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Yurii Andrukhovych

    13. März 1960
    Moscoviada
    Geheimnis
    Engel und Dämonen der Peripherie
    Euromaidan
    Das letzte Territorium
    Die Lieblinge der Justiz
    • Die Lieblinge der Justiz

      Parahistorischer Roman in achteinhalb Kapiteln

      4,0(1)Abgeben

      Die Lieblinge der Justiz, das sind Verbrechen und Verbrecher, echte und vermeintliche: Bohdan Staschynskyj zum Beispiel, ein KGB-Agent und Auftragskiller, der den ukrainischen Nationalisten Stepan Bandera in seinem Münchner Exil ermordet, dann aber wegen der Liebe zu einer ostdeutschen Friseurin mit ihr in den Westen flieht und sich stellt. Oder Mario, der Kolonialwarenhändler aus Kolomea im östlichen Hinterland der k. und k. Monarchie: Er ist jung, erfolgreich, seiner Frau Maria in schöner, wilder Liebe zugetan – aber seine geheime Verabredung mit einem karpatischen Molfar-Zauberer wird sich als so fatal erweisen, dass ihm nicht einmal mehr Kaiser Franz Joseph daselbst zu helfen vermag. Juri Andruchowytsch entfaltet in seinem neuen Buch ein die Jahrhunderte umspannendes Panorama von Mord, Liebe und Verrat, von der Monstrosität des Verbrechens und der Justiz. Und doch ist nicht alles, wie es scheint ...

      Die Lieblinge der Justiz
    • Das letzte Territorium

      Essays

      • 189 Seiten
      • 7 Lesestunden
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      Die Ukraine, der zweitgrößte europäische Staat, ist auf unserer literarischen Landkarte nicht einmal in Umrissen vorhanden. Juri Andruchowytsch, der international renommierteste ukrainische Autor, nimmt die begrenzten Kenntnisse seines Publikums in Westeuropa und in den USA ernst und bringt ihm in einer Reihe brillanter Essays diese unbekannte Region nahe. Jeder, der einmal die westliche Staatsgrenze der Ukraine überquert hat, erfährt, daß hier auch zehn Jahre nach der Unabhängigkeit noch immer eine Trennlinie verläuft: »zwischen Europa und etwas anderem«. Erfrischend im Ton, farbig im Detail und voller Ironie beschreibt er die postsowjetische Realität seines Landes: Lemberg und Kiew, Spuren des untergegangenen Galiziens und die Katastrophe von Tschernobyl, den Exodus der Bevölkerung Richtung Westen und die repressive Medienpolitik der Regierung, aber auch die sonderbare Existenz von Künstlern, Schriftstellern und Intellektuellen in einem Land, »aus dem man weggeht«.

      Das letzte Territorium
    • Euromaidan

      Was in der Ukraine auf dem Spiel steht

      4,0(1)Abgeben

      »Ich gehe auf den Maidan. Wer kommt mit?«, schrieb der ukrainische Journalist Mustafa Najem im November 2013 auf Facebook. Aus einer lokalen Demonstration gegen die autokratische Entscheidung des Präsidenten Viktor Janukowytsch, das Assoziierungsabkommen mit der EU nicht zu unterzeichnen, wurde eine landesweite Protestbewegung: der Euromaidan. Mehr als hundert Menschen wurden getötet, als der friedliche Protest in Gewalt umkippte. Ein halbes Jahr später ist in der Ukraine nichts mehr, wie es war. Nach dem Sturz des korrupten Regimes nutzt der russische Präsident Vladimir Putin die Fragilität der Übergangsregierung aus und lässt seine Armee ins Nachbarland einmarschieren. Während eine reife ukrainische Zivilgesellschaft die Bildung neuer staatlicher Strukturen bewacht, schwört der Kreml die Bürger auf einen nationalistischen imperialen Kurs ein. »Euromaidan« steht für die Hoffnung auf Erneuerung der ukrainischen Gesellschaft. Für eine nachgeholte Revolution. Für den Alptraum eines neuen Ost-West-Konflikts. Wird es sie geben: eine freie, selbstbestimmte Ukraine an der Seite Russland und Europas? Schriftsteller, viele von ihnen Aktivisten, erzählen von den aufwühlendsten Tagen ihres Lebens. Historiker, Soziologen und Politikwissenschaftler versuchen sich an einer Anatomie des Augenblicks.

      Euromaidan
    • „Ein bißchen Sisyphos, ein bißchen Sacher-Masoch“ lautet die Selbstbeschreibung des bekanntesten ukrainischen Schriftstellers im Jahr 2007. Die „orange Revolution“ liegt weit zurück, fast alle Hoffnungen sind begraben, „fangen wir wieder von vorn an“… Bei den frühen, prägenden Lektüren, Hesse, Benn und Lina Kostenko, bei den Happenings von Bu-Ba-Bu. In Essays und Notaten aus den letzten Jahren setzt Andruchowytsch die literarischen und geopoetischen Erkundungen des Letzten Territoriums (es 2446) fort, etwa mit dem Nachruf auf den Zug 76, der einst die Ostsee mit dem Schwarzen Meer verband. Provokant und seiner Gegenwart stets ein Stück voraus konfrontiert er uns mit der Frage, wo die Ukraine eigentlich liegt: im Schatten Rußlands oder in einer „Grauzone guter Nachbarschaft“, die Europa ihr gewährt.

      Engel und Dämonen der Peripherie
    • Wo bist du glücklich gewesen? Warum hast du beim Fußball geweint? Wessen Bücher würdest du auswendig lernen? Fragen eines deutschen Journalisten an einen ukrainischen Schriftsteller, der ein Jahr in Berlin verbringt. Sieben Tage lang sprechen Egon Alt und Juri Andruchowytsch über Habsburg im Sowjetlook, über Bahnhöfe, Grenzpfähle und vergessene Träume, über verbotene Musik, Rekruten in der Roten Armee und die legendären Happenings der Performance-Gruppe BuBaBu. Sieben Kapitel „über mich und die Zeit, in der ich lebe“, wie der 48jährige Juri Andruchowytsch im Vorwort zu seinem neuen Buch schreibt. Von der Katastrophe im Jahr 1969, als Dynamo Kiew gegen Spartak Moskau verlor, bis zu dem Moment, als Breschnews Sarg mit voller Wucht ins Grab knallte, vor Millionen Fernsehzuschauern in der ganzen Sowjetunion, deren Zusammenbruch sich hiermit ankündigte. Vom Putsch in Moskau bis zur orangen Revolution und der Katerstimmung danach: Der exzessive Dialog, der ihn mit seinem Leben und Schreiben konfrontiert, ist ein spannendes Stück Zeitgeschichte. Selten greifen Privates und Politisches so eng ineinander wie in diesem ironischen Porträt eines Autors, der sich selbst nicht über den Weg traut.

      Geheimnis
    • Otto von F., Literaturstudent aus der Westukraine, lebt in Moskau, dem »fauligen Herzen des halbtoten Imperiums«. Im Wohnheim des Gorki-Instituts hocken die poetischen Hoffnungen aus der sowjetischen Provinz aufeinander, künftige Vertreter der jungen Nationalliteraturen, die Gedichte in mittelalterlichem Jiddisch, ukrainische Verspoeme und usbekische Songstrophen verfassen. Es ist Anfang der neunziger Jahre, die Stimmung gereizt, der Wodka knapp … An einem nassen Maitag zieht er los, um Geschenke in der »Kinderwelt« zu besorgen, dem Kaufhaus direkt neben dem KGB-Gefängnis Lubjanka. Er verirrt sich in Fluren und Treppenhäusern, landet in den Tunneln der Kanalisation und gerät in die Gewalt von Geheimdienstbeamten, die hier unten ein Rattenheer züchten. Was Otto von F. in den Katakomben unter dem Kreml und auf den Gleisen der geheimen Regierungsmetro widerfährt, das erzählt sein Vergil durch die Hölle Moskaus, Juri Andruchowytsch, mit Sarkasmus und groteskem Witz. Moscoviada, Andruchowytschs erfolgreichstes Buch, ist von überraschender Aktualität. Das neoautoritäre Rußland, der eifernde Nationalismus, die Verklärung der kommunistischen Epoche, der chauvinistische Kitsch, der ideologische Druck – all diese Gespenster werden in einem karnevalesken Spektakel unter panischem Gelächter zum Teufel gejagt.

      Moscoviada
    • Ja, Europa, dein Herz schlägt iregendwo zwischen Dijon und Paris, und dein schönes Haupt ist die Iberische Halbinsel auf dem blauen Kissen des Wassers. Dein unersättlicher Bauch ist Deutschland. Und ich? Das heißt wir? Sind wir etwa deine Lenden?

      Mein Europa
    • Radio Nacht

      Roman | Ein Gegenwartsroman von eminenter Aktualität

      2,5(2)Abgeben

      Von einer Zeit, in der die Hoffnungen auf radikale Veränderungen in der Ukraine begraben werden Als »Barrikadenpianist« hat er die Revolution zu Hause unterstützt. In der Emigration verdient er sein Geld als Salonmusiker – Josip Rotsky, ein Mann unklarer Identität, dessen Name sich auf Trotzki, Brodsky und Joseph Roth reimt. In einem Schweizer Hotel muss er für den Diktator seines Landes spielen – und wird zum Attentäter. Nach der Haft zieht Rotsky sich in die heimatlichen Karpaten zurück. Geheimdienstler und andere Finsterlinge trachten ihm nach dem Leben. Mit seiner Geliebten Animé und dem Raben Edgar flieht er nach Griechenland. Erst auf der Gefängnisinsel am Null-Meridian ist Schluss. Dort sendet sein »Radio Nacht« rund um die Uhr Musik, Poesie und Geschichten in die sich verfinsternde Welt.

      Radio Nacht
    • Vier Dichter und ihre bizarre Entourage unterwegs in die Karpaten. In Tschortopil soll das Fest des auferstehenden Geistes steigen, ein Happening, eine Kreuzung aus Woodstock, Orgie und folkloristischem Mummenschanz. Der Rockstar aus Leningrad reist im Zug an, während die »Blüte der Nation«, die jungen Dichter aus der Provinz, von einem Chrysler Imperial aufgesammelt werden, am Steuer ein ukrainischer Emigrant, der eine Privatklinik in Luzern leitet und sich als Sponsor ausgibt … Karpatenkarneval , geschrieben im September/Oktober 1990, ist der legendäre Bilderstürmertext des 30jährigen Lyrikers und Performance-Künstlers Juri Andruchowytsch, der die ukrainische Literatursprache zerstörte, um sie neu zu erfinden. Damals ein Skandal, eine Revolution, ist er heute erstmals auf Deutsch zu bestaunen – als genialer Auftakt zu den berühmten Prosawerken des Autors: Moscoviada (1993; dt. 2006, st 4312), Perversion (1999; dt. 2011, st 4409) und Zwölf Ringe (2003; dt. 2005, st 3840).

      Karpatenkarneval
    • Stanislaw Perfecki, ein Held des ukrainischen Underground, Dichter und Happening-Künstler, wird zu einem internationalen Symposion über den postkarnevalistischen Irrsinn der Welt in Venedig erwartet. Unterwegs in die Lagunenstadt gerät er in die Fänge von Bohemiens im dekadenten München, verliebt sich in eine Frau, die jemand als Spitzel auf ihn angesetzt hat, und wird in dämonische Intrigen und erotische Exzesse verstrickt. Am offenen Fenster des Hotels am Canal Grande verliert sich Perfeckis Spur. Hat dieser Künstler der Masken, der Fälschungen, Verdrehungen und anderen »Perversionen« sein Verschwinden nur inszeniert? Fest steht: Wie in Bulgakows »Der Meister und Margarita«, Andruchowytschs »Musterbuch«, bricht das Übersinnliche in die Alltagswirklichkeit ein und übernimmt die Regie. Rabelais und Bachtin, Bulgakow und Esterházy haben Pate gestanden, als in der Ukraine die literarische Postmoderne in Gestalt dieses Buches das Licht der Welt erblickte. Ein entfesseltes Spiel mit Formen, Stilen, apokryphen Traditionen – ein Lektüre-Abenteuer für alle, die lieber lachend mit der Literatur über das Leben triumphieren, als an ihm zu verzweifeln.

      Perversion