkunst aufgeführt wurden. Mitautorin von Regionalführern des Darmstädter Weststadt-Verlags. Mitglied in der Darmstädter Textwerkstatt von Kurt Drawert und Martina Weber, der südhessischen Autorengruppe Poseidon, der Europäischen Autorenvereinigung Die Kogge, im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller, im Exil-P. E. N. und der Internationalen Gruppe von Lyrikerinnen und Lyriker QuadArt. Mehrfache Stipendiatin des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Lieferbare Titel von Barbara Zeizinger: „Weitwinkel nah“. Gedichte. Pop Lyrik. 75 Seiten, 12,99 € ISBN 978-3-86356-057-7 „Am weißen Kanal“. Roman. Pop Epik. 218 Seiten, 15,50 € ISBN 978-3-86356-094-2 „Wenn ich geblieben wäre“. Gedichte. Pop Lyrik. 84 Seiten, 14,00 € ISBN: 978-3-86356-179-6
Nicht nur Che Guevara - Begegnungen in Kuba „Alle träumten von Cuba. Hauptsächlich die, die nicht das Glück hatten, hinüberzukommen.“ Mit diesen Sätzen des kubanischen Schriftstellers Miguel Barnet im Kopf reist Barbara Zeizinger mit ihrer Tochter Anne durch Kuba und trifft auf ein Land mit vielen Facetten. Sie findet verfallene Häuser und vorbildlich restaurierte Paläste, besucht Denkmäler der Revolution und das Hotel in Havanna, in dem Hemingway einen Roman schrieb. Sie entdeckt, dass José Martí, der Kämpfer für die Unabhängigkeit Kubas, den Text zu dem bekannten Lied Guantanamera geschrieben hat. Sie besucht ein Wohnungsbauprojekt der Universität Santa Clara, fragt einen Taxifahrer nach dem Gesundheitszustand von Fidel Castro und hört bei der Suche nach einem Internetcafé plötzlich Bachs Toccata und Fuge in d-Moll. So erlebt die Autorin das Land des socialismo tropical, das sie besonders durch die Musik und Herzlichkeit seiner Menschen begeistert. Ob sie sich auf den Spuren der kolonialen Vergangenheit Kubas befindet, in einem öffentlichen Bus oder in einer Hotelanlage am Meer: Bei ihrer Reise zwischen Havanna und Trinidad gilt der Blick der Autorin immer auch den alltäglichen Dingen. Barbara Zeizinger schreibt einen persönlichen Bericht über diese Reise und lädt die Leser zu literarischen und historischen Streifzügen ein.