"Licht am Ende des Tunnels" von Morselli ist keine Utopie, sondern eine Alternativ-Realität. Morselli zeigt, dass ein heimlicher Alpentunnel 1916 einen erfolgreichen Überraschungsangriff der Österreicher gegen Italien ermöglicht hätte. Dies hätte den Ersten Weltkrieg zugunsten Deutschlands entschieden und eine sozialdemokratische westeuropäische Gemeinschaft hervorgebracht.
Guido Morselli Bücher
Guido Morselli war ein italienischer Schriftsteller, dessen Werke sich durch tiefgründige philosophische Auseinandersetzungen und einen unverwechselbaren Stil auszeichnen. Obwohl er zu Lebzeiten wenig veröffentlichte, fanden seine posthum veröffentlichten Romane große Anerkennung. Morsellis Schriften befassen sich häufig mit Themen wie Einsamkeit, Identität und der Suche nach Sinn im Dasein. Seine einzigartige literarische Stimme und sein scharfer Blick auf die menschliche Verfassung machen ihn zu einem Autor, der entdeckt werden sollte.






Am 2. Juni um 2 Uhr morgens verschwindet die gesamte Menschheit, lautlos und ohne Spuren zu hinterlassen. Zurück bleiben die Sachen und die Tiere, die sich schon bald mit wachsender Furchtlosigkeit hervorwagen, um die Erde wieder in ihren Besitz zu nehmen. Übriggeblieben ist außerdem: ein einziger Mensch, ein Einzelgänger, der mit der Welt nicht zurechtkam und sich in ebendieser Nacht das Leben nehmen wollte. In einer paradoxen Umkehrung wird der verhinderte Selbstmörder nun zum einzigen Repräsentanten menschlichen Lebens, zur Menschheit schlechthin. Offen bleibt dabei die Frage, ob er, der einzig verschont Gebliebene, ein Auserwählter oder ein Verdammter ist. Geschrieben kurz vor dem Freitod des Autors, ist Dissipatio ein visionäres Porträt unserer heutigen Zeit, ein philosophisches Vermächtnis und das Testament eines großen italienischen Solitärs.
Rom ohne Papst
Römische Berichte vom Ende des zwanzigsten Jahrhunderts
Der Roman erzählt die Geschichte einer Tochter, die ihre ganze Liebesfähigkeit auf den Vater konzentriert, und dieses Vaters, der seine Zuneigung der Tochter immer deutlicher entzieht. Nach elfjähriger Trennung verbringen sie den ersten gemeinsamen Urlaub, durch die engen Verhältnisse zweier ineinandergehender Hotelzimmer ständig aufeinander angewiesen. Seit dem frühen Unfalltod ihrer Mutter ist Mimmina im Internat zur Gefangenen einer in langer Einsamkeit geschaffenen Phantasiewelt geworden. Ihrem Vater will sie Mutter, Tochter, Frau und Geliebte sein, ihn bewundert sie, erlebt ihren Körper für die Augen ihres Vaters, drängt sich zu ihm ins Bett. An ihrem Vater, einem radikalen Individualisten, der sich auf seine moralische und intellektuelle Autarkie einiges zugute hält, zerbricht Mimminas sich selbst verneinende Liebe, wird Sie ihr zur Tragödie. Als sie die Vergeblichkeit ihres Kampfes um die Liebe ihres Vaters endlich begreift, gibt sie sich den Tod.
A fantastic and philosophical vision of the apocalypse by one of the most striking Italian novelists of the twentieth century. From his solitary buen retiro in the mountains, the last man on earth drives to the capital Chrysopolis to see if anyone else has survived the Vanishing. But there’s no one else, living or dead, in that city of “holy plutocracy,” with its fifty-six banks and as many churches. He’d left the metropolis to escape his fellow humans and their struggles and ambitions, but to find that the entire human race has evaporated in an instant is more than he had bargained for. Meanwhile, life itself—the rest of nature—is just beginning to flourish now that human beings are gone. Guido Morselli’s arresting postapocalyptic novel, written just before he died by suicide in 1973, depicts a man much like the author himself—lonely, brilliant, difficult—and a world much like our own, mesmerized by money, speed, and machines. Dissipatio H.G. is a precocious portrait of our Anthropocene world, and a philosophical last will and testament from a great Italian outsider.
Řím bez papeže : zprávy z Říma konce dvacátého století
- 168 Seiten
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Satirický román Řím bez papeže psal Guido Morselli v roce 1966 jako sci-fi z blízké budoucnosti, odehrává se v naší nedávné minulosti a my ho dnes můžeme číst i jako výpověď o naší současnosti.Švýcarský kněz Walter se po třiceti letech, která uplynula od doby, kdy byl mladým seminaristou, vrací do Říma konce druhého tisíciletí. Čeká na audienci u papeže Jana XXIV., jenž po rozpuštění papežského dvora opustil Vatikán a přesunul se do malé venkovské rezidence. Při hledání ztraceného času Walter prochází chátrajícím věčným městem, které „přestává být starobylé, poprvé je staré“, a zapisuje své postřehy: katolická církev se snaží držet krok s dobou tím, že se „protestantizuje a zeseveršťuje“, a současně v jejím lůně probíhá rozkol mezi pokrokáři, z větší části ateisty, neboť „ateismus je svého druhu víra“, a tradicionalisty, pro něž jsou Bůh i ďábel dosud živí. O papeži, který má mimo jiné rozhodnout „arbitráž“ ohledně rozdělení vesmírných držav na Měsíci mezi USA a SSSR, se mezi lidmi šušká, že má snoubenku, ale že o něj projevila zájem i americká prezidentka Jacqueline Kennedyová — celibát katolických kněží byl totiž zrušen. Feministky usilují o resexualizaci prostřednictvím rozšíření ženských sekundárních pohlavních znaků, antropologové razí teorii o tom, že člověk pochází z klokana, mezi mladými kněžími je „spousta radikalismu a žádný strach z toho, že si budou protiřečit“, pluralismus je heslem doby, ale každý nonkonformní postoj se trestá ostrakizací…


