"Stets wachsam und verteidigungsbereit"
die Geschichte des Flugplatzes Rothenburg/Oberlausitz 1953-1991
die Geschichte des Flugplatzes Rothenburg/Oberlausitz 1953-1991
Martin Luther war nie in der Oberlausitz. Dennoch hat sich innerhalb weniger Jahrzehnte der Grossteil der Bevolkerung fur seine Ideen geoffnet. Nur die Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern, St. Marienthal, das Magdalenerinnenkloster Lauban sowie das Domstift Bautzen widersetzten sich der Reformation und konnten einen Teil ihrer Untertanen beim alten Glauben halten. Aufgrund der eigenartigen Verfassungsverhaltnisse, in der die Rittergutsbesitzer weitgehend eigenstandig uber Glaubensfragen entscheiden konnten, entwickelte sich eine aussergewohnliche konfessionelle Vielfalt, in der neben Lutheranern und Katholiken zeitweilig auch mahrische Bruder und Schwenkfelder Aufnahme fanden und in der es mit der bis heute bestehenden, weltweit aktiven Herrnhuter Brudergemeine sogar zur Bildung einer evangelischen Freikirche kam, die ihre Wurzeln in der Reformation Martin Luthers hat. Nach der Teilung der Oberlausitz 1815 kam es auch zur Spaltung der evangelischen Kirche. Wahrend die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens der Lehre Luthers folgte, wurden auf preussischer Seite lutherische und reformierte Traditionen in der unierten Kirche zusammengeschlossen und sind heute in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz vereint. Eine Region stellt sich vor: - Zwei Konfessionen in einer Kirche- Von Herrnhut in die Welt- Sorben und Deutsche- Zwischen Sachsen und Preussen
Das Christentum ist die geistige Kraft, die seit über 1000 Jahren die Geschichte der Oberlausitz prägt. Der besondere Reiz der Kirchengeschichte liegt hier nicht allein im Nebeneinander der verschiedenen Bekenntnisse, sondern auch im Miteinander zweier Völker: der Deutschen und der Sorben. Der „verhinderte Staat“ Oberlausitz weist damit eine Konstellation auf, die es in dieser Form in Deutschland kein zweites Mal gibt. Die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften und das Sorbische Institut nahmen dies zum Anlass, eine groß angelegte Tagung zum Thema zu veranstalten. In den 15 Beiträgen des Konferenzbandes spannt sich der Bogen vom Hochmittelalter, als Bischof Bruno II. von Meißen die Region zum christlichen Glauben führte, über die Reformation mit ihren weitreichenden Auswirkungen für Politik und Kirchenwesen bis hin zu den Erfahrungen sorbischer Katholiken in der DDR.
Die Studie nähert sich dem heiklen Spannungsverhältnis zwischen Kirche und vita religiosa. Aus dem Blickwinkel der mittelalterlichen Kanonistik, deren Einheit aus Dekretale, Gesetzbuch und gelehrtem Kommentar evident war, wird entlang ausgewählter Problemfelder, wie dem monastischen Gelübde, der Dispenz, dem Noviziat oder dem Ordenswechsel, die schwierige Integration der Rechtsverhältnisse der Religiosen in das kirchliche ius commune untersucht. Zugleich ermöglicht diese Perspektive einen Blick auf die Verfasstheit der mittelalterlichen Kirche.
Der Name der Stadt Mühlberg/Elbe ist untrennbar mit der unweit stattgefundenen Schlacht am 24. April 1547 verbunden. An dieses bedeutende Ereignis des Reformationszeitalters erinnert das am 24. April 2015 nach mehrjähriger Restaurierung wiedereröffnete Museum »Mühlberg 1547«. Es befindet sich in der Propstei, einem eindrucksvollen Renaissancebau aus den 1530er Jahren. Das grundlegend neu konzipierte Haus veranschaulicht die europäische Dimension der Schlacht, deren Vorgeschichte und ihr Nachleben. Des Weiteren werden die Stadtgeschichte, die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers und des sowjetischen Speziallagers Mühlberg sowie das prächtige Museumsgebäude selbst anschaulich und modern präsentiert. So vereint das Museum vier verschiedene Ausstellungen unter seinem Dach. Fünf einführende Essays erläutern Hintergründe und Zäsuren der historischen Zusammenhänge. Ein Katalog stellt sämtliche Exponate ausführlich in Wort und Bild vor.
Bremen und Hamburg, Oberlausitz und Niederlausitz, Brandenburg und Böhmen, Sachsen und Schlesien
Stadtchroniken gehörten vom Spätmittelalter bis in die Neuzeit zu den beliebten Darstellungsformen der städtischen Geschichte. Anders als Urkunden oder Verwaltungsakte bringen sie Stadtgeschichte in Zusammenhänge, können Beziehungen herstellen und Sachverhalte einordnen. Durch die Zusammenschau der Fürstentümer im ostmitteldeutschen Raum, das heißt der Länder der böhmischen Krone sowie deren Nachbarn, offenbaren sich vielfältige Verflechtungen untereinander. Ein einleitender Beitrag zur Historiografie Hamburgs und Bremens öffnet den Untersuchungsraum auch in den Norden Deutschlands.
Der Adel der Oberlausitz saß zwischen mächtigen Fürsten, zwischen Böhmen und Brandenburg, zwischen Sachsen und Schlesien. Wie formierte sich der Oberlausitzer Adel, wie organisierte er sich? An welchen Vorbildern orientierte er sich, nahm er lediglich eine Brückenfunktion ein oder kam es zu eigenständigen verfassungsrechtlichen wie kulturellen Entwicklungen? Woher bezog er seine Anregungen und wie wirkte er über die Grenzen der Oberlausitz hinaus? Diesen und weiteren Fragestellungen gehen die Beiträge des Bandes in vergleichender Perspektive nach und nehmen dabei auch die Verhältnisse in benachbarten Adelslandschaften in den Blick.