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Gwenaëlle Aubry

    Gwenaëlle Aubry ist eine französische Romanautorin und Philosophin, deren Werke sich mit der Komplexität der menschlichen Psyche und Beziehungen auseinandersetzen. Ihr Schreiben zeichnet sich oft durch einen introspektiven Ton aus und erforscht Themen wie Leidenschaft, Verlust, Rebellion und psychische Erkrankungen. Aubry nutzt ihren philosophischen Hintergrund, um ästhetische Fragen und die Auswirkungen von Schönheit und Hässlichkeit auf unser Leben zu untersuchen. Sie schafft fesselnde Porträts von Charakteren, die mit inneren Dämonen und äußeren Umständen ringen und den Lesern eine tiefgründige Erkundung der menschlichen Erfahrung bieten.

    Isolee l'isolement
    Partages
    Saint-Phalle
    Niemand
    • 2013

      Niemand

      Roman

      2,5(2)Abgeben

      Das Portrait eines Melancholikers, eines Abwesenden, eines sich und der Welt Fremden. Nach dem Tod ihres Vaters findet Gwenaëlle Aubry unter seinen Aufzeichnungen ein Manuskript mit dem Titel 'Das melancholische schwarze Schaf' und dem Vermerk 'à romancer, einen Roman daraus machen'. Sie beginnt daraufhin, ihre Erinnerungen an ihren Vater, in alphabetischer Reihenfolge von A wie Antonin Artaud bis Z wie Zelig aufzuschreiben, immer wieder erweitert um Notizen aus dem Manuskript ihres Vaters, der lange Jahre seines Lebens als manisch-depressiver Psychotiker in diversen psychiatrischen Kliniken verbracht hat. Dieser, gewissermaßen, Dialog von Vater und Tochter enthüllt nicht nur die Leidensgeschichte des Vaters, sondern zeichnet ohne jede Sentimentalität und mit großer Einfühlungskraft eine ganze, prekäre Familiengeschichte nach: der Vater, selbst Sohn eines Arztes, ist Jurist an der Universität, seine Frau trennt sich bald von ihm und zieht mit den beiden Töchtern aus, sein Lebensweg schlingert zwischen seinen Vorlesungen, seinen Freundinnen und seinen häufigen Ausbrüchen in die andere, fremde Welt. Aubry geht ihren Erinnerungen an ihre Kindheit, an die scheinheilige bürgerliche Welt der Großeltern nach und zeichnet dabei ein auch in seiner Sprache erstaunliches, berührendes Bild eines schwierigen Verhältnisses – und eines großen Verlustes: nicht nur eines verschwundenen Vaters, sondern eines abwesenden Ich, eines Ich, das sich im Lauf seiner Krankengeschichte in vielerlei Masken und personae wiederzufinden hofft.

      Niemand