Einheit ist die Schlüsselkategorie für Meister Eckharts Verständnis des Verhältnisses zwischen Gott und Geschöpf. Sie wird von Eckhart inhaltlich bestimmt als unabgegrenzte Offenheit, in der nichts fremd ist. Hier greifen unsere auf gegenseitigem Abgrenzen basierenden Kategorien nicht mehr. Ein Reden aus dieser Perspektive birgt daher die Gefahr, den Unterschied zwischen Schöpfer und Geschöpf zu verwischen, ist aber nach Eckhart notwendig, um dem Menschen die Offenheit seines Innersten auf diese Einheit der vollkommenen Beziehung hin bewusst zu machen. Eckharts unmittelbare Rezipienten Heinrich Seuse und Johannes Tauler vermeiden es eher, aus der Perspektive der Einheit heraus zu reden. Es wird aufgezeigt, wie sie die Ebenen wieder entzerren, die in Gottes integrativer Wirklichkeit eins sind, Seuse in der Absicht, das Anliegen Eckharts unangreifbarer zu machen, Tauler, um es in die alltägliche Praxis umzusetzen. Ihre Neudeutungen des Einheitsdenkens bieten ein Mehr an denkerischem Fortschritt, insofern sie als eine perspektivische Ergänzung gesehen werden, ein Weniger, insofern sie sich zu geschlossenen Systemen verfestigen.Das "Meister-Eckhart-Jahrbuch" ist das Publikationsorgan der Meister-Eckhart-Gesellschaft. Es nimmt wissenschaftliche Beiträge der gesamten Eckhartforschung auf. Umfangreichere Arbeiten werden der Forschung durch "Beihefte zum Meister-Eckhart-Jahrbuch" zugänglich gemacht.
Christine Buchner Bücher






"Während gesellschaftlich wie wissenschaftlich mit großer Selbstverständlichkeit von Gendersensibilität und Geschlechtergerechtigkeit die Rede ist, sind patriarchale Strukturen in Wissenschaft, Gesellschaft und Kirche noch immer allgegenwärtig. Um Sprechräume für Frauen* muss fortwährend gerungen werden. So auch in der Theologie. Hier hat das Verdrängen weiblicher Stimmen eine lange Tradition. Kirchliche Amtstexte argumentieren verstärkt wieder für Festschreibungen von Geschlechterrollen. Eine zeitgenössische Theologie muss aber das Anliegen verfolgen, die Stimmen von Frauen* hörbar zu machen.Die Autor*innen dieses Bandes treten dieser Ausgrenzung von Frauen* entgegen mit Erkenntnissen zu Theologie, Anthropologie, Geschlecht und Gender aus dem gesamten Fächerkanon der Theologie unter Einbeziehung religionswissenschaftlicher und internationaler Perspektiven. Sie tun dies konsequent aus Frauen*-Perspektive, um den Beitrag von Frauen* zu einer zeitgemäßen Theologie sichtbar zu machen"-- Back cover
Auf den Punkt gebracht
Grundbegriffe der Theologie
Theologinnen und Theologen jonglieren mit einer Vielzahl ausserst komplexer Begriffe. Studienanfangerinnen und -anfanger sowie Aussenstehende verlieren da schnell den Uberblick. Missverstandnisse im interdisziplinaren Dialog sind vorprogrammiert. Fur die Theologie ist es jedoch wesentlich, in Dialogen mit Religionen, Kulturen und anderen Wissenschaften verstanden zu werden. Ihre Begriffe scheinen aber einen Bedeutungsuberschuss aufzuweisen, der sich gegen eindimensionale Ubersetzungsversuche in Umgangssprachesperrt. Andererseits: Eine Vielzahl ihrer Begriffe, wie Sinn, Person, Glaube, Sunde, Gnade, Freiheit, Opfer, wird auch in gesellschaftlichen Diskursen benutzt. Der vorliegende Band fuhrt aus diesem Dilemma heraus. In Kurzbeitragen werden wesentliche Grundbegriffe der Theologie auf den Punkt gebracht.
Im Gespräch mit der Welt
- 282 Seiten
- 10 Lesestunden
Theologie sucht das Gespräch mit Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft und wird selbst Gegenstand des Gesprächs. Dieses Buch – entstanden aus direkten Gesprächen in den säkularen Kontexten einer Großstadt – zeigt, wie in solchen Dialogen neue Perspektiven auf vermeintlich Bekanntes sichtbar werden und gemeinsame Fragen neu zu entdecken sind. Drängende Fragen eines solchen Gesprächs sind: Gibt es heute noch Gründe für den Glauben an Gott? Ist der Atheismus angesichts naturwissenschaftlicher Erkenntnisse nicht viel plausibler? Wie positioniert sich die Theologie zu politischen und ethischen Fragen? Wie zum Problem religiöser Gewalt? Wie verändert der interreligiöse Dialog die Theologie? Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Theologie, Religion und Gegenwartskultur? Anhand dieser Dialoge entsteht eine moderne, kompakte und unkonventionelle Einführung in heutiges theologisches Denken.
Das Meister-Eckhart-Jahrbuch ist das Publikationsorgan der Meister-Eckhart-Gesellschaft und nimmt wissenschaftliche Beitrage der gesamten Eckhartforschung auf. Sie konzentrieren sich auf Untersuchungen zu Eckharts Leben (ca. 1260-1328) und Wirken in seiner Zeit, zu Eckharts Schriften, seiner Lehre, seiner weitreichenden Wirkung seit dem Mittelalter, zur Aktualitat seines Denkens und zum Neuverstandnis der geistlichen Literatur des Spatmittelalters und der Fruhen Neuzeit insgesamt. Im Jahrbuch publizieren hauptsachlich Philosophen, Theologen, Germanisten und Historiker; es ist aber auch offen fur Beitrage aus den Nachbardisziplinen. Literarische Prasentationsformen sind Untersuchung, Edition, Dokumentation, Miszelle und Forschungsbericht (Sammelrezension). Umfangreichere Arbeiten, unter ihnen auch Textausgaben, werden der Forschung durch Beihefte zum Meister-Eckhart-Jahrbuch zuganglich gemacht.
Meister Eckhart aus theologischer Sicht
- 176 Seiten
- 7 Lesestunden
Das Meister-Eckhart-Jahrbuch ist das Publikationsorgan der neu gegrundeten Meister-Eckhart-Gesellschaft und nimmt wissenschaftliche Beitrage der gesamten Eckhartforschung auf. Sie konzentrieren sich auf Untersuchungen zu Eckharts Leben (ca. 1260-1328) und Wirken in seiner Zeit, zu Eckharts Schriften, seiner Lehre, seiner weitreichenden Wirkung seit dem Mittelalter, zur Aktualitat seines Denkens und zum Neuverstandnis der geistlichen Literatur des Spatmittelalters und der Fruhen Neuzeit insgesamt. Im Jahrbuch werden hauptsachlich Philosophen, Theologen, Germanisten und Historiker publizieren; es ist aber auch offen fur Beitrage aus den Nachbardisziplinen. Literarische Prasentationsformen sind Untersuchung, Edition, Dokumentation, Miszelle und Forschungsbericht (Sammelrezension). Umfangreichere Arbeiten, unter ihnen auch Textausgaben, werden der Forschung durch "Beihefte zum Meister-Eckhart-Jahrbuch" zuganglich gemacht.
Gottes Kreatur - "ein reines Nichts"?
Einheit Gottes als Ermöglichung von Geschöpflichkeit und Personalität im Werk Meister Eckharts
- 597 Seiten
- 21 Lesestunden
Zur Schöpfungstheologie des Meister Eckhart Meister Eckhart ist der bedeutendste Mystiker des abendländischen Mittelalters. Er fasziniert damals wie heute durch provokante Aussagen wie „Alle Kreaturen sind ein reines Nichts.“ Was er damit sagen will, analysiert die vorliegende Frankfurter Dissertation. Eckhart macht alle Aussagen über die Welt im Licht der Einheit Gottes, der sein Sein mitteilt und so den Menschen befähigt und herausgefordert, sich ebenfalls zu öffnen. Dieser Ansatz erweist sich als verblüffend aktueller Beitrag für die Suche des Menschen nach tragfähigen Quellen für die Bejahung des Selbst und der anderen. Das Werk wurde mit dem Karl-Rahner-Preis 2004 ausgezeichnet.
Hildegard von Bingen
Eine Lebensgeschichte
Ihr Leben und reichhaltiges Schaffen üben bis heute eine ungebrochene Faszination aus: Hildegard von Bingen (1098-1179). Sie war Verfasserin mystisch-visionärer Schriften, Heilpraktikerin und Naturwissenschaftlerin, Predigerin und Komponistin. Ihre Schriften über Medizin und Naturheilkunde machten sie weltberühmt. Gegen viele Widerstände gründete die Benediktiner-Äbtissin ihr eigenes Kloster und stand mit den wichtigsten kirchlichen Würdenträgern ihrer Zeit in Kontakt. Konsequenz im Glauben, Mut und persönliches Engagement kennzeichnen Leben und Werk der Hildegard von Bingen und machen sie über ihre Zeit hinaus zu einer Identifikationsfigur. Christine Büchner hat das Leben dieser außergewöhnlichen Frau porträtiert.
Kommunikation ist möglich
- 384 Seiten
- 14 Lesestunden
Bernd Jochen Hilberaths theologisches Schaffen ist der kommunikativen Erschließung der Systematischen Theologie in ökumenischer Verantwortung und interreligiöser Weite verpflichtet: Sein Theologietreiben ist orientiert an der Botschaft des Evangeliums und will dadurch menschliches Leben in gelingender Kommunikation wecken und fördern. Anlässlich seines 65. Geburtstags würdigen Kolleginnen und Kollegen Hilberaths Engagement und seine Impulse für eine zeitgemäße Gestalt der Theologie. Die Beiträge nehmen thematische Anliegen und den kommunikativen Reflexionsstil auf und erschließen dadurch den Chancenreichtum seines Denkens.