Hoffnungsstur und glaubensheiter
Warum wir starke Kirchen brauchen
Warum wir starke Kirchen brauchen
Sterben, Tod und Endlichkeit im Horizont einer realistischen Anthropologie
Die Aufgabe der Theologie besteht darin, die Dinge beim Namen zu nennen, ohne sie schön zu reden, so die 21. These der Heidelberger Disputation Martin Luthers. Auf dieser Linie betrachtet Heike Springhart das Sterben aus theologischer Perspektive, die sich den Härten und der Bedrohlichkeit, die das Sterben (auch) ausmachen, stellt. Als intensiver Prozess des Lebens ist Sterben verbunden mit schmerzhaften Abschieden und mit der Erfahrung prinzipieller Vulnerabilität. Im Unterschied zu klassischen dogmatischen Zugängen thematisiert die Autorin weniger eine Beschreibung des Todes als vielmehr eine dogmatische Auseinandersetzung mit dem Sterben. Diese versucht, die Unhintergehbarkeit der mit dem Sterben verbundenen Erfahrung zu sehen und ernst zu nehmen und fragt, welche dogmatischen Inhalte dazu geeignet sind, sich dem Sterben aus der Sicht der theologischen Anthropologie zu nähern. Dies führt zum Plädoyer für eine realistische Anthropologie, für die der Aspekt der Vulnerabilität als Kernkategorie eingeführt wird.
Auf dem Weg zu einer demokratischen deutschen Gesellschaft nach 1945 wurden Religion und Kirche von den amerikanischen Planern dieses Prozesses als „eines der wichtigsten Instrumente“ betrachtet. Erstmals wird in dieser Monographie die Bedeutung von Religion und Kirche für die Reeducation aus der Perspektive der amerikanischen Besatzungsmacht rekonstruiert und analysiert. So entstand ein komplexes Bild von der Steuerung des geistigen und gesellschaftlichen Wiederaufbaus in Deutschland nach 1945 durch die amerikanische Besatzungspolitik im Allgemeinen und von der Rolle der Kirche in diesem Prozess im Besonderen zu gewinnen. Produktive Wechselwirkungen zwischen den gesamtgesellschaftlichen Erneuerungs- und Bildungsanliegen der Besatzungsmacht und den innerkirchlichen Bemühungen um Neuorientierung und Neuorganisation des kirchlichen Lebens werden freigelegt.
Die Komplementärbegriffe Risiko und Vertrauen sind dazu geeignet, biblisch-theologische, systematisch-theologische, ethische und sozialtheoretische Perspektiven in ein produktives Gespräch zu bringen. Die Beiträge dieses Bandes nehmen die Fäden für dieses Gespräch auf und entfalten innovative Impulse für Theologie und Kirchenleitung, für Recht, Ökonomie und Zivilgesellschaft sowie für den Diskurs mit den Naturwissenschaften und die Ethik. Probleme der theologischen Anthropologie kommen dabei ebenso zur Sprache wie das ökonomische Risikomanagement, Risiko und Vertrauen im kirchenleitenden Handeln und das Problem des Rechtspopulismus. Der Band ist Michael Welker zum 70. Geburtstag gewidmet und vereint Beiträge von Autorinnen und Autoren aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Ungarn, den Niederlanden und Südafrika. [Risk and Trust] Risk and Trust are complementary terms that can help shape a constructive conversation between biblical, theological, ethical and social theoretical perspectives. Contributions of this volume enter this conversation by unfolding impulses for theology and the church, for law, economics and the civil society as well as for the sciences and ethics. Topics include theological anthropology, trust and risk in economy and the political and theological challenges due to populism. This book is dedicated to Michael Welker for the occasion of his 70th birthday. It consists of contributions by authors from Germany, USA, Great Britain, the Netherlands, and South Africa.
Vulnerability is an essential but also an intriguing ambiguous part of the human condition. This book con-ceptualizes vulnerability to be a fundamental threat and deficit and at the same time to be a powerful resource for transformation. The exploration is undertaken in multidisciplinary perspectives and approaches the human condition in fruitful conversations with medical, psychological, legal, theological, political and philosophical investiga-tions of vulnerability. The multidisciplinary approach opens the space for a broad variety of deeply interrelated topics. Thus, vulnerability is analyzed with respect to diverse aspects of human and social life, such as violence and power, the body and social institutions. Theologically questions of sin and redemption and eventually the nature of the Divine are taken up. Throughout the book phenomenological descriptions are combined with necessary conceptual clarifications. The contributions seek to illuminate the relation between vulnerability as a fundamental unavoidable condition and contingent actualizations related to specific dangers and risks. The core thesis of the book can be seen within its multi-perspectivity: A sound concept of vulnerability is key to a realistic, that is to say neither negative nor illusionary anthropology, to an honest post-theistic understanding of God and eventually to a deeply humanistic understanding of social life.