Die Klagepsalmen thematisieren den Weg zur Mitte des Daseins, der durch den eigenen Schmerz führt. Sie erkennen den Widerstand gegen diesen Schmerz und die inneren Stimmen, die entmutigen. Gleichzeitig beschreiben sie den Zugang zu unserem innersten Selbst, wo Geborgenheit und Verbundenheit herrschen.
Eine feministisch-rhetorische Lektüre der Mirjamtexte in der hebräischen Bibel
448 Seiten
16 Lesestunden
Die Studie untersucht die Rhetorik der alt-testamentlichen Mirjambelege und ihre sozialgeschichtlichen Kontexte und arbeitet aus feministischer Sicht die Forschungsgeschichte zu Mirjam auf. Die bisherige Mirjamforschung war größtenteils von literargeschichtlichen Vorentscheidungen geprägt und kam deshalb nur zu rudimentären Aussagen über Mirjam. Demgegenüber lassen sich mittels einer feministisch-rhetorischen Analyse mit rezeptions- und produktionsästhetischen Fragestellungen neue Kontexte dafür finden, was Mirjam im Text repräsentiert. Sie kann nicht länger als „Prophetin“ aus der Frühzeit Israels betrachtet werden, sondern steht vielmehr für eine bestimmte theopolitische Position in persischer Zeit.