Die produzierende Industrie in Deutschland hat einen bedeutenden Einfluss auf die Bruttowertschöpfung des Landes, wobei der Werkzeugbau eine zentrale Rolle spielt. Die hochqualitativen und termintreuen Werkzeuge dieser Branche ermöglichen eine schnelle Markteinführung und effiziente Serienproduktion. Angesichts des internationalen Wettbewerbs und der kontinuierlichen Entwicklung in Niedriglohnländern wird die Differenzierung durch Qualität und Durchlaufzeit zunehmend herausfordernd. Industrie 4.0 bietet zahlreiche Chancen, um diesen Herausforderungen zu begegnen und die Wettbewerbsposition langfristig zu sichern. Dennoch zeigt die Praxis keine signifikante Leistungssteigerung durch eine breite Implementierung von Industrie 4.0. Die Ursache hierfür könnte das Fehlen einer geeigneten Datenbasis sein. Der digitale Schatten bietet eine solche Basis und ist entscheidend für die erfolgreiche Realisierung der prognostizierten Potenziale. Diese Arbeit entwickelt eine Methodik zur Operationalisierung digitaler Schatten im Werkzeugbau, die das Vorgehen zur Erstellung eines anwendungsspezifischen Datenmodells, die Konzeptionierung multimodaler Datenaufnahme und die Umsetzung der Datenfusion beschreibt. Die Methodik wurde wissenschaftlich hergeleitet und in der Praxis validiert. Werkzeugbaubetriebe sind nun gefordert, die Ergebnisse zu nutzen, um die Potenziale von Industrie 4.0 erfolgreich auszuschöpfen.
Tim Graberg Bücher
