Im Januar 1945 begibt sich ein ganzes Dorf auf die Flucht vor der Front. Zu spät! Der Treck wird von der Front überrollt. Es wird alles verloren, von Vielen auch das Leben. Nach fast 6 Monaten wird der Zielort bei Berlin erreicht. Die Suche nach den Verwandten und der Neuanfang werden in Versen dargestellt.
Dieter Kühn, berühmt für seine großen Biographien, Übertragungen aus dem Mittelhochdeutschen und Romane, hat in seinem Leben einen einzigen schmalen Gedichtband veröffentlicht. In den letzten Wochen vor seinem Tod hat er diesen Band noch einmal durchgesehen und gekürzt. Übrig geblieben sind gerade einmal 45 Gedichte von lakonisch-erzählendem, behutsam-beobachtendem Gestus: Erinnerungen an eine Amerikareise, flüchtige Begegnungen, bleibende Momente. Es ist das, was Dieter Kühn von seinem lyrischen Werk überliefert haben wollte.
Immer wieder hat Dieter Kühn zwischen seinen großen Biographien, Romanen und Übertragungen aus dem Mittelhochdeutschen auch für das Theater geschrieben. Schon von schwerer Krankheit gezeichnet, hat er die besten seiner Stücke, überwiegend Komödien, für dieses Buch ausgewählt. Sie werden hier erstmals oder in komplett überarbeiteten Fassungen gedruckt. Es ist das klassische Well-made-Play, zu dem sich Kühn mit diesen Stücken bekennt, getrieben von schlüssigem Plot, psychologisch profilierten Rollen, blitzenden Dialogen, überbordender Spielfreude. Vorhang auf! »Ich habe mir Spielräume eröffnet.« Dieter Kühn
Wenn der Mensch die berufliche Last zurück lassen konnte, kann Nachdeklichkeit aufkommen. Die Folge ist sehr verschieden. Der aktive Mensch will anderen noch etwas sagen; Erlebtes und Gefühltes eingefangen in Wortmelodien .
Nach seiner Autobiographie ›Das Magische Auge‹ legt Dieter Kühn den zweiten Teil seines Lebensbuchs vor – ein »Logbuch« aus Werkstattberichten, dokumentierten Gesprächen und Erinnerungen als Selbstporträt eines Schriftstellers. Dabei steht jedoch nicht das Entstehen der eigenen Bücher im Vordergrund, sondern lebensbegleitende Schreibprojekte, die bisher noch nicht in Buchform realisiert wurden: »Projekte, bei deren Entwicklung ich spezifische Erfahrungen machte, dies zuweilen grenzwertig.« Sieben solcher Projekte sind es – darunter die literarische Übertragung von einer Sprache in die andere und der Versuch einer Verschmelzung von Literatur und Naturwissenschaft –, die wie riesenhafte Wogen den Autor unter sich zu begraben drohen.
Die gesamte Geschichte Ostasiens – Chinas, Koreas und Japans – von der Frühzeit bis 1800 in einem Band Der renommierte China-Kenner und Sinologe Dieter Kuhn entfaltet das ganze Panorama der chinesischen, koreanischen und japanischen Geschichte und Kultur über rund 3000 Jahre. Er erzählt von Schlachten, Dynastien und Kaisern, von den Samurais und der Lehre des Konfuzius, von Buddhismus und Ahnenkult. Er beschreibt die prächtigen Hauptstädte, die nach konfuzianischen Prinzipien angelegt waren, und schildert die zahlreichen wissenschaftlichen Errungenschaften, die bis nach Europa gelangten. Dabei wird deutlich, wie sehr die chinesische Kultur den gesamten ostasiatischen Raum geprägt hat. Dennoch bewahrten Korea und Japan eine jeweils eigene Identität, wie Dieter Kuhn eindrucksvoll vor Augen führt. Der Band ist mit 16 Karten und 24 Abbildungen hervorragend illustriert. Die ›Neue Fischer Weltgeschichte‹ ist die erste umfassende Universalgeschichte des 21. Jahrhunderts. Ein Standardwerk auf Jahre hin für Schule, Studium und Weiterbildung.
Dieter Kühn versetzt uns in eines der irrwitzigsten Propaganda-Unternehmen aller Zeiten: Mitten im Zweiten Weltkrieg lässt Joseph Goebbels den Nazi-Durchhaltefilm »Kolberg« drehen. Für die monumentale Verfilmung eines historischen Stoffes im Sinne der Nazis muss dringend benötigtes Personal und Material von der Front abgezogen werden, koste es, was es wolle – es herrscht, wie der Regisseur Veit Harlan später gesagt hat, das »Gesetz des Irrsinns«. Aber ist dieses heute wirklich außer Kraft oder waltet es noch immer? Dieter Kühn erzählt die Geschichte der dramatischen Dreharbeiten nicht aus der Außensicht, sondern in Rollenprosa aus dem Innersten des Wahnsinns heraus. Es ist eine Geschichte vom totalen Untergang, eine fast parabelartige Geschichte vom Ende des Dritten Reichs, das so zerstörerisch war, dass es auch vor sich selbst nicht haltgemacht hat. Zusätzlich und erstmals im Taschenbuch: Dieter Kühns raffiniert »gefälschte« Geschichten »Den Musil spreng ich in die Luft« in erweiterter Fassung.