Ramazan Demir Bücher

Danielle Spera und Ramazan Demir, engagierte Vertreter ihrer Religionen, suchen im Dialog nach Wegen zur Förderung des Friedens zwischen Judentum und Islam. Sie erörtern die Rolle der Religion im Alltag, den Abbau von Vorurteilen und das respektvolle Miteinander in der heutigen Gesellschaft. Ein ernstes und versöhnliches Gespräch.

Sie haben gemordet, Bomben gebaut, aufgehetzt, waren im Syrienkrieg. Jetzt, in Haft, zerbrechen die einen fast daran. Sie verstehen nicht, wie es mit ihnen so weit kommen konnte, flehen Allah um Vergebung an und wollen ihrem Leben ein Ende setzen. Die anderen sind hart wie Stein. Sie missbrauchen das Gefängnis als Brutstätte der Radikalisierung und ihm, dem Gefängnis-Imam, der an die Schweigepflicht gebunden ist, vertrauen sie an: Sobald wir draußen sind, werden wir wieder morden, Bomben bauen, aufhetzen.

„Das Problem ist nicht die Religion. Das Problem sind Menschen, die die Religion missbrauchen.“ Vor der Blauen Moschee in Istanbul und an der Klagemauer in Jerusalem stehen der Gemeinderabbiner und der Imam aus Wien im Mittelpunkt des Interesses. Sie möchten die Perspektive des jeweils anderen kennenlernen und setzen auf einen direkten interreligiösen Dialog, der ihnen in Konferenzen oft zu vage erscheint. Durch Zuhören und Verstehen wollen sie Vorurteile abbauen. Auf ihrer Reise führen sie lebhafte Gespräche über Religion, Politik, persönliche Themen, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. Sie stellen sich Fragen, die das Leben von Muslimen und Juden betreffen: Was bedeutet Religion für sie? Welche Vorurteile existieren? Wie kann man die Ängste der mehrheitlich säkularchristlichen Gesellschaft abbauen? Muss Integration mit Assimilation einhergehen? Was denken sie über Gewalt und Radikalisierung? Wie erleben sie Diskriminierung? Ihre Reise durch religiöse Stätten und politische Konflikte wird zu einem Denkanstoß und einer mutigen Aktion für ein respektvolles Miteinander, die zeigt, wie wichtig der Dialog zwischen den Glaubensgemeinschaften ist.